Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0314

Collection Baccara Band 0314

Titel: Collection Baccara Band 0314 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Bennett Kathryn Jensen Maureen Child
Vom Netzwerk:
mir ansehen?“
    „Da“, sagte er mit einem Anflug von Ungeduld. „Das Riviera-Deck.“
    „Ach so. Ja, und?“, fragte sie ungerührt.
    „Da unten sind Leute einquartiert“, erklärte er vorwurfsvoll.
    „Oh“, machte sie nur.
    Jetzt schien ihr der Ernst der Lage aufzugehen. Er war froh, dass sie so schnell begriffen hatte, was er meinte. „Als das Schiff aus der Werft kam, habe ich ausdrücklich angeordnet, die unteren Decks nicht zu belegen.“
    „Ja, Chef. Das haben Sie in der Tat.“ Teresa zückte ihr PDA und betätigte ein paar Tasten. „Ich werde mir das genauer ansehen und herausfinden, wie das passieren konnte.“
    „Tun Sie das.“ Er war noch immer irritiert, denn er konnte sich kaum vorstellen, dass seinen Anordnungen nicht Folge geleistet worden war. „Aber zuerst müssen Sie feststellen, wie viele von diesen Kabinen bewohnt sind.“
    „In Ordnung.“
    Während Teresa ihr elektronisches Zauberkästchen bearbeitete, betrachtete Nick kopfschüttelnd den Plan des Schiffes. Die unteren Kabinen waren viel zu klein und unbequem, um für Passagiere auf seinen Schiffen zu taugen. Im Zuge des Umbaus waren auch sie renoviert und neu ausgestattet worden, aber es war niemals die Rede davon gewesen, zahlende Gäste dort unterzubringen. Ihm gefiel der Gedanke nicht, irgendjemand könnte diese dunklen stickigen Kammern mit seiner Kreuzfahrtlinie in Verbindung bringen.
    „Also, Chef“, sagte Teresa und blickte ihn an. „Nach dem Belegplan werden im Augenblick nur zwei von den fünf Kabinen benutzt.“
    „Das ist immerhin etwas, aber immer noch zwei zu viel. Wer ist da unten?“
    „Kabine 1A wird von einem Ehepaar bewohnt. Joe und Mary Curran.“
    Er kannte niemanden dieses Namens. Außerdem war die hellblaue Karte von einer Person gekommen, die in einer anderen Kabine untergebracht war. Abwartend sah er Teresa an, die noch immer emsig tippte.
    „In 2A wohnt …“ Teresa brach ab und biss sich auf die Unterlippe.
    Nick begegnete dem verlegenen Blick seiner sonst so unerschütterlichen Assistentin. Ihr Zögern war kein gutes Zeichen.
    „Wer ist es?“ Als sie nicht sofort antwortete, setzte er nach: „Los, kommen Sie schon. Wer bewohnt die andere Kabine?“
    „Jenna“, antwortete Teresa und stieß den angehaltenen Atem aus. „In 2A wohnt Jenna Baker.“
    Nick schaffte es in Rekordzeit zum Riviera-Deck. Auf dem Weg dorthin beschloss er, das Deck ein für alle Mal zu schließen. In seinem Unternehmen sollten zahlende Gäste nicht in Abstellkammern untergebracht werden.
    Er stieg aus dem Lift, stieß sich den Kopf an einer der tief hängenden Lampen und unterdrückte einen Fluch. Die Geräusche, die das große Schiff beim Durchpflügen der Wellen verursachte, hallten im schummrigen Korridor wie Gespenstergeheul wider. Das Klatschen des Wassers gegen die Außenwand klang beängstigend nah, und es war so verdammt finster im Gang, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Nick musste sich praktisch im Seitengang vorwärts bewegen, weil der Flur so schmal war. Natürlich gehörte es zum guten Geschäftsgebaren, wenn man auch Kabinen für weniger zahlungskräftige Kundschaft vorhielt, aber das hier war eine Zumutung, dabei hatte er die Kabinen noch nicht einmal gesehen. Er würde das Deck schließen, und zwar so bald wie möglich.
    Schneller, als ihm lieb war, gelangte er zu Kabine 2A, hielt einen Moment davor inne, holte tief Luft und versuchte, sein hämmerndes Herz zu beruhigen. Dann hob er die Hand, aber bevor er klopfen konnte, öffnete sich die Tür, und da stand sie.
    Jenna Baker.
    Sie dürfte ihm eigentlich nichts mehr bedeuten. Er sollte sich nicht mehr zu ihr hingezogen fühlen, schließlich hatte er die Affäre vor mehr als einem Jahr beendet.
    Warum also hatte er plötzlich den Wunsch, in ihren blaugrünen Augen zu ertrinken? Woher kam der Drang, ihre sinnlichen, vollen Lippen zu küssen? Es kam ihm vor, als wäre sie wütend, aber was für einen Grund sollte diese Wut haben?
    „Ich habe dich kommen gehört“, erklärte sie.
    „Dann hast du gute Ohren. Es ist nicht gerade leise hier unten.“
    Ihr verführerischer Mund verzog sich zu einem ironischen Lächeln. „Das ist die Untertreibung des Monats, aber es hat auch was, im Bauch der Bestie zu leben. Wenn sie den Anker lichten, klingt das wie eine Sinfonie.“
    Daran hatte er auch schon gedacht. Er würde jede Wette eingehen, dass der Lärm entsetzlich war. Noch ein Grund mehr, diese Kabinen stillzulegen, aber das musste noch warten.

Weitere Kostenlose Bücher