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Collection Baccara Band 0316

Collection Baccara Band 0316

Titel: Collection Baccara Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz Dianne Castell Heidi Betts
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gedacht? Nicht genug, dass sie mit ihrem geschiedenen Mann ohne zu zögern ins Bett gegangen war. An Verhütung hatte sie dabei keinen einzigen Gedanken verschwendet. Zu ihrer Verteidigung konnte sie nur anführen, dass sie noch nie in ihrem Leben in die Situation gekommen war, auf ein Kondom bestehen zu müssen. Außerdem war sie eine stillende Mutter, für die jegliche Art der Geburtenkontrolle eigentlich kein Thema sein sollte.
    Angestrengt versuchte sie nachzurechnen, wann sie ihre letzte Periode gehabt hatte und wann sie wieder fällig wäre, aber ihre Panik verhinderte jede vernünftige Überlegung. War es nicht so, dass stillende Frauen nicht so leicht wieder schwanger werden konnten?
    Das hatte sie einmal irgendwo gelesen und konnte nur hoffen, dass es stimmte. Denn im Moment war sie nicht in der Lage, den Gedanken an ein zweites Kind auch nur zuzulassen. Unerwartet, ungeplant und noch dazu von ihrem geschiedenen Mann.
    „Ich bin nicht schwanger.“ Sie versuchte, entschieden zu klingen.
    „Wie kannst du dir da sicher sein?“
    „Es ist einfach so“, beharrte sie und versuchte, den Reißverschluss ihres Kleides zu schließen. Das war nicht gerade leicht, da sich der Reißverschluss am Rücken befand. Aber lieber würde sie im offenen Kleid nach Hause gehen, als Marc um Hilfe zu bitten.
    „Was hast du dir dabei gedacht?“, fragte sie wütend. „Wie konntest du das tun? Und mich das tun lassen? Ohne Verhütungsmittel? Ich wusste nicht, dass du so verantwortungslos bist.“
    Er zuckte die Schultern. „Was habe ich zu meiner Verteidigung vorzubringen? Deine Schönheit und deine Leidenschaft haben mir den Kopf verdreht. Es war überwältigend, nach so langer Zeit wieder mit dir zu schlafen.“
    „Oh, Marc. Ich bitte dich“, zischte sie.
    „Ist das so schwer zu glauben?“
    Vanessa sah ihn schweigend an. War er denn gar nicht bestürzt oder beunruhigt, weil sie so leichtsinnig gehandelt hatten?
    Sie jedenfalls war beides. Vanessa liebte ihren Sohn von ganzem Herzen. Aber so kurz nach ihrem ersten Kind wollte sie auf keinen Fall ein zweites. Nicht, ohne verheiratet zu sein. Und schon gar nicht von ihrem Exmann. Diese Vorstellung war wie ein Albtraum.
    Eine zweite Schwangerschaft und ein zweites Kind würden sie noch enger an Marc binden. Sie würde ihn nicht einmal mehr für kurze Zeit loswerden, denn er würde natürlich darauf bestehen, Schwangerschaft und Geburt mitzuerleben.
    Und sie kannte Marc. Er würde nach Summerville ziehen oder auf einer zweiten Hochzeit bestehen und sie zwingen, in Pittsburgh zu leben. Und dann säße sie wieder in der Falle.
    Nein, das durfte einfach nicht sein. Während sie gegen ihre Panik ankämpfte, suchte sie mit den Blicken das Zimmer nach ihren Sachen ab. Um sich abzulenken, überlegte sie, was sie vergessen haben könnte. Ihre Handtasche, ihre Uhr, einen Ohrring …
    „Ich fürchte, du unterschätzt deine Anziehungskraft“, sagte Marc leichthin.
    Offenbar hatte er keine Ahnung, was gerade in ihr vorging.
    Sie nahm ihre Handtasche, warf ihm noch einen vernichtenden Blick zu und wandte sich Richtung Tür.
    „Vanessa.“
    Ergeben wartete sie, die Hand schon auf der Klinke.
    „Wir sehen uns morgen früh in der Bäckerei. Sagen wir um acht Uhr. Sorg dafür, dass Danny auch da ist.“
    Sie nickte nur und öffnete die Tür.
    „Und ich will es erfahren, sobald du es weißt.“
    „Was denn?“, fragte sie mit brüchiger Stimme.
    „Ob unser Sohn in neun Monaten einen Bruder oder eine Schwester bekommt“, meinte er grimmig.
    Als Vanessa am nächsten Morgen um fünf Uhr mit Tante Helen und Danny die Bäckerei betrat, lagen noch drei Stunden vor ihr, die sie ohne Marc verbringen konnte. Sie atmete erleichtert durch. Keine Diskussionen, kein Streit, keine Notwendigkeit, höflich zu sein. Nach der letzten Nacht hatte sie diese Auszeit dringend nötig.
    Während sie sich in die wohltuende frühmorgendliche Routine vertiefte, versuchte Vanessa, jeden Gedanken an Marc zu verdrängen. Dabei fragte sie sich nicht zum ersten Mal, wie sie in eine solch schlimme Situation hatte geraten können.
    Es kam ihr vor, als hätte sich ihr Leben gerade in eine kitschige Seifenoper verwandelt. Und wie in einer Seifenoper würden die Probleme niemals enden.
    Die wenigen Stunden, die sie in Frieden verbringen konnte, gingen leider viel zu schnell vorbei. Im Nu standen bereits die ersten Frühaufsteher am Tresen und bestellten Kaffee und Croissants für den Weg zur Arbeit. Noch vor dem

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