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Collection Baccara Band 0320

Collection Baccara Band 0320

Titel: Collection Baccara Band 0320 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Rogers Crystal Green Katherine Garbera
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auch?“ Er drückte ihre Finger, um ihr seinerseits Trost zu spenden.
    Sie wollte nicht darüber reden. „Ich weiß, was Sie meinen. Aber ich bereue meinen Entschluss nicht.“
    „Jetzt vielleicht nicht, weil Sie noch wütend sind. Doch eines Tages werden Sie es tun.“
    „Er hat mich verraten, Ray. Er wusste, dass ich einen Räumungsbescheid erhalten würde. Und er hat mir nichts gesagt.“
    „Ist das wirklich der Grund, weshalb Sie wütend sind?“, fragte Ray unverblümt.
    Sarah dachte darüber nach. Natürlich war das nicht der wahre Grund. Aber sie fühlte sich zu verwundbar, um sich eine Blöße zu geben. Es gefiel ihr nicht, so verletzlich zu sein. Sich ihrer Zukunft nicht sicher zu sein. Weder beruflich noch privat.
    Zwar hatte sie mittlerweile einen Job als Managerin in der Filiale einer großen Restaurantkette am International Drive angeboten bekommen, also würden sie und die Zwillinge wenigstens nicht verhungern müssen. Doch sie hatte keine Ahnung, ob sie tatsächlich für einen anderen Arbeitgeber arbeiten könnte.
    „Ich bin mir nicht sicher“, erwiderte sie ausweichend.
    „Sie müssen ehrlich zu sich selbst sein, bevor Sie Ehrlichkeit von anderen verlangen können.“
    „Das klingt wie ein Zitat. Ich bin immer ehrlich zu mir selbst gewesen.“
    „Dann sollten Sie keine Probleme haben, oder?“
    „Was meinen Sie?“, fragte sie.
    „Erfüllen Sie den Traum Ihrer Eltern.“
    „Das Restaurant?“ Sie hatte Angst davor, sich die Wahrheit einzugestehen.
    Ray neigte den Kopf zur Seite. „Wo ist jetzt Ihre Ehrlichkeit?“
    Damit ging er fort. Sarah sank in den Ledersessel ihres Vaters zurück und warf einen kritischen Blick auf sich und ihr Leben. Dabei erkannte sie, dass sie nicht ihre eigenen Träume, sondern die ihrer Eltern gelebt hatte. Und dass ihre Träume Harris einschlossen.
    „Ray, warten Sie!“, rief Sarah dem Fahrer hinterher. „Ich komme mit zu Harris.“

12. KAPITEL
    Harris war nervös. Kein angenehmes Gefühl. Er hatte herauszufinden versucht, warum er so angespannt war. Doch ihm hatten die Antworten, auf die er dabei gestoßen war, überhaupt nicht gefallen. Es war nie gut, sich bei wichtigen Entscheidungen von Emotionen leiten zu lassen. Sein Verstand sagte ihm, dass er alles Nötige getan hatte: Er hatte diese Immobilie gekauft und Pläne für ein neues Restaurant entworfen – das musste genügen, um Sarah zurückzugewinnen. Doch ein letzter Zweifel blieb.
    Dies sollte sein allerletzter Versuch sein. Er hatte alle Register gezogen und eine irrsinnige Summe ausgegeben, um alles so perfekt wie möglich zu machen.
    Trotzdem waren seine Hände feucht, und sein Puls raste. Keine geschäftliche Verhandlung war ihm je so wichtig gewesen wie dieses Treffen. Mit einem Finger fuhr er unter seinem Hemdkragen entlang. Er richtete seine Krawatte. Dann schaute er sich im leeren Saal um und hoffte, dass hierin die Zukunft lag.
    Am Montag würden die Tische und Stühle geliefert werden, die er bestellt hatte. Am Dienstag sollte die Dekoration vom Taste of Home herübergebracht und an den Wänden aufgehängt werden. Wenn alles planmäßig verlief, würde es am Mittwoch in den neuen Räumen eine kleine Eröffnungsfeier für Familie und Freunde geben. Aber heute stand nur ein einziger Tisch da. Harris hatte thailändisches Essen besorgt, eine Kerze angezündet und neben der Tanzfläche einen tragbaren CD-Player aufgestellt.
    Das Lokal lag in der Innenstadt von Orlando im kürzlich wiederbelebten Thornton Park. In der Nähe gab es ein Viertel, in dem viele Familien wohnten und trendige neue Komplexe mit Eigentumswohnungen gebaut worden waren. Als Sarah das erste Geschenk von ihm zurückgeschickt hatte, war ihm klar geworden, dass einfache Präsente nicht genügen würden. Deshalb hatte er sich Immobilien angesehen und schließlich dieses Gebäude gefunden. Das gesamte Haus gehörte jetzt ihm. Er brauchte es nur noch auf Sarah zu überschreiben.
    Er hoffte, dass das in ihren Augen als Wiedergutmachung zählte. Doch es war nicht sein Gewissen, das ihn antrieb – es war sein Herz. Er wollte ihre Welt wieder in Ordnung bringen und sie auf diese Weise davon überzeugen, ihm noch eine Chance zu geben. Sie sollte einsehen, dass es kein Fehler war, ihn zu lieben. Dass er ihr Mann fürs Leben sein konnte.
    Als die Tür geöffnet wurde, drehte er sich um. Im Türrahmen entdeckte er Sarah. Sie trug einen leichten Mantel, weil es an diesem Abend ein wenig kühl geworden war.
    „Hallo Harris“, sagte

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