Collection Baccara Band 0321
ist schon dabei, sein Talent als Hacker zu nutzen, um Roberts Militärkarriere zu erforschen.“
„Sie knacken die Personalakten der Armee?“, staunte Finelli.
Jonah lächelte hintergründig.
„Der Zweck heiligt die Mittel“, meinte Gabe. „Und ich habe noch etwas Interessantes entdeckt. Besser gesagt, nicht entdeckt. Von Robert Baxter fehlt nämlich jede Spur. Er ist aus dem Irak zurückgekommen. Hat die Armee verlassen. Seit dem Tag taucht sein Name nirgendwo mehr auf. Seine Sozialversicherungsnummer wurde nicht registriert. Es gibt keine Steuererklärungen. Keine Sterbeurkunde.“
„Er könnte sich falsche Papiere besorgt haben“, warf Cilla ein. „Wie sein Onkel.“
„Davon gehe ich aus“, stimmte Gabe ihr zu. „Dumm ist nur, dass wir jetzt keine Ahnung haben, unter welchem Namen er lebt.“
„Er ist der Kerl im Hintergrund.“ Cilla war sich sicher. „Wir müssen ihn finden.“
„Unbedingt.“
Cilla wandte sich an Pater Mike. „Wie lange war Elizabeth im Center?“
„Sechs Monate. Von Juni bis Dezember 2005. Ich erinnere mich auch, dass sie mir erzählt hat, erst im Juni nach Denver gezogen zu sein.“
„Und Robert Baxter musste im Juni mit seiner Einheit in den Irak“, sagte Gabe. „Dann war Elizabeth allein in Denver.“
„Zwillinge stehen sich nah.“ Cilla überlegte. „Ich schätze, Elizabeth hat Robert alles berichtet, was in ihrem Leben passierte. So wird er auch von dem Geschenk erfahren haben, das sie Jonah zu Weihnachten gegeben hat.“
„Die heimlichen Briefe“, fügte Pater Mike hinzu. „Was mir damals auffiel … Das Mädchen hatte immer ein Heft dabei und notierte laufend etwas darin.“
„Das wird sie ihm geschickt haben“, meinte Cilla. „Die Zwillinge waren zum ersten Mal voneinander getrennt. Sie wollte ihm alles berichten. So hat er von ihrer Liebe zu Jonah erfahren. Wer weiß, wie sie die Geschichte dargestellt hat. Vielleicht hat sie ihm geschrieben, Jonah hätte sie eiskalt abgewiesen. Darum würde sie Selbstmord begehen. Wie schrecklich muss Robert sich gefühlt haben? Er war im Irak. Er konnte nichts tun, um Elizabeth zu helfen.“
Finelli überlegte, sagte dann: „‚Du hast ein unschuldiges Leben zerstört, dafür sollst du zahlen.‘ Ja, deine Theorie könnte stimmen. Aber die Sache ist sechs Jahre her, Robert Baxter seit einem Jahr nicht mehr in der Armee. Warum sollte er so lange mit seinem Rachefeldzug warten?“
„Weil er alles genau plant“, meinte Jonah. „Er will mich nicht einfach umbringen. Er hat geschrieben: ‚Reichtum und Glück sind vergänglich‘. Das wird er mir zeigen wollen, es ist Teil seiner Rache. Vielleicht will er mir das Pleasures nehmen?“
„Weil es das Pleasures war, das dich Weihnachten von Denver ferngehalten hat“, sagte Cilla. „Das wird auch der Grund sein, warum Elizabeth dir nach San Francisco gefolgt ist, um hier Selbstmord zu begehen.“
„Also, in dem Fall müssen wir das Pleasures bis nach Weihnachten schließen“, sagte Finelli. „Oder bis dieser Kerl gefasst ist. Oder bis wir wissen, ob eure Theorie stimmen könnte.“
„Nein“, widersprach Cilla.
Alle schauten sie an, doch sie blickte Jonah in die Augen. „Das Pleasures zu schließen, könnte genau das sein, was er erreichen will. Es ist der 23. Dezember, heute Abend findet die Wohltätigkeitsgala statt. Ich denke, er wird sich freuen, wenn du dieses Event absagst. Erstens verärgerst du damit alle Gäste, die extra von weither angereist sind. Zweitens verlierst du die Spenden für die Kinder. Es schadet dem Ruf deines Clubs. Und die Kinder sind dir wichtig. Es ist eine Möglichkeit für Robert Baxter, dich leiden zu lassen, bevor er dich am Weihnachtstag umbringen will.“
„Ich denke, du hast recht“, sagte Jonah. „Und ich wette, wenn die Gala stattfindet, wird er dabei sein. Bisher hat er sich keinen Fehler geleistet. Vielleicht können wir ihn heute Abend dazu bringen, den Ersten zu machen.“
Gabe blickte unbehaglich drein. „Für die Sicherheit zu sorgen, wird nicht leicht. Die Überwachungskameras sind immerhin schon installiert. Wir können dein Apartment als Kommandozentrale nutzen, Jonah. Und wir werden dich und Cilla verkabeln.“
Jonah sah Finelli an. „Die Polizei von San Francisco unterstützt uns ebenfalls?“
Finelli seufzte resigniert. „Dieser Abend könnte sich zu einem Albtraum entwickeln. Dabei hatte ich mir die Weihnachtszeit so schön vorgestellt.“
10. KAPITEL
Das Pleasures war festlich geschmückt,
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