Collection Baccara Band 0321
zurück und blieb erst stehen, als sie an den Schreibtisch stieß. „Ich habe nur Angst, dass dein attraktiver Körper dich etwas von deinen grauen Zellen gekostet haben könnte.“
„Du findest mich attraktiv, Cathy Jane?“
Sie errötete, weil er mit seiner Vermutung recht hatte. Es war nie gut, Lust für einen Kunden zu empfinden. Sie räusperte sich. „Bitte nenn mich nicht so.“
Er nahm die Hände aus den Taschen und strich mit einem Finger über ihre Wange. „Warum nicht?“
„Weil ich nicht mehr dieses Mädchen bin.“
Er beugte sich vor. Sein Atem streifte ihre Haut, als er nun sagte: „Du bist so viel mehr, als du damals gewesen bist, Cathy Jane.“
Damit drehte Tad sich um und ging zur Tür hinaus. CJ legte die Hand an ihr wild klopfendes Herz. Sie wusste, dass sie gerade mehr als ihren Meister gefunden hatte. In Zukunft musste sie es unbedingt vermeiden, Zeit mit ihm allein zu verbringen.
Der Samstagmorgen war klar und kalt. Tad verließ seine Wohnung und joggte am Ufer des Lake Michigan entlang. CJ hatte seine Anrufe die ganze Woche lang abgewimmelt, und allmählich hatte er es satt. Er hatte ihr Zeit gelassen, aber damit war jetzt Schluss. Er war ein Mann der Tat, der es gewohnt war zu siegen.
Das Laufen half ihm, den Kopf freizubekommen. Bald war er in Gedanken bei Cathy Jane. Vor all den Jahren hatte sie also gehört, was er über sie zu seinem Freund Bart gesagt hatte. Er hatte nicht gewusst, dass sie es mitbekommen hatte. Es war nie seine Absicht gewesen, sie zu kränken. Tatsächlich hatte er sie schon im nächsten Satz verteidigt. Aber Jungs wie Bart konnten Frauen nicht wirklich verstehen.
Tad erkannte, dass auch er sie nicht verstand. Kylie hatte sich einen reichen Ehemann gewünscht, und er hatte sich den Hintern aufgerissen, um seinen Traum von einem Sportgeschäft zu verwirklichen. Doch Kylie war damit nicht zufrieden gewesen. Er hatte geschuftet, um seine Firma aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Und sie hatte gejammert, dass sie keinen Mann wollte, der ununterbrochen arbeitete.
Was für eine Partnerin wäre CJ wohl? Sie war selbst erfolgreich und brauchte keinen Mann, der sie finanziell unterstützte. Aber würde sie mit einem Mann ihr Leben teilen wollen?
Er hatte an diesem Morgen wieder mit seiner Mom telefoniert und beiläufig erwähnt, dass er Cathy Jane getroffen hatte. Seine Mom hatte ihn daraufhin nach ihr und ihrer Schwester Marnie ausgefragt.
„Nette Mädchen, nette Familie“, hatte sie gesagt.
Ihm war sofort klar gewesen, was sie damit gemeint hatte. Die Art Mädchen, die er heiraten sollte. Er hatte aufgelegt, ohne ihr noch mehr von CJ zu erzählen. Doch sie hatte ihn ins Grübeln gebracht.
Ob CJ bereit wäre, ihn zu heiraten? Sie waren beide fast dreißig, hatten beide Karriere gemacht. Nun hatte sie seine Einladung zum Dinner zwar angenommen, doch seitdem war nichts geschehen. CJ wich ihm aus: Über ihre Sekretärin hatte sie ihm zweimal ihr Bedauern ausrichten lassen. Aber Tad war abweisende Worte gewohnt.
Er lief wie immer fünf Meilen, änderte allerdings diesmal seine Strecke. Auf dem Rückweg kam er nun an dem Gebäude vorbei, in dem CJ wohnte. Er hatte sich die Adresse auf ihrem Führerschein gemerkt. Ob er einfach unangemeldet vorbeischauen sollte? Er lief langsamer, als das Haus in Sicht kam.
Vor dem Eingang mühten sich zwei Frauen mit einem Weihnachtsbaum ab. Er glaubte, in einer von ihnen CJ zu erkennen. An ihr kastanienrotes Haar hatte er sich immer noch nicht gewöhnt, zu stark war die Erinnerung an ihre dicken ebenholzfarbenen Locken von früher. Sie sah bezaubernd aus mit der Strickmütze und dem passenden Schal. Die andere Frau schien ihre Sekretärin zu sein. Tad hielt inne und ging dann langsam weiter, um nicht außer Atem bei den beiden anzukommen. Von CJ konnte er nicht viel mehr als ihre lange schwarze Jacke sehen, ihre Beine in den ausgeblichenen Jeans und ihre Stiefel, um die sie jedes Mädchen in Auburndale beneidet hätte.
„Rae-Anne, können Sie Ihr Ende ein wenig höher halten?“, fragte sie. Die zwei Frauen plagten sich ohne viel Erfolg mit dem Baum ab. Die einen Meter achtzig hohe Blaufichte war sehr hübsch – und war dem Baum nicht ganz unähnlich, den er für seine Wohnung bestellt hatte. Obwohl CJ heute angeblich ganz anders als früher war, hatten sie immer noch viel gemeinsam.
„Madonna, ich versuch’s ja. Ich bin nicht mehr so stark wie früher“, antwortete Rae-Anne.
„Lassen Sie ihn uns einen Moment
Weitere Kostenlose Bücher