Collection Baccara Band 0321
Treppe zum Eingang hoch.
Rae-Anne und CJ hielten ihm die Türen auf, und nach kurzer Zeit standen sie in CJs Apartment.
„Wo ist der Baumständer?“, fragte Tad.
„Das kann ich allein. Ich möchte nicht noch mehr von deiner Zeit stehlen.“
„Es macht mir nichts aus.“
„Wirklich, es ist okay.“
„Du kannst das nicht allein“, meinte er.
„Rae-Anne wird mir dabei helfen. Nicht wahr?“ CJ schaute ihre Sekretärin an.
Rae-Anne hielt einen Stapel Akten in den Armen und machte ein überraschtes Gesicht. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet, einen Weihnachtsbaum zu schmücken.
„Möchten Sie denn, dass ich helfe?“, fragte Rae-Anne. „Meine Mutter pflegte zu sagen: Viele Hände machen bald ein Ende.“
Tad zwinkerte CJs Sekretärin zu. Er spürte, dass er in ihr eine Verbündete im Kampf um CJ gefunden hatte. Dass es ein Kampf werden würde, wusste er schon jetzt. Und Tad erkannte, dass er sich mit nichts weniger als der völligen Kapitulation der frechen Rothaarigen zufriedengeben würde.
3. KAPITEL
CJ hatte genug Trubel für diesen Tag gehabt. Samstage waren normalerweise ihre Lieblingstage. Jetzt wollte sie nur noch, dass Rae-Anne nach Hause ging und Tad wieder in die Vergangenheit entschwand. Sie wollte die Kontrolle über ihr Leben zurück. Wenn die beiden gegangen wären, würde sie sich eine Tasse Kräutertee aufgießen und die Schachtel mit dem Gebäck aus dem Fach über dem Kühlschrank nehmen. Die Kekse waren eigentlich für den Notfall gedacht. Aber nach diesem Tag brauchte CJ das Glücksgefühl, das nur die mit Schokoladencreme gefüllten Gebäckröllchen bringen konnten.
Gestern Abend hatte sie mit Rae-Anne besprochen, dass diese ihr die Unterlagen für Montag heraussuchen und nach Hause bringen sollte. Doch heute hatte Rae-Anne dann angerufen und gesagt, dass sie sich verspäten würde. Daraufhin war CJ losgegangen, um sich einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Keine gute Idee. Sie hätte stattdessen lieber ins Büro gehen sollen. Mit Rae-Anne lief überhaupt nichts so wie früher mit Marcia.
Tad war ein anderes Thema. Sein Blick verriet ihr eins deutlich: Er wollte nicht bloß eine alte Freundschaft aufwärmen, er wollte mehr. Und das machte sie nervös.
So gesehen war sie froh, dass Rae-Anne geblieben war. CJ wollte nicht mit Tad allein sein.
Ihr Instinkt warnte sie vor attraktiven Männern mit muskulösen Körpern. Dennoch hatte sie sich immer zu diesem Typ hingezogen gefühlt. Marcus war ein Marathonläufer gewesen, der stundenlang im Fitnessstudio trainiert hatte. Ihr Vater hatte an einer Highschool als Coach der Footballmannschaft gearbeitet.
„Ich mach uns Kaffee“, verkündete sie unvermittelt.
Aus irgendeinem Grund schien sich ihre sonstige Redegewandtheit in Tads Nähe auf banalen Small Talk zu reduzieren. Sie fiel immer mehr in das Verhalten der alten Cathy Jane zurück – der Witzfigur der Auburndale Highschool.
„Das kann ich übernehmen“, bot Rae-Anne sich an.
„Nichts gegen Sie, Rae-Anne. Aber Sie müssen noch lernen, genießbaren Kaffee zu kochen.“
Lachend warf Rae-Anne den Kopf zurück. „Madonna, diese Frauensache macht mich wahnsinnig.“
„Was für eine Frauensache?“, fragte Tad.
„Sie würden es nicht glauben, wenn ich es Ihnen erzählte“, antwortete Rae-Anne. Sie drehte sich zu einem zerbeulten Karton um und holte eine verknotete Lichterkette heraus. „Das ist eine Aufgabe für Sie, mein Freund.“
„Ich glaube, damit komme ich klar.“
CJ überließ es den beiden, die Lichterkette zu entwirren. Sie redete sich ein, dass nichts dabei war, aus dem Raum zu flüchten. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie sich geschworen, sich niemals wieder vor einem Mann kleinzumachen – und jetzt war sie hier und versteckte sich in der Küche. Sie kochte Wasser im Teekessel und bereitete den Kaffee in ihrer Kaffeepresse zu. Dann arrangierte sie Kekse auf einem der Weihnachtsteller, die ihre Mutter ihr ein Jahr vor ihrem Tod geschenkt hatte.
Ein Teil von CJ hasste Feiertage. Marcus hatte an Heiligabend vor fünf Jahren mit ihr Schluss gemacht. Damals war etwas in ihr für immer zerbrochen.
Sie hatte gehofft, dass er sie heiraten würde. In ihrer Vision von einer gemeinsamen Zukunft hatten sie eine eigene kleine Werbeagentur besessen, in der sie Hand in Hand gearbeitet hatten. Doch Marcus hatte etwas anderes gewollt. Er hatte sie nur benutzt, um eine Beförderung zu erwirken. Kaum hatte er sein Ziel erreicht, hatte er sie für die richtige Frau
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