Collection Baccara Band 0321
nahm eine ihrer Haarsträhnen, führte sie an seine Nase und atmete tief ein. Sofort regte sich wieder das Verlangen in ihm. In der Nacht hatten sie sich noch zweimal geliebt. Obwohl er befriedigt sein sollte, konnte er nicht genug von ihr bekommen. Wenn es nach ihm ging, würde er mindestens einen Monat lang mit CJ im Bett bleiben.
Ihm knurrte der Magen. Er vermutete, dass es kurz vor Sonnenaufgang war: Unter den geschlossenen Rollläden drang Licht ins Zimmer. Er schaute sich nach einer Uhr um, konnte aber keine finden.
Ihr Schlafzimmer war mit Möbeln im asiatischen Stil eingerichtet und erschien ihm wie eine Oase. Die Kerzen, die sie in der letzten Nacht angezündet hatte, waren dicke Stumpen in gedämpften Farben. Im großen Spiegel über der Kommode sah Tad sie beide auf dem Bett liegen. Er stützte sich auf einen Ellbogen, um es besser erkennen zu können. Sein Gesichtsausdruck wirkte wild entschlossen. Er sah wie ein Raubritter aus, CJ wie seine Beute. Unterdrückt fluchend legte er sich wieder hin.
Er streckte die Arme über dem Kopf aus. Je näher er CJ kennenlernte, desto weniger verstand er sie. Sie war vielschichtig und tiefgründig, enthüllte wichtige Details von sich nur widerwillig.
Aber die letzte Nacht hatte ihm die Augen geöffnet. Ihm war etwas klar geworden: CJ benutzte weitaus mehr als gefärbtes Haar und Kontaktlinsen, um jeden auf Abstand zu halten. Sie hielt auch ihre sinnliche Seite verborgen.
Eine Frau, die sich vor der Welt versteckte. Eine Frau, die sich zu schützen versuchte.
Hatte er damit zu tun? Hatte seine achtlose Bemerkung von vor mehr als zehn Jahren sie so tief verletzt, dass sie sich nie davon erholt hatte?
Er schaute sie an. CJ hatte das Gesicht von ihm abgewandt. Ihr langes Haar lag ausgebreitet auf den cremefarbenen Kissen. Ihr nackter Rücken wirkte verführerisch feminin.
Tad streckte die Hand aus und zeichnete ein unsichtbares Muster auf ihre Haut. Sie ist so weich und zerbrechlich, dachte er. Im Schlaf war ihre Verletzlichkeit offensichtlich. Er rollte sich auf die Seite und zog sie an sich, schlang die Arme und Beine um ihren Körper.
Am liebsten hätte er sie aufgeweckt und ihr geschworen, sie immer zu beschützen. Er hätte gern eine noble Rede gehalten, wie Ritter es in früheren Zeiten getan hätten. Aber er war kein edler Ritter. Er war ein Mann des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Und er hatte Schwächen, die niemand sehen sollte.
CJ zu heiraten erschien ihm jetzt gefährlicher als zuvor. Beim ersten Mal hatte er es direkt angesprochen. Er mochte sie, er wollte mit ihr schlafen, seine Eltern würden sie lieben. Doch ihn verwirrte dieser Beschützerinstinkt, den sie in ihm weckte.
Sie seufzte im Schlaf auf und bewegte sich in seinen Armen. Ihre Pobacken streiften seine Mitte. Von Lust gepackt, ließ er seine Hände über ihren Körper gleiten. CJ murmelte etwas vor sich hin und reckte sich.
„Wach auf, schlafende Schönheit“, raunte er ihr ins Ohr und stupste ihren empfindsamen Hals mit der Nase an.
„Tad?“
„Wer sonst sollte es sein?“
„Niemand.“ Sie rollte sich zu ihm herum, umfasste sein Gesicht und streichelte seine stoppeligen Wangen.
Schlaftrunken schmiegte sie sich an ihn. Er küsste sie. Sie wand sich, legte ihren Oberschenkel über seine Hüfte. Das gab ihm die Chance, ihr ganz nah zu sein. Ohne in sie einzudringen, reizte er ihre empfindsamste Stelle und verspürte dabei selbst unglaubliche Erregung.
Langsam bewegte er sich mit CJ im Arm. Ihre Körper fanden einen gemeinsamen Rhythmus, der sie bald den Gipfel erklimmen ließ. Es war kein welterschütternder Orgasmus wie der, den sie beim ersten Mal in der vorigen Nacht erlebt hatten. Dieser passte mehr zum sanften Erwachen an diesem Morgen. Tad zog CJ eng an sich.
„Das hier kann unmöglich wahr sein“, murmelte sie.
„Das kann es.“
Seufzend schlug sie die Augen auf. „Bitte sprich jetzt nicht vom Heiraten.“
„Warum nicht?“
Sie wollte von ihm abrücken, aber er hielt sie fest. „Tad.“
„Ich lasse dich nicht los, bevor du mit mir geredet hast. Ich weiß, dass mehr hinter deinem Zögern steckt. Die Gründe, die du mir genannt hast, sind ja ziemlich dürftig.“
„Woher willst du das wissen?“
Er zuckte mit den Schultern. Er fand nicht die richtigen Worte dafür. Die, die ihm einfielen, schienen ihm zu hart für die zerbrechliche Frau an seiner Seite.
„Warum ist das so wichtig für dich?“, fragte sie und drehte den Spieß damit um.
Tad wollte nicht
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