Collection Baccara Band 324 (German Edition)
zum ersten Mal mit seinem Mädchen allein war. Langsam löste er sich von ihr. Ihre vollen Lippen waren nach dem Kuss tiefrot. Er konnte nicht widerstehen: Er küsste Lauren erneut, bevor er sie sanft in den Beifahrersitz drückte.
Nachdem er ein paarmal durchgeatmet und sich gesammelt hatte, schaute er sie an. Sie hatte die Arme um ihre Taille geschlungen und die Augen geschlossen.
„Das wäre beinahe außer Kontrolle geraten“, meinte er. Weil er nicht aussprechen konnte, was er wirklich dachte: Lass uns zu mir fahren und diese Anziehung zwischen uns erforschen.
Doch Lauren war nicht der Typ Frau, mit dem er sich sonst umgab. Im Lokal hatte er die versteckte Bedeutung hinter ihren Worten genau verstanden. Sie wollte einen Mann, der sie umwarb. Einen Mann, der nicht nur den wie für die Sünde geschaffenen Körper sah, sondern auch die Seele in der attraktiven Hülle. Und er würde mit aller Macht versuchen, dieser Mann zu sein.
Jack wusste nicht, warum er das wollte. Er machte sich gar nicht die Mühe, es näher zu ergründen – denn sonst müsste er sich bald eingestehen, dass dieser Plan zum Scheitern verurteilt war. Aber während er Lauren in den Armen gehalten hatte, war ihm eins klar geworden: Er musste es zumindest versuchen. Er musste versuchen, die Art Mann zu sein, die sie sich wünschte. Weil er ihr Mann sein wollte.
„Ja, danke, dass du es beendet hast“, antwortete sie.
Allerdings klang sie nicht dankbar, sondern vielmehr verärgert. Und Jack erkannte, dass sie sich nicht umarmte, um sich zu wärmen. Sie wollte sich trösten.
Er würde die Frauen nie verstehen.
„Ich wollte nur ein Gentleman sein“, entgegnete er.
Sie zog beide Brauen hoch und schaute ihn an. „Und ich habe Danke gesagt.“
„Lauren?“ Nur mit Mühe konnte er sein Temperament zügeln. Er war immer noch erregt und wollte nichts lieber tun, als seine ungewohnte Zurückhaltung aufzugeben. Würde Lauren sich auf eine leidenschaftliche Affäre einlassen, die nicht länger als eine Woche dauerte? „Um deinen Märchenprinzen zu finden, musst du ihn erkennen, wenn er zum Schloss geritten kommt – und dann musst du ihn hereinlassen.“
Sie biss sich auf die Unterlippe, die immer noch so rot war. „Was willst du damit sagen? Dass ich es vielleicht verdient habe, all diese Frösche zu küssen?“
Jack wünschte sich, dass wenigstens einer von ihnen in dieser Sache ein wenig optimistisch wäre. Dass wenigstens einer von ihnen wüsste, wohin dies führte. Dass einer von ihnen etwas Erfahrung hätte mit diesem Gefühl, keine Kontrolle zu haben. War es das, was sein Dad bei jedem waghalsigen Motorradstunt empfunden hatte? Denn falls es so gewesen war, stellte sich Jack eine Frage: Wie hatte sein Vater sich bloß je daran gewöhnen können?
Erst als er Laurens Blick bemerkte, wurde ihm bewusst, dass er ihr noch nicht geantwortet hatte. „Nein“, erklärte er. „Aber möglicherweise hast du vergessen, was zu tun ist, wenn Mr Right auftaucht.“
„Und du bist Mr Right?“
„Jedenfalls bin ich nicht Mr Wrong.“ Davon war er tief im Innern überzeugt. Ihm gefiel vielleicht nicht, welche Gefühle sie in ihm weckte. Dennoch würde er auf keinen Fall so einfach aus ihrem Leben verschwinden.
Er startete den Wagen und fuhr weiter. Wenig später auf dem Parkplatz des Radiosenders hatte Lauren sich schon abgeschnallt und die Hand am Türgriff, ehe er überhaupt den Motor ausgeschaltet hatte. Er packte sie am Arm, damit sie nicht gleich aus dem Auto sprang.
„Warum so eilig?“, fragte er.
„Ich … ich muss nach Hause.“
„Es tut mir leid, Lauren“, sagte er. Und er meinte es ernst. Er hatte das Gefühl, dass er sie verletzt hatte – obwohl er keine Ahnung hatte, wodurch.
„Das muss es nicht. Du warst ein Gentleman, und ich habe unser Gespräch bei Kaffee und Tee genossen.“
„Aber?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Du hattest recht. Ich habe Mauern zwischen mir und der Welt errichtet. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich dich durchlassen kann.“
„Das hier ist auch für mich neu. Normalerweise hätte ich dich mit nach Hause genommen.“
„Warum hast du es nicht getan?“
„Weil du anders bist als jede andere Frau und …“
„Und?“
Anscheinend war sie kurz davor, davonzulaufen. Wie sollte er sie dazu bringen, zu bleiben?
„Und das macht mir Angst“, antwortete er schließlich.
Da lächelte sie. Offenbar hatte er ganz zufällig die richtigen Worte gefunden. Und er hoffte, dass es ihm auch
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