Collection Baccara Band 324 (German Edition)
als er sachte ihren Kopf an sich zog. Auch er lehnte sich näher. So nah, dass er ihren Atem spüren konnte.
Er streichelte ihr Gesicht. Ihre Haut war warm und weich. Mit leichten Berührungen zeichnete er ein Muster von ihren hohen Wangenknochen hinunter zu ihrem vollen Mund, der ihn verrückt machte. Sanft strich er mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Lauren hielt den Atem an.
In dem Moment wurde es ihm klar. Was immer da zwischen ihnen war: Es war zu spät, um es bei einer oberflächlichen Affäre zu belassen. Es knisterte zwischen ihnen – ganz offensichtlich fühlten sie sich gegenseitig zueinander hingezogen. Sein Instinkt sagte ihm, dass diese Frau ihm in Sachen Leidenschaftlichkeit in nichts nachstand. Und er gestand sich freimütig ein, dass er das näher ergründen wollte.
Allerdings nicht zu einem Preis, den Lauren zu hoch finden würde. Nicht zu einem Preis, den er später bereuen würde. Und gewiss nicht zu einem Preis, der die sichere Welt, die er für sich geschaffen hatte, erschüttern würde.
Lauren musterte Jack von der Seite, während er sie zu ihrem Auto fuhr. Er war anders als jeder andere Mann, den sie je kennengelernt hatte. Bei dem Gedanken, niemals dem Zauber zwischen ihnen nachzugeben, schnürte sich ihr das Herz zusammen. Warum konnten sie es nicht?
Wie kein anderer zuvor hatte Jack ihre Sinne zum Leben erweckt. Er brachte sie zum Lachen und zum Nachdenken. Forderte sie mit seinem scharfen Verstand heraus. Er war der Typ Mann, von dem sie immer geträumt hatte. Erst jetzt begriff sie, dass sie sich lange mit der Illusion begnügt hatte. Sie hatte nie daran geglaubt, dass es so etwas in Wirklichkeit geben könnte.
Jack war ungeheuer attraktiv. Doch sie brauchte mehr als nur das Körperliche. Der Bericht, den sie über ihn gelesen hatte, beunruhigte sie. Aber als Tochter einer bekannten Talkmasterin wusste sie, dass Interviews dem Leser nicht immer alle Fakten lieferten.
„Ich habe in der Zeitschrift Detroit einen Artikel über dich gelesen“, sagte sie.
Jack schob eine CD von Paul Simon in den Player. Es war eins der Alben aus den späten Achtzigern, das deutlich von afrikanischer Musik beeinflusst war.
„Tatsächlich?“, fragte er mit ironischem Unterton.
Lauren überlegte, ob sie das Thema fallen lassen sollte. Offensichtlich wollte er nicht darüber reden. Ihr Herz und die warnende Stimme in ihrem Kopf ließen ihr jedoch keine Ruhe. „Nicht so schüchtern. Ich möchte wissen, ob der Artikel stimmt.“
Seufzend machte er sich am Lautstärkeregler der Stereoanlage zu schaffen. Er drehte sich nicht einmal zu Lauren um, als er an einer Ampel stehen bleiben musste. „Ich sehe mich selbst nicht als einen der begehrtesten Junggesellen der Stadt – wenn es das ist, was du wissen willst.“
Lass es gut sein, sagte sie sich im Stillen. Allerdings konnte sie es einfach nicht. „Nein. Ich möchte wissen, was es mit den sechs Monaten auf sich hat.“
„Süße, wir haben uns gerade erst kennengelernt.“
Natürlich verstand sie ihn. Im Grunde waren sie noch Fremde, obwohl sie ihm bereits ihre geheimsten Wünsche anvertraut hatte. Sie hatte ihn von der ersten Minute an gemocht. Und genau deshalb musste sie wissen, ob dieser Mann ihr das Herz brechen würde. Sollte sie sich auf ihn einlassen? Oder sollte sie besser sicheren Abstand halten, wie sie es für gewöhnlich bei Männern tat? Und: Wäre es bei Jack überhaupt möglich, das zu tun?
„Ich weiß, doch ich habe dir immerhin mein größtes Geheimnis anvertraut“, erwiderte sie. „Und der Artikel erweckt den Anschein, als hättest du eine Phobie vor allem, das länger als sechs Monate dauert.“
„Die habe ich“, gab er zurück, wobei seine Stimme noch tiefer als sonst klang.
„Warum?“, fragte Lauren. Sie war bei einer der führenden Beziehungsexpertinnen des Landes aufgewachsen. Daher wusste sie aus erster Hand: Wenn sie immer wieder dieselbe Frage stellte, würde sie früher oder später eine ehrliche Antwort bekommen.
„Es ist nur meine Erfahrung. Ich bin fünfundvierzig. Ich kenne mich selbst und meine Gewohnheiten gut genug.“
„Was heißt das? Einem alten Hund kann man keine neuen Tricks beibringen?“ Mit einem Mal hatte sie einen Kloß im Hals. Fünfundvierzig. Und sie hatte ihm erzählt, dass sie vom ewigen Glück mit ihrem Märchenprinzen träumte. Wahrscheinlich hatte sie sich für ihn wie ein Kind angehört. Ihr Instinkt sagte ihr jedoch etwas anderes. Sie hatte das Leuchten in Jacks Augen
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