Collection Baccara Band 330
das Gleiche bei Tricia passiert wäre, sie sogar noch stolz auf das blaue Auge gewesen wäre und darüber gelacht hätte.
Oh ja.
Sie waren zwei völlig verschiedene Frauen.
„Es tut mir leid, Sam. Ich hätte nicht lachen dürfen. Aber mir sind auch schon so dumme Sachen passiert. Eines Nachts hätte ich meinen Exfreund fast k. o. geschlagen. Ich habe mich in dem Moment, als er sich im Bett aufgesetzt hat, umgedreht, und habe ihn mit dem Ellbogen ganz fest am Kopf getroffen.“
„Ach was.“ Sam sah sie ungläubig an.
„Doch. Das war echt schlimm“, antwortete Tricia grinsend.
Nun musste Sam ebenfalls laut lachen, und das fühlte sich gut an. Es war toll, mit einer Frau zusammen zu sein, die im einen Moment sein Innerstes nach außen kehren und ihn im nächsten Moment schon wieder zum Lachen bringen konnte.
„Wie dem auch sei“, meinte Tricia, „es ist schön zu wissen, dass nicht nur mir solche verrückten Sachen passieren.“
„Ganz und gar nicht.“
„Und wo wir jetzt schon dabei sind, uns Dinge zu gestehen …“ Sie sprach auf einmal leise, und ihr Gesichtsausdruck wurde ernst.
Oje, was kam denn nun?
„Ich möchte, dass du weißt, dass ich eine sehr wählerische Frau bin, Sam“. Ganz offen blickte sie ihn an. In ihren Augen erkannte er tiefe Gefühle. „Ich war bisher nur mit zwei Männern zusammen, und beide haben mir viel bedeutet. Ich nehme so etwas ernst.“
Von Anfang an hatte Sam das gewusst. Deshalb hatte er auch so sehr versucht, Distanz zu ihr zu bewahren. Auch wenn es ihm gut getan hatte, mit ihr zusammen zu sein.
„Ich weiß.“ Er sah sie einfach nur an, wie sie jetzt im Mondlicht vor ihm auf dem Bett lag. Und er wusste, dass er diesen Anblick niemals vergessen würde. Selbst in zwanzig Jahren würde er diese Erinnerung an sie wieder abrufen können, da war er sich völlig sicher. Ihr Duft, ihre Nähe und das große Verlangen, das er verspürte, wenn er sie ansah. „Ich weiß genau, was für eine Frau du bist, Tricia“, sagte er noch einmal und blickte ihr tief in die Augen.
Lange Zeit wandte sie den Blick nicht von ihm ab. Schließlich nickte sie und meinte: „Ich bin froh, dass du das weißt.“ Dann setzte sie sich auf und lehnte sich an ihn. „Es gibt noch etwas, das du wissen solltest.“
Es fiel ihm schwer, sich auf ihre Worte zu konzentrieren, wenn er ihre Wärme spürte. Ihre Brustwarzen streiften leicht seine Haut, und er spürte wieder ein großes Verlangen nach ihr in sich aufsteigen. Aber er zwang sich, das Gefühl zu ignorieren und ihr zuzuhören.
„Was denn noch?“, hörte er sich fragen, obwohl er irgendwie Angst hatte vor dem, was sie ihm jetzt vielleicht sagen würde.
„Ich habe es erlebt.“
War das eine Vorahnung gewesen? Er wusste nicht, warum, aber irgendwie war ihm klar, was sie gleich sagen würde, und ihm wurde ganz schlecht. Wie sollte er darauf antworten. Aber er hatte nicht viel Zeit nachzudenken, denn schon fuhr Tricia fort: „Ich habe dir doch von dem Feuerwerk erzählt, das ich noch nie erlebt habe, oder? Heute Nacht war es da.“
11. KAPITEL
Alles tat Sam weh.
Sein ganzer Körper fühlte sich taub an und kribbelte, wie wenn einem der Fuß einschläft und das Blut dann langsam wieder zurückkehrt. Es war schmerzhaft, und ließ sich nicht ignorieren. Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb, denn er wusste, was Tricia jetzt von ihm hören wollte. Doch er konnte es ihr nicht sagen. „Tricia, ich …“
„Komisch“, unterbrach sie ihn, und sie hörte sich dabei so wehmütig an, „da wartet man sein ganzes Leben lang auf etwas, und wenn man es dann endlich gefunden hat, kann man es nicht haben.“
Sam atmete tief ein. Was sollte er jetzt tun?
Sie hatte ihm soeben indirekt gesagt, dass sie ihn liebte.
Er wusste es und spürte es.
Und es gab nichts, was er hätte erwidern können, was es für sie einfacher gemacht hätte.
Er konnte nicht der Mann sein, den sie sich wünschte. Der Mann, der sie eines Tages heiraten und mit dem sie Kinder haben würde. Sie hatte etwas Besseres verdient. Sie hatte einen Mann verdient, der das Träumen noch nicht aufgegeben hatte und für den die Zukunft genauso offen dalag wie für sie.
Nein. Er hatte schon einmal versagt. Eine zweite Niederlage konnte er nicht ertragen.
„Schon okay, Sam.“ Tricia lächelte ihn an und fuhr mit den Fingerspitzen zärtlich zuerst über sein Kinn und dann über seine Lippen. „Ich erwarte nichts von dir.“
„Das solltest du aber“, antwortete er und
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