Collection Baccara Band 332
begehrte, zwanzig Sekunden Schwelgen in dem Wissen, dass sie ihn ebenso begehrte wie er sie.
Dann beendete er gegen ihren kleinen Protest den Kuss.
„Ich werde noch ein paar Dutzend Runden drehen“, kündigte er an und stieß sich ab. Aber viel half es nicht. Genau genommen half es überhaupt nicht.
Mari verließ das Becken, und irgendwann gab er auf und stieg aus dem Wasser. Sie sah von ihrer Zeitschrift auf, und er lächelte ihr aufmunternd zu, als er ihre Unsicherheit bemerkte. Sie sollte sich nicht schuldig fühlen.
„Stört es dich, wenn ich mal eben ein paar Sachen durchschaue?“ Er wies zu dem Sonnenschirm, unter dem er seine Tasche abgestellt hatte.
„Nein, natürlich nicht.“
Und so trocknete er sich ab und war die nächste Dreiviertelstunde damit beschäftigt, seine Mails und telefonischen Nachrichten durchzusehen und eine Art Dringlichkeitsliste aufzustellen, was er in den nächsten Tagen alles erledigen musste. Er war ganz stolz auf sich, dass er sich von Maris aufregendem Anblick nicht ablenken ließ.
Und das blieb auch so, bis sie eine Flasche Sonnenmilch aus der Tasche zog und sich damit die langen Beine einrieb. Wie eine Biene, die unwiderstehlich vom Blütenduft angezogen wurde, stand er auf und ging zu ihr.
„Brauchst du Hilfe?“, erkundigte er sich und ließ sich in den Liegestuhl neben ihr fallen.
„Danke, ich glaube, das kriege ich allein hin.“
Er erwiderte nichts, sondern sah ihr nur zu. Als sie mehr Milch in die Handfläche schüttete, sah sie zu ihm. „Ich dachte, du wolltest arbeiten.“ Ihre Stimme klang ein wenig streng.
Dann begann sie, die Milch auf ihrem Bauch zu verteilen.
„Ich bin für heute fertig. Du hast schöne Arme“, sagte er.
„Vielen Dank. Ich glaube, ein so großartiges Kompliment hat mir noch nie jemand gemacht.“
Er lächelte nur und sah ihr weiter zu. Einem zufälligen Beobachter mochte er entspannt vorkommen, aber in Wirklichkeit stand sein Körper unter Strom. Hatte ihr tatsächlich noch niemand gesagt, dass ihre Arme schön waren? In ihm löste es geradezu poetische Gedanken aus, wie sie in der Sommersonne schimmerten.
Als Mari bei ihren Schultern angelangt war, setzte er sich auf und griff nach der Flasche. „Lass mich weitermachen, sonst wird dein Bikini noch schmutzig.“
Mari betrachtete ihn ein wenig zweifelnd, überließ ihm aber die Sonnenmilch.
„Leg dich zurück“, befahl er und begann dann sorgfältig, ihre Schulter einzureiben, ohne dabei die Bikiniträger zu berühren.
„Du nimmst das ja wirklich sehr ernst“, stellte sie nach einer Weile beeindruckt fest.
„Ich bin eben Perfektionist.“
Mari lachte, und das Lachen versiegte erst, als er sich an ihrem Dekolleté zu schaffen machte. Sie wollte protestieren, brachte aber kein Wort heraus, und Marc machte ungerührt weiter. Aufreizend langsam massierte er die Sonnenmilch in ihre Haut und legte dabei größten Wert auf Details.
Am Rand des Oberteils machte er zu ihrer Enttäuschung Halt, richtete sich auf und schraubte entschlossen die Flasche wieder zu.
„So. Und nicht ein Tropfen ist auf deinem neuen Bikini gelandet“, verkündete er stolz und sah sie an.
Maris Wangen waren gerötet und die Lippen leicht geöffnet. Ihr Atem ging schneller.
Marc hatte sich so auf seine Aufgabe konzentriert, dass ihm gar nicht aufgefallen war, welche Wirkung seine erotischen Berührungen auf sie gehabt hatten. Fast hätte er sich entschuldigt, aber dann überlegte er es sich anders. Jede Entschuldigung wäre heuchlerisch gewesen, denn er bereute nichts.
„Ich hüpfe noch mal ins Wasser.“
Er stand auf. Hoffentlich war Mari nicht böse auf ihn – aber mal ehrlich: Wie viel hält man als Mann aus?
Nichts als egoistische Ausflüchte, dachte er, als er mit kräftigen Schwimmstößen durch das Wasser pflügte. Mari bedeutete ihm viel mehr als nur Lust und sexuelle Erfüllung. Und zwar sehr viel mehr. Sie wollte an diesem Wochenende herausfinden, ob die Chemie zwischen ihnen auch über das rein Sexuelle hinaus stimmte. Und deshalb hatte sie sich gewünscht, dass er sie nicht bedrängte. Und was tat er? Genau das. Seine Mutter und auch Mari hatten behauptet, dass er immer erreichte, was er wollte. Hatten sie damit Situationen wie diese gemeint? Er wollte Mari, und irgendwie schaffte er es nicht, die Finger von ihr zu lassen.
Er tauchte unter und wendete.
Das Problem war, dass diese sexuelle Lust mit vielen anderen Gefühlen verbunden war und er das eine nicht vom anderen trennen
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