Collection Baccara Band 337
machen“, entfuhr es ihr. „Ted und ich hätten sicher auch allein eine Lösung gefunden.“
„Da bin ich mir nicht so sicher. Ihr habt beide nicht viel Geld, und der Bauunternehmer aus Kalifornien ist stinkreich. Sobald ihr geerbt habt, wird er wegen des Verkaufs der Ranch sicher direkt auf einen von euch zukommen.“
„Er wird sie niemals kriegen“, gab Jillian stur zurück.
Da war sich Sassy nicht so sicher. Der Bauunternehmer würde einfach warten und darauf hoffen, dass sie sich den Unterhalt der Ranch nicht leisten konnten. Und das war schließlich gut möglich. Natürlich würden sie und ihr Mann John den beiden finanziell unter die Arme greifen, wenn es notwendig wäre. Auf keinen Fall würde so ein auswärtiger Geldsack Jillians Land bekommen. Nicht nach all dem, was sie in ihrem jungen Leben schon durchgemacht hatte.
Vielleicht war es ja gar nicht so schlecht, dass Ted nicht alles über seine möglicherweise zukünftige Frau wusste. Aber wenn sie Ted gegenüber nicht ehrlich wäre, würde es unter Umständen nicht leicht werden für sie. Er war zwar damals, als Jillian so viel Ärger hatte, bei der Ausbildung in der FBI-Akademie gewesen und hatte nichts von allem mitbekommen. Aber als Polizist hatte er immerhin Zugang zu alten Akten.
Sassy und ihre Mutter hatten die Geschichte damals mitbekommen. Aber sonst wussten nur der Staatsanwalt, die Richterin und der Pflichtverteidiger über den Fall Bescheid. Und von denen würde sicher niemand etwas sagen.
Vermutlich machte sie sich unnötig Sorgen um Jillian. „Du hast recht. Er wird die Ranch niemals bekommen“, pflichtete sie ihr lächelnd bei.
„Ihr habt viel an dem Haus gemacht“, bemerkte Jillian bewundernd, als sie an der Ranch angelangt waren. „Ich weiß noch, wie es vorher ausgesehen hat.“
„Ich auch. John ist sehr umweltbewusst. Wir haben jetzt Solarenergie und Windgeneratoren.“
„Das ist ja toll, aber das kostet doch bestimmt eine Stange Geld, oder?“
„Klar, aber in ein paar Jahren haben wir die anfänglichen Kosten wieder reingeholt.“
Jillian seufzte und musste an die hohe Heizkostenabrechnung denken, die ihr bald zugeschickt werden würde. Es war ein kalter Winter gewesen und Heizöl war teuer.
Sassy bemerkte Jillians besorgten Blick. „Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut“, meinte sie, als könne sie die Gedanken ihrer Freundin erraten.
„Danke. Wie geht’s deiner Mutter?“
„Bestens. Bei ihrer letzten Untersuchung war alles in Ordnung.“ Bei Sassys Mutter war Krebs diagnostiziert worden, doch die Krankheit war nun unter Kontrolle und nicht wieder aufgetreten. John hatte im entscheidenden Moment für die beste Therapie gesorgt. „Sie fragt oft nach dir.“
„Deine Mutter und du, ihr seid die nettesten Menschen, die ich kenne.“
Sassy öffnete den Kleiderschrank und begann Kleider, Röcke und Blusen in allen möglichen Farben und Stoffen herauszuziehen.
Ungläubig starrte Jillian die Kleidungsstücke an. „Ich habe außer im Kaufhaus noch nie so viele Klamotten gesehen.“
„Vor meiner Ehe mit John hatte ich das doch auch nicht, Jillian. Er verwöhnt mich total. Ich kriege zu Weihnachten und zum Geburtstag immer so viel von ihm geschenkt. Such dir was aus.“
„Du hast aber doch sicher irgendwelche Lieblingsstücke, die du nicht verleihen möchtest.“
„Klar, aber die sind noch im Schrank“, gab Sassy grinsend zu.
Dann musterte sie Jillian mit geübtem Blick und hielt ihr einen gemusterten blauen langen Seidenrock und eine pastellblaue Seidenbluse an. Das Ganze sah zwar schlicht, aber doch raffiniert aus. „Wie wär’s damit? Probier es mal an, dann sehen wir ja.“
Jillian fühlte sich ungeschickt, als sie ihrer Freundin den Rock und die Bluse abnahm. Noch nie hatte sie so etwas Teures getragen. Die Sachen passten wie angegossen, und seltsamerweise fühlte sie sich wohl darin.
„Die meisten Sachen, die man von der Stange kauft, passen nicht richtig. Besonders billige Sachen. Vor meiner Ehe mit John habe ich mir nur Sachen von der Stange gekauft. Ich war völlig überrascht, dass teure Klamotten viel besser sitzen. Und man sieht darin einfach besser aus. Schau dich nur an.“
Jillian war beinahe schockiert, als sie sich selbst im Spiegel ansah. In dem Rock kamen nicht ihre breiten Hüften, sondern vielmehr ihre schmale Taille zur Geltung. Die Bluse hingegen ließ ihren kleinen Busen etwas größer erscheinen.
„Wenn du jetzt noch die Haare offen und gelockt trägst, statt zu diesem
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