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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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lückenlos und sicher aufzuklären.«
    Das ist die Fügung, auf die ich gehofft habe! »Geben Sie mir ein Schiff!«, verlangte Faye sofort. »Irgendeins, das springen kann. Ich mache mich auf die Suche und bringe Ihnen die Lösung!«
    Tannmann setzte zum Sprechen an, atmete stattdessen durch und sah sie an. »Miss Durrick, wie wollen Sie ein Schiff im unendlichen Weltall finden?«
    »Vertrauen Sie mir. Trotz meiner Akte«, sagte sie unsicher lächelnd und kam sich komisch vor, den vermutlich ranghöchsten Offizier der VHR-Raumstreitkräfte um ein Schiff zu bitten. »Ich schwöre Ihnen, dass es einen Weg gibt.«
    »Und der wäre?«
    »Vertrauen Sie mir!«
    »Nein«, sagte er ihr knallhart ins Gesicht. »Ich habe nicht mehr so viele gute Schiffe, dass ich einfach eines an eine Frau geben kann, deren Motivation ich nicht ganz durchschaue und die mir nicht sagen kann, wie sie die Cortés ausfindig machen will.« Er machte wieder diese auffordernde Geste.
    »Kris Schmidt-Kneen. Sein Vater ist ein Mediator mit ausgeprägtem Interim-Syndrom«, erklärte sie schweren Herzens. Es widerstrebte ihr, den Trumpf aufdecken zu müssen. »Mister Lyssander besitzt Fähigkeiten, die eine Suche ermöglichen.« Bei diesem Satz war ihr nicht ganz wohl: Sie verkaufte Tannmann ihre Hoffnung als ein Faktum. Lass mich nicht gelogen haben. »Außerdem habe ich eine Ahnung, wo sich das Schiff befinden könnte.« Sie sah in seinen graugrünen Augen, dass er dabei war, nachzugeben. Sei nicht so stur, verdammt! »Sie sagten, die Cortés sei der Schlüssel. Ich kann ihn beschaffen!« Gib dir einen Ruck. Faye schluckte. »Was meine Motivation angeht: Ich möchte verhindern, dass die Flotte der Collectors durch das Schwarze Loch ins Core-System springt und sechzig Milliarden Menschen in die Obhut zwingt.«
    Tannmann verlor jegliche Gesichtsfarbe. »Was sagen Sie da?«
    Sie horchte auf. »Sie ... wussten nichts davon?« Dann fiel ihr ein, dass Lyssander es ihr kurz vor dem Anschlag auf ihn verraten hatte. »Wir haben es von Lyssander erfahren, und Kris hatte es meiner Schwester sagen wollen ...«
    »Die Nachricht kam nicht bis zu uns durch. Ich denke kaum«, sagte er finster, »dass wir mit der Zusammenarbeit Ihrer Schwester rechnen dürfen. Und ich wage zu behaupten, dass BaIn einen schweren Fehler begangen hat, eine solche Frau mit dieser Mission zu betrauen.«
    Faye verstand, dass Kris entweder nicht mehr bis zu Nuria gelangt war oder sie kein Interesse gehabt hatte, die Wahrheit weiterzugeben. Dieser beschissene Driver in ihrem Kopf! »Sie hatten keine Ahnung, dass die Collies ein künstliches Schwarzes Loch errichten wollen?«
    »Die stellare Baustelle, die beschrieben wurde, von der wussten wir. Aber nicht, was sie zu bedeuten hat«, erwiderte er heiser vor Bestürzung. »Funktioniert so etwas überhaupt?«
    Sie musste lachen. »Da fragen Sie die Falsche. Lyssander sagte, er sei dort gewesen, im System der Collies. Und er will mit eigenen Augen gesehen haben, woran sie arbeiten. Ihre schwersten Schiffe besitzen keinen eigenen Sprungantrieb, und durch die Erschaffung eines Schwarzen Lochs brauchen sie es auch nicht. Der Lohn für den Aufwand wären sechzig Milliarden Menschen.« Fayes Herz trommelte in ihrer Brust.
    »Noch größere Schiffe als die Hough-Klasse?« Der Air Marshai sank auf dem Stuhl zusammen. »Ares, hilf! Ich muss die neue Lage mit der VHR und den Militärs besprechen«, sagte er abwesend und rieb sich über das stoppelige Kinn. Er sah aus, als brauchte er eine Woche Schlaf. »Physiker müssen abklären, ob...«
    »So viel Zeit habe ich nicht«, unterbrach sie seinen Monolog, der offensichtlich dazu dienen sollte, seine Gedanken zu ordnen, und nicht dazu, sich mit ihr zu unterhalten. »Bitte, geben Sie mir ein Schiff und eine Crew. Ich finde die Cortés! Dann lösen wir die Rätsel um die Collies, die fremden Angreifer und den 20T!« Jetzt gib mir endlich irgendein Scheißschiff!, hätte sie ihn am liebsten angebrüllt.
    Tannmann hielt das Aufzeichnungsgerät an. »Sie kennen den Spruch über ungewöhnliche Situationen und ungewöhnliche Maßnahmen?«
    Faye atmete erleichtert auf. Die Götter seien gepriesen!
    Er hob sein Kom-Gerät und ließ sich über den Schiffsfunk zu einem Group Captain namens Laroux durchstellen. »Ich muss Sie um einen Gefallen bitten, Laroux. Ein Spezialauftrag, bei dem Sie Anordnungen von einer Zivilistin ausführen müssen«, sprach er in das Gerät und sah dabei Faye an. »Die Mission ist so extrem

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