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Colombian Powder

Colombian Powder

Titel: Colombian Powder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone A. Siegler
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Richtige für den Job?«
    Nina kniff die Augen zusammen. Dazu musste sie nicht lange überlegen, und ihr war klar, dass sich auch Beate längst entschieden hatte.
    Eine Weile war nur das Klirren der Eiswürfel in ihren Gläsern zu hören. Es schien, als wollte keine der beiden den Anfang machen.
    »Gehen wir es anders an, chronologisch.« Beate holte ihr Notizbuch hervor und ließ sich damit am Schreibtisch nieder.
    »Wen haben wir an Bord alles kennengelernt?«
    »Da wäre einmal Jens.«
    »Jens Hartwig«, murmelte Beate, während sie seinen Namen aufschrieb. »Beruf: Zahnarzt. Alter: achtunddreißig. Wohnort: Hamburg. Zielflughafen: ebendort. Weiter, wen noch?«
    »Marco Meissner.« Der Name kam Nina etwas sperrig über die Lippen.
    »Beruf?«
    »Keine Ahnung. Du hast ihn doch gestern ausgehorcht!«
    Nina steckte immer noch quer im Hals, dass sich Beate so blendend mit Marco unterhalten hatte. Eine weitere Bestätigung für sie, dass sie bei Männern allgemein wenig Chancen gegen die Freundin hatte.
    »Seinen Beruf hat er mir nicht verraten. Aber ich weiß, dass er dreiunddreißig ist und in München lebt.«
    Eine Welle von Ärger stieg in Nina auf, dass Beate und nicht sie selbst es gewesen war, die Marco diese Details entlockt hatte. Gleichzeitig machte sich Enttäuschung in ihr breit, dass er in Süddeutschland wohnte, so weit weg von Berlin.
    »Wie schätzt du ihn ein? Steht er in der engeren Auswahl?«
    Warum nur klang ihre Stimme auf einmal so bang in ihren Ohren?
    Beate ging nicht auf die Frage ein. Stattdessen malte sie die Zahl Drei fett auf den Block und sah Nina fragend an.
    »Noch einen Vorschlag?«
    »Wie hieß deine Tauchbekanntschaft noch gleich? Reto!«
    »Reto Zimbli, ja. Aber ich habe schon dezidiert festgestellt, dass ein Schweizer nicht infrage kommt.« Beate klopfte mit dem Stift auf das Papier. »Was ist mit Klaus Eggerth?«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    Beate schrieb auch diesen Namen auf. »Was wissen wir von ihm?«
    »Nichts. Nada! Es grenzt an ein Wunder, dass er mir überhaupt seinen Namen verraten hat!«
    »Nun, dann ist der Fall ja klar.« Beate umkreiste schwungvoll einen der Namen und drehte sich zu Nina um. Ihre Blicke kreuzten sich, und sie nickten in stummem Einvernehmen.

    In der Halle duftete es angenehm nach Zitrone. Der Marmorboden spiegelte vor Sauberkeit.
    »Warte, ich wechsle schnell ein bisschen Geld fürs Internet«, sagte Beate und ging zur Rezeption.
    Nina schlenderte langsam zum Ausgang, als sie ein Schmerzensschrei herumfahren ließ. Beate kauerte neben dem Springbrunnen auf dem Boden und umklammerte ihr rechtes Fußgelenk. In ihren Bast-Sandalen war sie auf dem glatten Boden ausgerutscht.
    Von der Rezeption kam schon ein Mitarbeiter auf sie zugeeilt.
    »Haben Sie sich verletzt, Madame?«
    Beate verzog schmerzhaft das Gesicht. »Ich bin mir nicht sicher. Der Fuß tut jedenfalls ganz schön weh.«
    »Kannst du auftreten?«, fragte Nina besorgt.
    Mühsam richtete sich Beate auf und schaffte es mit ihrer Hilfe bis zu den Korbsesseln vor der Bar.
    »Haben Sie denn das Schild nicht gesehen?«, fragte der Rezeptionist und deutete auf das unübersehbar aufgestellte gelbe Klappschild mit der Warnung Wet Floor .
    »Warten Sie hier, ich hole den Schiffsarzt.«
    »Verdammt«, zischte Beate, als der Mann außer Hörweite war. »Hoffentlich ist der Fuß nicht gebrochen. Dann können wir unseren Auftrag vergessen!«
    Kurz darauf tauchte der Schiffsarzt auf. Nina fragte sich, für wie grenzdebil er sie beide halten musste. Kaum auf See, nahmen sie seine Hilfe beinahe täglich in Anspruch.
    Nach einer eingehenden Tastuntersuchung von Beates Fuß gab er Entwarnung. »Es liegt keine größere Verletzung vor, das Gelenk scheint aber ordentlich verstaucht zu sein!«
    Die beiden Frauen atmeten auf.
    »Das Bein muss jetzt sofort gekühlt und hochgelagert werden, um ein Anschwellen zu verhindern.«
    Nina und der Schiffsarzt halfen Beate mit Mühe langsam zurück in die Kabine. Ein Steward erschien mit einem Eisbeutel, den der Arzt fachgerecht um Beates Fußgelenk drapierte. Mit dem Ratschlag zu absoluter Schonung für den Rest des Tages verließ er sie schließlich.
    »Verflixt noch mal!«, schimpfte Beate wutentbrannt. »Wie konnte mir dummen Kuh nur so etwas passieren? Ich habe doch nicht eben erst laufen gelernt!«
    »Beruhige dich«, versuchte Nina sie zu beschwichtigen. »Sei lieber froh, dass nichts gebrochen ist.«
    »Das nützt mir auch nichts! Wie kommen wir nun zu diesem

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