Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Colorado Saga

Titel: Colorado Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A Michener
Vom Netzwerk:
genau. Ein französischer
    Trapper namens Pasquinel - das ist allerdings nur eine Vermutung - nahm sich eine Squaw, und jetzt haben wir diese Bastarde am Hals.«
    »Haben Sie die beiden schon einmal gesehen?« fragte Levi.
    »Klar. Ich kam im Jahr 1839 mit drei Ballen Büffelfellen flußabwärts, und sie führten einen Haufen Cheyenne an, die mir alles weggenommen haben.« »Warum hat man Sie nicht umgebracht?« fragte Elly. »Manchmal lassen sie einen eben am Leben. Aber bei unserer nächsten Begegnung werd' ich den Kerlen nicht die Wahl lassen.« Die übrigen Trapper, die sich zu ihnen gesellt hatten, stimmten zu: »Beim nächsten Zusammentreffen schießen wir zuerst, und dann gibt es zwei Ärgernisse weniger auf der Welt.«
    Als sie Blacksnake Hills erreichten, stellten die Reisenden fest, daß der bekannte Laden, den der französische Trapper Joseph Robidoux geführt hatte, nicht mehr existierte. Der Besitzer war flußabwärts gezogen, wo er Grundstücke für eine neue Siedlung verkaufte, die nach ihm St. Joseph heißen sollte. Der Platz war gut gewählt: eine breite Landzunge, die auf der einen Seite vom Fluß, auf der anderen von einem Wäldchen geschützt wurde.
    »Dies wird die größte Stadt am Fluß«, sagte Robidoux. »Warum wollt ihr eigentlich noch weiter in den Westen? Bleibt hier und helft mit, eine Stadt aufzubauen.«
    Als er die Grauschimmel sah, sagte er: »Ihr könnt doch diese prachtvollen Tiere nicht mit in die Prärie nehmen. Die halten keinen Monat durch.« Er bot für jeden der Grauschimmel 400 Dollar und war bereit, den Zendts sechs Ochsen zu je 20 Dollar zu verkaufen. Levi lehnte ab. An diesem Abend brachte Oliver Seccombe einen grauhaarigen alten Mann mit, mit dessen Auftauchen die Dinge sich radikal änderten.
    »Dies ist Sam Purchas«, stellte der Engländer den welken Neunundvierzigjährigen vor, der wie neunundsiebzig aussah. Er war wie ein Indianer gekleidet, mit Ausnahme des großen Schlapphutes, der sein Gesicht fast völlig verdeckte. Dieses Gesicht war in der Tat eine Zierde der Menschheit, mit dem tabakverfärbten Baret, den schwärzlichen Zahnstummeln und einer Nase, deren Spitze entweder einem Messer oder einem kaputten Flaschenhals zum Opfer gefallen war.
    »Er nennt sich den König der Trapper, und ich habe ihn engagiert, damit er uns nach Oregon bringt.«
    »Ist er schon mal dort gewesen?« fragte Hauptmann Mercy.
    »Dort gewesen«, höhnte der Führer mit schnarrender Stimme, die Elly zum Lachen reizte. »Söhnchen, ich bin mit allen berühmten Leuten schon durch die Prärie gezogen, mit Sublette, Kit Carson, Fitzpatrick, den Bents, kurz, mir kann keiner was vormachen.«
    »Aber waren Sie auch in Oregon?« wiederholte Mercy seine Frage.
    »Und eins hab' ich bei denen gelernt. Man soll bloß nicht versuchen, nach Oregon mit einem Wagen zu kommen, den Pferde ziehen.« Er drehte sich zu Seccombe um und fragte: »Welcher von denen ist Zendt?« Als Seccombe auf Levi deutete, ging er zu ihm und schnarrte: »Söhnchen, mit den Pferden schaffst du's nicht. Verkauf die Gäule und nimm dir Ochsen!«
    Sam Purchas gab keine Ratschläge, sondern Befehle. »Hat jemand 'ne Pulle Whisky da?« fragte er gleich darauf.
    Nachdem er einige kräftige Schlucke genommen hatte, erklärte er seine Pläne für die Fahrt nach Oregon.
    »Der ganze Trick bei der Sache ist die Zeiteinteilung. Wir hauen aus St. Joe ab, sobald der Regen aufhört und die Flüsse abschwellen. Aber auf keinen Fall, bevor nicht genügend Gras für die Ochsen da ist.
    Bricht man zu früh auf, verhungern die Ochsen in Kansas und wir mit ihnen. Ist es zu spät, dann friert man sich im Schnee von Oregon die Nase ab.« Während seiner Erläuterungen konnte Elly nicht aufhören, seine Nase zu betrachten. Sie hätte ihn am liebsten gefragt, was damit passiert war, aber das wäre doch zu unhöflich gewesen. Inzwischen schnarrte er weiter Befehle.
    »Jeder von euch Männern muß zwei Gewehre haben, zwei Pistolen, eine Axt, zwei Messer, ein Taschenmesser, einen Tomahawk und zwanzig Pfund Blei.«
    Hauptmann Mercy protestierte. »Diese Bewaffnung würde ja ausreichen, um sich den Weg Schritt für Schritt freizukämpfen.« Purchas sah ihn nur verächtlich an und meinte: »Genau das müssen wir vielleicht tun, Herr Soldat.«
    Mercy ließ sich nicht so leicht einschüchtern. »Die Soldaten in Fort Leavenworth haben mir versichert, daß die Arapaho und die Cheyenne in diesem Jahr friedlich sind.«
    Purchas spuckte aus. »'s wär' mir nur

Weitere Kostenlose Bücher