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Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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ins Zimmer zurück. Er war draußen – ich habe ihn aus den Augenwinkeln vor dem Fenster auf und ab gehen sehen, das Handy am Ohr – und sein Gesicht sieht sorgenvoll aus.
    »Hunter, kommst du mal? Ich muss mit dir sprechen – unter vier Augen«, sagt er und blickt Sarah und mich entschuldigend an. Von dem Streit zwischen seinem Freund und dem Earl hat er offenbar nichts mitbekommen.
    Jonathan scheint froh zu sein über die Gelegenheit, der Diskussion mit seinem Vater zu entkommen, deshalb folgt er Alexander wortlos hinaus auf die Terrasse und schließt die Tür hinter sich.
    Fast sofort wendet sich der Earl jetzt mir zu. Die Betroffenheit, die auf seinem Gesicht steht, schwindet und macht einem aufrichtig wirkenden Lächeln Platz.
    »Entschuldigen Sie, Miss Lawson, dass ich Sie nicht gleich begrüßt habe«, sagt er, jetzt ganz auf mich konzentriert, und schüttelt mir die Hand. »Willkommen auf Lockwood Manor. Ich freue mich sehr, dass Sie hier sind.«
    Das glaube ich ihm, denn auch bei unserer letzten Begegnung hat er bereits sehr deutlich gemacht, wie interessiert er daran ist, dass sein Sohn sich eine Frau nimmt. Dass ich eine zweiundzwanzigjährige amerikanische Studentin bin und damit sicher nicht die ideale zukünftige Schwiegertochter, scheint für ihn keine Rolle zu spielen – der Earl ist offenbar einfach nur froh, dass sich da überhaupt mal was tut.
    »Danke. Ich freue mich auch, Lord Lockwood«, versichere ich ihm, und füge aus einem Impuls heraus hinzu: »Das Haus ist wirklich sehr beeindruckend.«
    »Wenn Sie mögen, zeige ich es Ihnen gern.« Der Earl ist sichtlich erfreut über mein Interesse – und vielleicht auch dankbar, dass zumindest ich nicht so feindselig zu ihm bin.
    »Gute Idee«, sagt Sarah neben mir und humpelt zum Sofa. »Übernimm du den Rest der Führung, Daddy – dann kann ich den Rat des Arztes befolgen und mich ein bisschen ausruhen, bevor es nachher losgeht.«
    Sie lächelt mich an, jetzt aber deutlich weniger fröhlich. Der Streit zwischen ihrem Bruder und ihrem Vater hat sie mitgenommen, das kann man sehen. Außerdem ist sie doch noch nicht wieder so auf der Höhe, wie sie alle glauben machen will, denn als sie ihr Bein mit diesem merkwürdigen Ersatz-Gipsverband auf die Couch hievt, um es ein bisschen zu entlasten, verzieht sie leicht das Gesicht.
    »Hast du Schmerzen?«, erkundigt sich ihr Vater besorgt, dem das auch nicht entgangen ist.
    »Nur ein bisschen – aber der Doktor hat gesagt, dass das normal ist«, erklärt sie.
    »Soll ich Mrs Hastings rufen?«
    Vehement schüttelt sie den Kopf. »Wenn ich was brauche, dann holt Alexander es mir. Na los, geht euch das Haus ansehen«, sagt sie lächelnd und scheucht uns mit einer Geste zur Tür. »Ich komme klar. Wirklich.«
    Nur ungern und mit einem schlechten Gewissen lasse ich Sarah allein und folge dem Earl, der auch zögert. Aber da Alexander und Jonathan nicht weit weg sind, kann sie sich bemerkbar machen, wenn etwas ist. Und da sie wahrscheinlich keine Ruhe finden würde, wenn der Earl und Jonathan weiter streiten, sobald Jonathan zurückkommt, ist es vielleicht auch besser, die beiden Streithähne erst mal räumlich zu trennen.
    Der Earl scheint jedenfalls froh über die Ablenkung zu sein, denn er erläutert mir schon nach kurzer Zeit sehr enthusiastisch die baulichen Besonderheiten des großen Ballsaals, durch den wir gehen. Man kann ihm anmerken, wie stolz er auf das Herrenhaus und seine Geschichte ist, und er weiß sehr viel darüber, denn er kann seine Schilderungen immer wieder mit Anekdoten über die Lockwood-Vorfahren schmücken.
    Nachdem wir den großen und den kleinen Saal besichtigt haben, führt der Earl mich weiter in die große Küche, in der die alten Herdstellen und Öfen zwar noch vorhanden sind, die aber auch über ganz normale, moderne Gerätschaften verfügt. Auch hier sind – wie überall im Haus – bereits Vorbereitungen für das Fest im Gange. Die resolute Mrs Hastings, die der Earl mir vorstellt – eine Frau Anfang sechzig, die ihre grauen Haare zu einem Dutt zusammengefasst trägt –, scheint dabei alles fest im Griff zu haben und erklärt mir, dass die
    Tabletts mit den köstlich aussehenden Häppchen für den Empfang gedacht sind, der nachher noch stattfinden soll. Der Earl und ich merken allerdings schnell, dass unsere Anwesenheit stört, und gehen weiter.
    Es gibt noch eine Reihe kleinerer Salons, die auch nach den Farbtönen ihrer Wandbespannungen benannt sind. Sie sind eigentlich

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