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Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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nutze ich die Gelegenheit und gehe wieder zurück zu Sarah, weil die Kette der Gratulanten endlich abgerissen ist. Sie erzählt Alexander gerade mit strahlender Miene etwas, doch als sie mich sieht, kommt sie mir entgegen.
    »Gratuliere«, sage ich, als wir uns erreichen, und umarme sie fest. Ich habe schon wieder Tränen in den Augen, und auch Sarah wischt sich welche aus den Augenwinkeln.
    »Es hat geklappt«, sagt sie und lächelt wieder dieses überwältigende Lächeln.
    »Ja, aber für einen Moment dachte ich, Alexander kippt um vor Schreck«, erwidere ich, und wir müssen beide lachen. Dann werde ich wieder ernst. »Das war unglaublich mutig von dir.«
    Sie schüttelt den Kopf. »So schwer war’s gar nicht. Ich musste nur erst mal drauf kommen«, sagt sie und umarmt mich noch mal. »Danke – das war dein Verdienst. Wenn du mich nicht drauf gebracht hättest, dass ich selbst die Initiative ergreifen muss, dann würde ich jetzt wahrscheinlich immer noch warten und hoffen und mich ärgern. Und Alex auch. Weißt du, dass er die ganze Zeit schon einen Verlobungsring für mich hatte? Er hat ihn bei einem Juwelier in London entdeckt, vor Wochen schon, und ihn sofort gekauft, weil er fand, dass er perfekt zu mir passt. Aber er hat ihn mir nicht gegeben, weil er mich nicht unter Druck setzen wollte. Kannst du das fassen?«
    Ich betrachte lächelnd den Ring an ihrem Finger, einen sehr schlicht gefassten Solitär, der gerade durch seine Einfachheit besticht und mir richtig gut gefällt. »Der ist wirklich umwerfend schön«, sage ich, doch Sarah lacht.
    »Nein, das ist nicht der von Alex. Er konnte schließlich nicht ahnen, was ich vorhabe. Seinen Ring bekomme ich erst heute Abend – wenn wir allein sind. Damit er den Antrag nachholen kann« Verschmitzt zwinkert sie mir zu.
    »Und dieser – wo hast du dann den her?«, frage ich erstaunt, denn der Solitär sieht definitiv aus wie der klassische Verlobungsring.
    Sarah betrachtet ihn lächelnd. »Er gehörte Mummy, es ist ihr Verlobungsring. Daddy hat ihn mir zu meinem achtzehnten Geburtstag geschenkt, und seitdem liegt er in meiner Schmuckschatulle hier zuhause. Ich dachte, ich setze ihn auf, damit meine Ankündigung auch glaubwürdig ist.« Sichtlich stolz auf ihren erfolgreich eingefädelten Coup hält sie ihn gegen das Licht.
    »Du bist genial«, sage ich und meine es so. Sarah kann unglaublich entschlossen sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Genau wie ihr Bruder, denke ich, und sehe mich nach Jonathan um, der sich noch unterhält.
    Ich seufze tief.
    »Was gibt es denn an diesem wunderbaren Tag zu seufzen?«, fragt Alexander, der in diesem Moment wieder zu uns kommt und den Arm um Sarah legt, die ihn verliebt anstrahlt.
    Er wirkt wie befreit, überlege ich, während ich die beiden betrachte. Erst jetzt, wo der Unterschied so offensichtlich ist, fällt mir auf, wie bedrückt er vorher war, wie gebremst in allem, was Sarah anging. Seine Angst, sie zu sehr zu bedrängen und dadurch zu verlieren, hat ihn eingeschränkt und belastet, und es brauchte tatsächlich erst Sarahs mutige Aktion, damit er das alles abschütteln konnte.
    »Ach nichts«, sage ich und sehe wieder zu Jonathan, der meinen Blick bemerkt und den Kopf dreht. Wenn es bei ihm doch auch so einfach wäre …
    Sarah scheint zu ahnen, in welche Richtung meine Gedanken gerade gehen, denn sie wird wieder ernster.
    »Du und Jon – ihr seid die nächsten«, sagt sie, aber ich schüttele nur den Kopf. Jonathan ist viel, viel schwieriger als Alexander, und dass es für uns eine so einfache Lösung gibt, bezweifle ich.
    »Doch«, beharrt Sarah. »Du darfst nur nicht aufgeben, hörst du?« Eindringlich sieht sie mich an. »Du hast schon so viel erreicht bei ihm. So wie mit dir habe ich ihn noch mit keiner anderen Frau erlebt.«
    Alexander nickt, jetzt auch ernst. »Das stimmt, Grace. Das habe ich schon gemerkt, als er dich damals das erste Mal mitgebracht hat, zu diesem Essen, als ich aus Asien zurück war, erinnerst du dich?«
    Ich lächle schwach. Als wenn ich schon irgendetwas von diesen ersten Tagen in London vergessen hätte!
    »Es war nicht nur die Tatsache, dass er dich dabei hatte – es war die Art, wie er mit dir umgegangen ist. So als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, dass er seinen Alltag mit dir teilt. Er hat sich wohl gefühlt mit dir, das habe ich sofort gespürt, und da war eine besondere Verbindung zwischen euch.«
    »Aber er sagt es mir nie«, sage ich leise. »Ich

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