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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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Jonathan gereizt.
    »Sarah hat sich vor vorhin gemeldet.« Alexanders Lächeln wird weicher. »Da war sie mit deinem Vater schon auf dem Weg in die Stadt. Sie wollte wissen, ob wir sie um eins zum Essen treffen können.«
    Jonathan will etwas erwidern, doch in diesem Moment geht sein Handy, das auf dem Schreibtisch legt. Er geht hin, und ich bleibe unsicher stehen und winde mich weiter unter Alexanders Blicken. Er sagt zwar nichts, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er die Tatsache, dass Jonathan nicht gestört werden wollte und mit mir im Schlafzimmer war, nicht auf Dauer unkommentiert lassen wird.
    »Was?« Jonathans aufgeregte Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. »Wann? Wo?« Er hört dem Anrufer zu und sein Gesicht ist mit einem Mal wie versteinert. »Wie geht es ihr?«
    Wieder lauscht er angespannt, dann legt er nach einem knappen »Wir sind unterwegs« auf und sieht uns an.
    »Was ist passiert?«, fragt Alexander besorgt.
    Jonathans Lippen sind zusammengepresst und erschreckend bleich.
    »Das war mein Vater. Es hat einen Unfall gegeben«, sagt er. »Wir müssen sofort ins Krankenhaus.«

19
    Auch Alexander lächelt nicht mehr und ist blass geworden.
    »Was ist mit Sarah? Ist sie verletzt?«
    Jonathan nickt und wählt eine Nummer auf seinem Handy. »Sie wird gerade operiert«, erklärt er und hält sich das Handy ans Ohr.
    »Wie schwer?«, will Alexander sofort wissen.
    »Das konnte er nicht sagen«, erwidert Jonathan, und ich kann sehen, wie die Muskeln in seinem Kiefer arbeiten.
    Alexander sieht so geschockt aus, dass er für ein paar Augenblicke vor sich hin starrt.
    »Und wie ist das passiert?«, fragt er dann.
    »Der Chauffeur hat die Kontrolle über den Wagen verloren. Auf dem Rückweg vom Flughafen hat ihn ein überholendes Auto geschnitten, und er ist gegen die Leitplanke gefahren. Sarah und Hastings wurden beide verletzt. Man hat sie …« Jonathan hebt die Hand und spricht jetzt in das Handy. »Steven, ich brauche sofort die Limousine. Jetzt gleich«, befiehlt er und will das Gespräch sofort wieder beenden. Aber offenbar hat Steven ihm noch etwas zu sagen, denn er hält in der Bewegung inne, drückt das Handy zurück an sein Ohr und lauscht. Angespannt runzelt er die Stirn und sieht plötzlich mich an, dann bedankt er sich knapp und wiederholt, dass Steven unverzüglich kommen soll, bevor er auflegt. Er steckt das Handy in seine Hemdtasche und kommt wieder zu uns. »Man hat sie beide ins King Edward VII’s Hospital gebracht«, beendet er den Satz, den er vor dem Telefonat angefangen hatte.
    »Und dein Vater?«, frage ich. »Ist der auch verletzt?«
    Jonathan bleibt stehen und starrt mich an. »Es ging ihm gut genug, um mit mir zu telefonieren«, sagt er, und man kann den Zorn in seiner Stimme deutlich hören. »Also vermutlich nicht.« Es klingt fast, als würde er seinem Vater das vorwerfen.
    »Hunter, der Unfall war nicht seine Schuld.« Alexander sieht Jonathan auf eine merkwürdig eindringliche Art an. »Dafür konnte er nichts.«
    Jonathan schnaubt nur und geht mit großen Schritten zur Tür. Alexander folgt ihm, und auch ich greife aus einem Reflex heraus nach meiner Tasche, die immer noch auf dem Couchtisch steht, und will den beiden hinterher. Doch dann bleibe ich unsicher stehen. Jonathan hat gesagt, ich darf mit zu Sarah, und ich möchte bei ihm sein, gerade jetzt – aber es ist eine unerwartete, völlig neue Situation, und ich habe Angst, dass ich störe oder ihn noch mehr belaste.
    Jonathan merkt, dass ich zurückbleibe, und dreht sich um. Für einen Moment scheint er zu überlegen, dann streckt er auffordernd die Hand aus, winkt mich zu sich.
    »Komm. Schnell.«
    Er wartet, bis ich bei ihm bin, und schiebt mich vor sich durch die Tür.
    Catherine Shepard, die an ihrem Platz sitzt, sieht mich mit einer merkwürdigen Mischung aus Feindseligkeit und Neugier an, die mich an das erinnert, was vorhin im Büro passiert ist. Das Wechselbad der Gefühle, von dem megaheißen Sex mit Jonathan zu dem Schock über den Unfall seiner Schwester, ist nur schwer zu verdauen für mich, und plötzlich frage ich mich, ob sie wirklich ahnt, was zwischen mir und Jonathan vorgeht, und wie schlimm das dann ist. Aber es bleibt mir überhaupt keine Zeit, darüber nachzudenken, denn Jonathan drängt zur Eile. Zumindest eins ist jedoch klar: Er will wirklich, dass ich mitkomme.
    Im Fahrstuhl merkt man den beiden deutlich an, wie nervös sie sind.
    »Hat dein Vater gar nichts dazu gesagt, was deine

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