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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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presste den letzten Satz mit jener panischen Betonung hervor, die man üblicherweise nur in Operationssälen, auf Schlachtfeldern und im Cockpit abstürzender Flugzeuge zu hören bekommt.
    »Es ist doch bloß ein verficktes Haus!«, sagte Masterson. »Wir müssen uns nur ein winziges Weilchen mit etwas Kleinerem arrangieren.«
    »Kleiner?«
    »Nach der Scheidung werde ich anfangs nicht so viel Geld zur Verfügung haben. Aber wenn die Jungs erst mal die Uni abgeschlossen haben und Leanne womöglich wieder heiratet, ändert sich das auch wieder. Hauptsache, wir haben uns, oder?«
    »Ich dachte, du wolltest es nicht zur Scheidung kommen lassen? Ich dachte …« Pauline war sich nicht ganz sicher, was sie gedacht hatte.
    »Naja. Der Plan hat sich ein wenig geändert«, sagte Masterson. Er würde das nicht nochmal durchstehen. Die Sache war gelaufen.

    Pauline ließ zu, dass er seine Hände auf die Ihren legte, aber sie sah ihm nicht in die Augen. Sie starrte auf die Tischdecke und dachte an das Haus, die zueinander passenden Waschbecken, den Garten. Rechtsanwälte als Nachbarn.
    »Nur wir beide, nicht wahr?«, schwärmte Masterson. »Eine hübsche kleine Wohnung würde uns als Liebesnest doch reichen?«
    »Wohnung?«, sagte Pauline und schaffte es auf wundersame Weise, dass es bei ihr wie »Aids« oder »Krebs« klang.

49
    BERT HATTE FALSCHGELEGEN. GARYS BALL WAR EINEN METER vierzig vom Pin entfernt liegen geblieben. Er lochte ihn zu einem Eagle ein: zwei unter im Turnier. Wenige Augenblicke später, nachdem Keel seinen Putt mit drei Schlägen und das Loch damit Par beendet hatte, sagte Stevie auf dem Weg zum zwölften Tee plötzlich: »Heilige Scheiße.«
    »Was ist los?«, fragte Gary.
    »Da drüben«, erwiderte Stevie und zeigte mit dem Finger auf eine der großen Anzeigetafeln, die überall auf dem Platz standen. Garys Mund klappte auf, als er sah, was dort stand:
    1. LINKLATER C – 5
    2. LATHE T – 4
    3. RODRIGUEZ J – 3
    4. HONEYDEW III J – 2
    4. IRVINE G (A) – 2
    Ihm war klar gewesen, dass er gut spielte, aber er hatte nicht wirklich über seinen Score nachgedacht. Und dann das: Er lag auf dem vierten Platz der Open. Bloß drei Schläge hinter Linklater.
    Dem Calvin Linklater.
    Garys Brust wurde enger, und er atmete schwer. »Scheiße, Stevie«, sagte er. »Gottverdammte Scheiße.«
    »Ich weiß, ganz ruhig, Alter.«
    »Aye. Ruhig. Wichser. Arschficker. Fick dich.«

    O Kacke, bitte nicht jetzt, dachte Stevie, als Drew Keel zu ihnen rüberkam. »Hör zu, Junge«, dabei legte er eine schwere, behandschuhte Pranke auf Garys Schulter, »verschwende keinen Gedanken an diesen Scheiß. Spiel einfach dein Spiel und kümmere dich nicht darum, was die anderen tun, okay?«
    »Aye. Besorgsdirbesorgsdir. Rubbel mir die Nudel«, antwortete Gary.
    »Aber klar, Junge«, erwiderte Keel, in dessen Ohren Garys Ayrshire-Akzent nicht weniger fremd und kryptisch klang als Mandarin. »Kein Grund, mir zu danken. Halt einfach durch.«
    »Oh verdammt, Stevie«, flüsterte Gary, »ich habe einen verfickten Ständer.«
    »Ich weiß. Ist doch toll! Entspann dich. Nur noch ein paar Löcher …«
    »Nein!«, zischte Gary durch die Zähne. »Ich meine, ich habe einen echten Ständer. Der bringt mich gerade um.«
    Stevie sah ihn an. Dann blickte er zu den Zuschauern rüber. Inzwischen waren es Tausende, die den Fairway säumten und sich gegen die Absperrung rund ums Tee und entlang des Weges drängten. »Komm schon«, sagte Stevie, »so schlimm kann’s ja wohl nicht sein …«
    »Schlimm? Es ist der blanke Horror.«
    »Ach du Scheiße.«
    Keel und sein Caddie warteten bereits am Tee auf sie, als Stevie zu ihrem Marschall rüberging. »Entschuldigen Sie bitte die Umstände, aber mein Spieler müsste kurz mal austreten.«
    »Hören Sie, junger Mann, die nachfolgenden Spieler haben uns schon fast eingeholt.«
    »Ich weiß, ich muss aber wirklich mal ganz dringend … wohin.«
    »In Ordnung. Aber beeilen Sie sich.«
    Nachdem er sich fünfundvierzig Sekunden lang schielend, seufzend und von Tausenden Zuschauern bloß durch eine dünne
blaue Plastikwand getrennt in dem schwülen Dixi-Klo abgerackert hatte, spürte Gary, wie aus den Tiefen seiner Eier die heiß ersehnte Erleichterung emporstieg. Er griff nach dem Toilettenpapier, um festzustellen, dass der Spender – wie konnte es auch anders sein – leer war. Ohne zu zögern, ejakulierte er in seinen Golfhandschuh.
    Mit leicht gerötetem Gesicht rannte er zurück zur Tee Box. »Du schaffst

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