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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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die Operation ist ausgesprochen zufriedenstellend verlaufen«, begann er.
    Cathy seufzte vor Erleichterung.
    »Unglücklicherweise …«
    Ihr gefror das Blut in den Adern.
    »… hat der Golfball Gary an der Schläfe getroffen, wo der Schädel am dünnsten ist, und eine Blutung in diesem Bereich des Gehirns und des Schädels verursacht. Das ist der dunkle Fleck, den Sie hier sehen …« Er umkreiste die Stelle mit seinem Füllfederhalter.
    »O mein Gott«, stöhnte Cathy und brach in Tränen aus.
    Widerstrebend nahm Pauline ihre Schwiegermutter in den Arm und beruhigte sie. Mit dem Füller gegen seine Zähne klopfend, gab ihnen Robertson einen Moment, bevor er fortfuhr.
    »Deshalb haben wir eine Kraniotomie durchgeführt und …«
    »Entschuldigung, Doktor, aber was ist das?«, fragte Pauline und schlug langsam die Beine übereinander.
    »Wir haben den Schädel geöffnet …«
    »Um Gottes willen!«, klagte Cathy. Ihr wunderschöner Sohn. Sein Gehirn vor jedermann entblößt. Sie begann tatsächlich, auf Paulines Titten einzuhämmern.
    »… und das Blut abgesaugt.«
    »Und war es … erfolgreich?«, fragte Cathy, in ein Taschentuch schniefend.
    »Nun, es ist noch zu früh, um das mit Bestimmtheit sagen zu können. Aber ich glaube, dass wir das Schlimmste verhindert haben. Wäre die Blutung nicht unterbunden worden, hätte sie noch mehr Druck auf den Temporallappen ausgeübt und eventuell
andere Bereiche des Gehirns in Mitleidenschaft gezogen. Wenn das nicht ohnehin schon geschehen ist.«
    Den letzten Teil hatte er eigentlich gar nicht sagen wollen. Es war ihm so rausgerutscht. Vielleicht würde es ja keiner von beiden...
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Pauline und sah ihm dabei direkt in die Augen.
    »Ich … wir können nicht ausschließen, dass auch andere Bereiche des Gehirns …«, sag nicht beschädigt, sag nicht beschädigt, sag nicht beschädigt, »betroffen sind.«
    Cathy blinzelte verständnislos.
    »Sie meinen beschädigt?«, sagte Pauline.
    »Möglicherweise.«
    »Ein Hirnschaden ? OHHH MEIN GOTT!!« Cathy begann erneut, Rotz und Wasser zu heulen. Ein Golfball. Ein dämlicher kleiner Golfball. Wie zur Hölle konnte etwas von dieser Größe …
    Robertson gab ihr einen Moment, wartete, bis sie nur noch leise schluchzte. »Aber es gibt durchaus eine gute Nachricht. Sein Wert auf der Glasgow-Coma-Skala, die wir benutzen, um die Tiefe eines Komas zu messen, ist relativ niedrig. Zehn. Und was die Kopfverletzungen betrifft, wissen wir einfach noch viel zu wenig. Wenn er aufwacht, fehlt ihm unter Umständen überhaupt nichts. Andererseits …«
    Selbst in ihrem ohnmächtigen Kummer drang dieses Wort noch zu Cathy durch. » Wenn er aufwacht?«
    »Ja.«
    »A-Aber haben Sie ihn denn nicht operiert, damit er wieder aufwacht?«
    »Ähm, die Operation sollte in erster Linie die vorhandenen Komplikationen beseitigen und darüber hinaus verhindern, dass es zu schwerwiegenderen Hirnschäden kommt. Es gibt keine Garantie dafür, dass sie ihn aus dem Koma zurückholt.«
    Cathy brach sofort wieder in Tränen aus.

    »Wie lange«, fragte Pauline und nickte in Richtung des Betts, »kann dieser Zustand andauern, ohne …?«
    »Wie schon gesagt, das ist schwer zu prognostizieren. Manche Komapatienten sind wochenlang bewusstlos und können danach ein ganz normales Leben führen. Andere haben … weniger Glück. Deshalb müssen wir positiv denken.«
    Robertson sah von der Akte auf, als eine Schwester in der Tür erschien.
    »Dr. Robertson, Sie …«
    »Ich weiß.«
    Er wandte sich noch einmal den beiden Irvine-Frauen zu. »Es tut mir wirklich leid, aber ich muss mich jetzt um einen anderen Patienten kümmern. Bitte denken Sie über das, was ich Ihnen gesagt habe, noch einmal nach. Mr Cobham, der Chirurg, der die Operation durchgeführt hat, wird dann gerne alle weiteren Fragen beantworten, die Sie dazu haben. Bei ihm sind Sie in guten Händen, Mrs Irvine.«
    Robertson legte Cathy eine Hand auf die Schulter. »Er ist einer der besten Neurochirurgen in ganz Schottland.«
    »Danke, Doktor«, sagte Pauline und schüttelte ihm die Hand. Weiche Hände. Kein Ehering. Sie spürte, wie ihr Handy in ihrer Innentasche vibrierte, weil sie eine weitere SMS bekam.
    »Nicht doch«, erwiderte Dr. Robertson, bevor er der Schwester aus dem Zimmer und den Flur hinunter folgte.
    Pauline sah ihren Mann lange an, bevor sie schließlich leise »Jesus« flüsterte. Sie spürte, wie Cathy sich ihr näherte, und ließ zu, dass sie ihren Arm um sie legte.

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