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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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das Chrom von einer Stoßstange lutschen. Wenn du von heute an für den Rest deines Lebens jeden Abend zu ihr gehen würdest, wäre es letztlich immer noch billiger, als sich von Leanne scheiden zu lassen. Ich geb dir ihre Nummer.«
    Masterson hatte die Nummer nicht genommen.
    Kurz danach lernte er Pauline kennen.

16
    »DELTA! STYX! HEY, ICH MEIN’S SCHEISSE NOCHMAL ERNST, WENN IHR EUCH NICHT ENDLICH BENEHMT, WERDE ICH EUCH BEIDE NACH STRICH UND FADEN VERMÖBELN! KAPIERT? AMAZON! LASS DEN SCHEISS! HÖR SOFORT DAMIT AUF! LISA, WO SIND MEINE VERFICKTEN AUTOSCHLÜSSEL? VERDAMMTE SCHEISSE!«
    Ein ganz normaler Abend bei Lee und Lisa: Delta knallte seinen jüngeren Bruder mit dem Gesicht gegen die Wand. Amazon schmierte einen Wachsmalstift in den Wohnzimmerteppich. Lisa stand in der Küche inmitten eines Berges aus Bügelwäsche, und Lee war spät dran. Er hasste Krankenhäuser. Hatte sie gesagt, die Besuchszeit wäre von sechs bis acht? Oder acht bis zehn? Oder … vielleicht hätte er auf den letzten Joint verzichten sollen.
    Lee konnte nicht fassen, dass es ausgerechnet jetzt passieren musste. Er hatte den ganzen Tag auf dem Sofa herumgelegen und sich tapfer genügend Mut angekifft, um seinen kleinen Bruder anzurufen und ihn um ein bisschen Geld anzuschnorren. Am späten Nachmittag war er fast so weit: breit genug, um nicht mehr genau zu wissen, was er tat, aber noch nüchtern genug, um sprechen zu können. Außerdem musste er sein Temperament zügeln. Gary war ein netter Kerl und meistens lieh er ihm das Geld. Aber manchmal konnte er etwas patzig werden. Fragen, wofür Lee das Geld brauchte und so. Ihm Vorträge halten. Einer dieser Anrufe, bei dem er Gary um Geld bat, endete damit, dass Lee seinem Bruder androhte, ihm die Kehle durchzuschneiden.
Er und sein scheiß Temperament. Ganz der Vater, dachte er. Lee wollte gerade nach seinem neuen Handy greifen, als es klingelte. Er blickte aufs Display, um zu sehen, wer da was von ihm wollte: »SACKGESICHT«. Es war Gary. Der ihn von Zuhause anrief. Unglaublich. Einen Augenblick ergötzte Lee sich an der Vorstellung, dass Gary ihn anrief, um ihm anzubieten, sich etwas Geld bei ihm zu borgen. Einfach so. Ohne weitere Bedingungen. Dieser Gedanke war es, der Lee klarmachte, wie dicht er eigentlich war. Aber es war nicht Gary. Es war seine in Tränen aufgelöste Mutter, die von Gary und Pauline aus anrief und ihm von dem Unfall erzählte.
    »LISA! WO ZUM …« Als er gerade losschreien wollte – in ihrem winzigen Häuschen wurde jegliche Kommunikation schreiend erledigt; es war geradezu undenkbar, dass jemand sich in einen Raum mit demjenigen begab, mit dem er sich unterhielt -, erblickte er die Autoschlüssel auf dem Kaminsims.
    »Dad! Dad!« Etwas zerrte am Saum seines Jacketts. Als er nach unten sah, erblickte er Styx’ verheultes Gesicht. »Er sagt immer ›Scheißschwuchtel‹ zu mir!«
    »Nee, tu ich ja gar nicht, du verlogener Schwanzlutscher!«, brüllte Delta aus der Diele.
    »Achtet gefälligst auf eure scheiß Wortwahl!«, brüllte Lisa aus der Küche.
    »Wenn er das nochmal macht«, sagte Lee zu Styx, »dann knall ihm halt eine.«
    »LEE!«, brüllte Lisa.
    »Ich bin jetzt weg, ins Krankenhaus, muss nach meinem Bruder sehen!«, brüllte Lee.
    Die Stille und der frische Wind, der ihm ins Gesicht blies, nachdem er die Türe zugeschlagen hatte, waren eine Wohltat. Dann sah er sie.
    Alec Campbell und die Bestie kamen den Pfad durch den Vorgarten herauf.

    »Alec«, setzte Lee an, »Ich war gerade auf dem Weg zu …«
    Den Daumen zwischen Mittel- und Zeigefinger fixiert, rammte die Bestie ihre Faust in Lees Magen. Lee ging zu Boden. Alec lehnte sich gegen Lees alten, verbeulten Nova. Nachdem er einen Moment lang zugesehen hatte, wie Lee um Atem rang, sagte er: »Möchtest du’s nochmal probieren?«
    Mit zitternden Knien kam Lee wackelig wieder auf die Beine. »Ich … ich hatte eine kleine Verzögerung beim Absetzen der Ware. Ich brauch nur noch ein paar Tage, Alec.«
    »Siehst du? So schwer war das doch gar nicht, oder?«, erwiderte Alec. »Jetzt haben wir einen Dialog . Ein verantwortungsbewusster Kreditnehmer informiert seinen Kreditgeber, wenn er Schwierigkeiten hat, seinen beschissenen Verpflichtungen nachzukommen. Dann können wir nämlich entscheiden, welche Schritte wir für nötig erachten, ist das klar?«
    »Aye, aye, tut mir echt leid, Alec. Es ist bloß, mein Bruder …«
    »Pass auf, so sieht der Deal aus: Du hast zwei Wochen. Wenn ich bis dahin nicht

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