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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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das Geld oder den Stoff habe, bekommst du es mit Frank zu tun, okay?« Alec klopfte der Bestie auf die massige Schulter und musste sich dafür kräftig strecken. Die Bestie würdigte Lee keines Blickes. »Und im Gegensatz zu mir hält Frank nicht viel von Dialogen.«
    »Aye, Alec. Zwei Wochen, prima. Ich schwör’s beim Leben meiner Kinder.«
    Da richtete die Bestie doch noch das Wort an Lee. »Bist du dir da auch wirklich sicher, Söhnchen?«

17
    DER DUFT DIESES ORTES WAR UNBESCHREIBLICH. SO VIELE GERüche lagen in der warmen Luft: Pinie, Kamelie, Johannisapfel, Jasmin, Wacholder, Pfirsichblüte, weißer Philadelphus, Azalee und – natürlich – Magnolie. Überall Magnolie. Benommen folgte Gary dem Kiespfad durch Eukalyptushaine zu einem wunderschönen Gebäude: einem zweistöckigen Bauwerk aus weißem Holz mit Balkon und Veranda, bedeckt mit einem grauen Schieferdach.
    Vermutlich sah der Himmel dem Augusta National ziemlich ähnlich, Bobby Jones unsterblichem Meisterwerk, dem meistfotografierten Golfplatz der Welt.
    Und dort, am ersten Tee, stand Bobby Jones persönlich und winkte Gary zu sich herüber. Jones redete mit jemandem, einem anderen Golfer, der Gary den Rücken zugekehrt hatte. Der Mann hielt einen Driver im Kreuz und streckte sich von einer Seite zur anderen, machte Aufwärmübungen, und Bobby Jones lachte über eine seiner Bemerkungen. Ein dritter Mann stand etwas abseits von ihnen und vollführte elegante, präzise Übungsschwünge mit einem altertümlichen Kakiholz-Driver. Sein Schwung war wie gemalt. Kein Wunder. Es war Ben Hogan.
    Die Sonne von Georgia wärmte Garys Gesicht und blendete seine Augen, so dass er sie mit der Hand abschirmen musste, als sich der Mann umdrehte, der ihm den Rücken zugekehrt hatte. Er kannte diese Schultern und diesen kräftigen, furchigen, sonnenverbrannten Nacken. Er wusste, wer diese Golflegende war, noch bevor sie sich umgedreht hatte.
    »Hallo, Dad«, sagte Gary.

    »Hallo, Sohnemann«, begrüßte ihn sein Dad freundlich und so beiläufig, als hätten sie sich tags zuvor erst gesehen. »Du hast es gerade noch geschafft, was? Das hier ist Bob.«
    Bobby Jones hielt Gary eine Hand hin und schenkte ihm ein warmes Lächeln. »Nett dich kennenzulernen, Gary«, sagte er mit seinem buttrigen Südstaatennäseln. »Ich hab das Gefühl, dich schon eine Ewigkeit zu kennen, bei allem, was dein Dad mir von dir erzählt hat.«
    »Und das …«, sein Dad wandte sich Ben Hogan zu, der auf sie zukam und Gary die Hand entgegenstreckte, »… ist Ben.«
    »Mr Hogan«, sagte Gary mit trockener Kehle und schüttelte ihm die Hand.
    »Nenn mich Ben, mein Sohn. Also dann, seid ihr Jungs bereit für ein Spielchen?«
    »Alter vor Schönheit«, sagte Garys Dad und deutete auf die Teebox. Hogan schlenderte mit dem Ball in der Hand aufs Tee, Gary drehte sich um und warf einen Blick auf den ersten Fairway von Augusta, dessen Bäume und Teiche grün und silbern in der Morgensonne glitzerten.
    »Jetzt«, flüsterte Garys Dad und beugte sich ganz nah an Garys Ohr, »musst du auf Ben achten. Ein waschechter Gauner. Versucht immerzu, einen über die Handicaps dranzukriegen. Eben erst wollte er Big Bob und mir weismachen, dass er glaubt, er läge im Moment plus eins vorne. Jaja, wer’s glaubt. Wohl eher plus drei.«
    Gary nickte und betrachtete seinen Vater. Sein Haar war noch nicht ergraut, es war so dicht und schwarz wie einst, als Gary noch ein kleiner Junge war. »Dad, dein Haar, es …«
    »Schhhh.« Sein Vater presste einen Finger gegen die Lippen, als Hogan einen heftigen Drive schlug, beinahe bis auf die Hälfte des Fairways, wäre der Ball nicht einen Tick zu weit geflogen und rechter Hand im dichten Rough gelandet.
    »Oh, Pech gehabt«, sagte Garys Vater. »Nicht einfach da drin.«

    Gary hörte Musik, ganz leise nur, wie aus weiter Ferne, aber er verstand ein paar Worte. Es ging um ein Herz, schwarz und gebrochen, die Klänge schienen aus dem Nichts zu kommen, geradewegs aus dem wolkenlosen Himmel über ihren Köpfen. Da schwang Bobby Jones sein Holz drei und spielte den Ball genau in die Mitte: ein todsicherer Schlag. Aber es blieb ihm immer noch ein recht weiter Annäherungsschlag. »Du bist dran, mein Sohn«, sagte Garys Dad. Gary ging auf das Tee zu, nahm einen Ball aus seiner Tasche, von dem er sich nicht erinnern konnte, ihn jemals dort hinein getan zu haben, und erkannte plötzlich die Musik. »Hört sonst noch irgendjemand die Stone Roses?«, fragte er in die Runde.
    »Junger

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