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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Auszeichnungen, die vor zwanzig Jahren jedes Juniormitglied des Clubs bekommen hatte, das sich, trotz eines schrecklichen Sturzregens, nicht davon hatte abbringen lassen, um die Juniorenplakette zu spielen), mehr Leid eingebracht, als ein Mensch eigentlich ertragen konnte. Linklater war einer dieser Auserwählten, die bei ihrer Geburt von den Golfgöttern mit Talent überschüttet worden waren. Gary dagegen war einer jener Unzähligen, für deren Folter und Pein die Golfgötter offensichtlich ihre komplette Unsterblichkeit geopfert hatten.
    Während er im Bett lag und den Ausführungen des Kommentators zuhörte, wer in Form war und wer nicht, wer sich mit welchen Greens schwertat und so weiter, fiel Gary auf, dass er unbewusst seinen Schwanz massierte und seine Erektion inzwischen qualvolle Ausmaße angenommen hatte. Urplötzlich überkam ihn ein Anflug von Panik. Was, wenn sie …?

    Nein. Niemals. Heute war sein Geburtstag! Das würde sie nicht …
    Er konnte hören, wie das Gebläse des Föhns vom Brummen der elektrischen Zahnbürste abgelöst wurde – die morgendliche Symphonie von Paulines Gerätschaften – und dachte: Lass es bloß nicht zu spät werden.
    Summend kam Pauline zurück ins Schlafzimmer, ging zur Kommode in der Ecke, zog eine Schublade auf und ließ ihr Handtuch fallen. Wie sie es in solchen Momenten immer taten, formulierten Garys Gedanken etwas in Richtung »Wie habe ich das jetzt wieder gemacht?«
    Pauline war hochgewachsen – ein paar Zentimeter größer als Gary – und für jemanden von der Westküste Schottlands ziemlich dunkelhäutig, was auf eine italienische Großmutter mütterlicherseits zurückzuführen war. Ihre Nasenspitze hatte einen leichten Aufwärtsdrall in Form eines kleinen Knubbels, in den Gary vernarrt war, den seine Besitzerin aber als Makel betrachtete. Ihre braunen Augen waren von kleinen, mintgrünen Splittern durchsetzt. Weiter abwärts, auf ihren Brüsten – größer und schwerer als ihr schlanker Körper es erwarten ließ -, thronten zwei schimmernde Mahagoni-Nippel. Sein Blick glitt weiter, über ihren Bauch, der dank zahlloser Stunden im Fitnessstudio – oder im zweiten Schlafzimmer, mit Hometrainer und Gewichten – flach und definiert war, die langen, aufgrund des monatlichen Waxings, stets glatten Beine hinab. Aber es war Paulines Hintern, der allem und jedem die Show stahl. Er stach so markant hervor, dass es fast schon unnatürlich wirkte. »Himmel, Arsch und Zwirn«, hatte Gary im The Annick einmal einen Typen zu einem Kumpel sagen hören, als Pauline auf dem Weg zur Damentoilette an den beiden vorbeischarwenzelte, »da könnte man ja sein Bier drauf abstellen.« Gary war von überaus reinem und bescheidenem Wesen. So etwas wie Eifersucht war ihm vollständig fremd. Dementsprechend verspürte er keinen
Groll, sondern bloß milden Stolz, wenn Fremde den Körper seiner Frau begafften und kommentierten.
    Er sah ihr zu, wie sie sich ein lichtdurchlässiges, champagnerfarbenes Höschen überstreifte. »Bleibt es dabei, dass du mit deiner Ma zum Lunch gehst?«, fragte Pauline, während sie ihm den Rücken zuwandte.
    »Jaja. Wir gehen in den Pepper Pot.«
    »Nett.«
    »Ähm, Pauline …«, sagte Gary, mit belegter Stimme.
    »Mmmmm?«, brummte sie, ohne sich umzudrehen.
    »Pauline?«
    Sie drehte sich zu ihm um, barbusig, ihre Daumen schnappten aus dem Bund ihres Höschens, als Gary verlegen grinsend auf den leeren Platz neben sich im Bett klopfte.
    »Oh«, sagte Pauline.
    Oh? Was heißt hier oh ?
    »Nun versteh doch«, sie angelte einen BH aus der Schublade, »ich hab keine Zeit.«
    »Aber … es ist erst halb acht! Es wird dich nicht länger als …«
    Sag nicht »ich hab Geburtstag«, sag nicht »ich hab Geburtstag« …
    »Es wird nicht lange dauern«, sagte er stattdessen.
    »Prima«, antwortete Pauline rundheraus. Sie hatte jetzt ihre funkelnde grüne Strumpfhose an und zog sich das grün funkelnde Tutu über.
    »Aber …«
    »Hör mal, heute Abend werden wir …«
    »Aber … ich hab Geburtstag.«
    Während sie mit den Füßen in ihre grünen Filzpuschen schlüpfte und nun von Kopf bis Fuß aussah wie die grüne Fee Tinkerbell, warf Pauline ihm einen Blick zu wie eine enttäuschte Schulleiterin einem unbelehrbaren Missetäter nach einer weiteren
Verfehlung. Und erklärte dann: »Ich wusste, dass du das sagen würdest.«
    »Alles klar«, erwiderte Gary.
    »Oh, hör schon auf zu schmollen. Heute Abend. Versprochen.«
    Das Trippeln von Pfoten auf Holzbohlen. Ein

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