Combat Planet: Roman (German Edition)

würde mit winzigen Zähnen an seinem Fleisch nagen. Maulwurfgeschosse nannte man sie. Terroristen auf dem ganzen Globus setzten sie munter ein. Nachdem die Geschosse in den Körper eingedrungen waren, fuhren sie ihre Zähne aus und begannen, sich langsam zu tief liegenden, wichtigen Organen vorzugraben.
    Der Shuttle hob glatt von der Startrampe ab. Dex spähte an seinen vor Staunen wie gebannten Töchtern vorbei, als der Terminal in Vorhängen aus senkrecht strömendem Regen unter ihnen wegfiel. Es gab einen Ruck, und sie beschleunigten. Die Nase des Shuttles hob sich, als jetzt richtig Energie durch die Motoren strömte. Molly und Toffee kicherten, in glücklicher Unkenntnis der Tatsache, dass Milliarden Mikro-Gallonen Shuttletreibstoff in Rohren unter ihren niedlichen kleinen Popos blubberten.
    Dex erschauerte.
    »Möchten Sie vielleicht Greebo-Champagner, Sir?«, erkundigte sich die Stewardess.
    Dex blickte hoch. Befeuchtete seine trockenen Lippen. »Ja, machen Sie mal.«
    Kat gab ihm einen Klaps auf den Arm. »Tu doch wenigstens so, als ob du begeistert wärst.«
    »Oh, ich bin durchaus begeistert«, sagte er. Und fügte in Gedanken hinzu: Ich bin verdammt noch mal nicht begeistert, den ganzen Scheiß bezahlen zu müssen. Aber, Dexter Colls, du warst schon immer ein knickeriger, kleinlicher alter Bastard.
    Mit klirrenden Champagnerflöten stießen sie an, schlürften Greebo-Champagner und sahen zu, wie London zwischen den Wolken verschwand, dann verschwanden die Wolken zwischen den Wetterwirbeln des Planeten. Und allmählich, nach und nach, verwandelte sich das Grau und Blau in ein Schwarz, durchsetzt mit einer Milliarde Milliarden winzig kleiner Sterne.
    Sie ließen die Erde hinter sich.
    Sie waren unterwegs zum Themenplaneten.
    »Daddy, darf ich auf deinem Schoß sitzen?«
    Dex schlug die Augen auf und sah, dass Molly ihn mit ernster Miene anblickte. Er gähnte und nickte. Draußen, hinter dem Bullauge, huschten Sterne vorbei, und das Brummen der Shuttletriebwerke war ein konstanter, entspannender Rhythmus.
    »Alles okay, Pudding?«
    »Nenn mich nicht Pudding.«
    Sie ließ sich auf ihm nieder wie ein Vogel, der auf seinem Nest herumtrampelt. Dex gab einen Grunzlaut von sich.
    »Na schön. Erdnuss?«
    »Ich bin keine Erdnuss.« Sie schmiegte sich an ihn und zog eine Schnute.
    »Was kann ich für dich tun, Molly?« Er lächelte.
    »Ich möchte mit dir über unseren Familienurlaub auf dem Themenplaneten diskutieren.«
    Dex nickte und dachte bei sich: Bei allen Göttern, sie wird aber schnell groß. Es kommt mir vor, als sei es erst gewesen, dass ich ihre Windeln wechselte und den ultramodernen Suck-o-Suck-KackaSauger+Schaber und Babyreinigungs-Apparat benutzte, um diesen fürchterlichen Job zu verrichten. Und jetzt sitzt sie hier, mit todernstem Blick, und will mit mir »diskutieren«. Scheiße aber auch.
    Dex schmunzelte. »Selbstverständlich, Miss Molly. Ich bin bereit, über jeden einzelnen Faktor unseres wundervollen Familienurlaubs zu diskutieren. Wo ist deine Mutter?«
    »Sie ist an die Bar gegangen, um Lunch zu bestellen.«
    »Hmmm. Natürlich.«
    »Hör mal, Daddy, ich habe nachgedacht. Ich finde, wir sollten jeden einzelnen Bereich des Themenplaneten besuchen, in dem unsere Unterkunft liegt, und erst wenn wir damit fertig sind, sollten wir in die Rote Zone überwechseln.«
    »Du weißt doch, dass wir nicht in die Rote Zone gehen können, mein Herzblatt. Man würde Toffee auf keine der Achterbahnen lassen. Sie ist noch zu klein.«
    »Aber Daddy!«
    »Warte, warte, noch eine Minute, Molls. Die Blaue Zone wurde speziell für Familien wie die unsrige entworfen. Wir bleiben in der Kool Kid Zone, damit du und Toffee so richtig viel Spaß haben könnt. Adventure Central liegt nur eine kurze Fahrt mit der Zip-Tube entfernt, falls ich Lust auf eine abenteuerliche Bergtour kriege oder etwas in der Art.«
    »Ooh, ja, ich hab alles über Adventure Central gelesen«, sagte Molly, und Dex sah das Funkeln in den Augen seiner Tochter, das ihn so an Katrina erinnerte. Ein mutwilliger Zug. Ein Hang zu Risiken und tollkühnen Abenteuern, der nicht zu einer acht Jahr alten kleinen Lady passte.
    »Moment mal«, sagte Dex. »Adventure Central ist ausschließlich für Erwachsene. Darum geht es ja. Dieser Bereich ist gefährlich . Er bietet sportliche Aktivitäten, die einen Adrenalinkick garantieren, zum Beispiel hoch in den Skycloud Mountains oder in den Todes-Stromschnellen oder draußen in den Verlorenen Dünen. Dieser Ort