Coming Home
Schreibtisch und drückte ihr ein Blatt in die Hand.
»Das sind die Vertragsformulare, mit denen wir momentan arbeiten, und sie sind absolut nicht mehr zeitgemäß. Überarbeiten halte ich für sinnlos, ich hätte gerne etwas komplett Neues, und zwar nach Möglichkeit so, dass man das bequem am PC ausfüllen kann. Am besten so, dass die ganzen Berechnungen automatisch erfolgen, es wäre also ein bisschen Programmierarbeit nötig. Trauen Sie sich so etwas zu?«
Megan warf einen kurzen Blick auf den Vertrag.
»Ich weiß nicht, ich habe so etwas auch noch nie gemacht«, erklärte sie zögernd.
»Nun, ich denke, zusammen kriegen wir das hin«, lächelte er, »also, wie sieht es aus – haben Sie Lust dazu?«
Am liebsten hätte sie spontan ja gesagt, die Aussicht, mit David zusammenzuarbeiten, gefiel ihr sehr, doch dann dachte sie wieder an die Bemerkungen der Kolleginnen, und sie biss sich nervös auf die Lippe.
»Wie gesagt, eigentlich habe ich viel zu tun«, murmelte sie dann zurückhaltend, »ich weiß nicht, ob ich die Zeit dafür habe.«
Einen Moment lang schaute er sie durchdringend an, und sie bereute schon, nicht gleich zugesagt zu haben. Bestimmt würde er sich jetzt jemand anderen suchen, und sie nie wieder um etwas bitten.
Doch zu ihrem Erstaunen schien er ihr Zaudern keineswegs übelzunehmen.
»Okay, ich will Sie natürlich auch nicht von Ihrer gewohnten Arbeit abhalten«, erklärte er, »Wie wäre es, wenn wir uns ein oder zweimal in der Woche nach Ihrem Feierabend hier zusammensetzen würden?« Als er Megans überraschtes Gesicht bemerkte, fügte er schnell hinzu: »Natürlich erhalten Sie dafür offizielle Überstunden.«
Schweigend schaute sie ihn an, während in ihrem Kopf die Gedanken ratterten. Sie dachte an die spitzen Bemerkungen von Jennifer und Bridget, und dass es vermutlich noch mehr Gerede geben würde, wenn sie sich jetzt darauf einließ. Dann dachte sie an Brad, dachte daran, wie er auf diese Überstunden reagieren würde, und dass sie ihn vermutlich belügen musste, um nicht weiteren Ärger heraufzubeschwören.
Irgendetwas in ihrem Inneren warnte sie, riet ihr, nein zu sagen, doch als sie Davids Blick sah, der sich fest in den ihren bohrte, nickte sie schließlich.
»Also gut, ich bin einverstanden.«
»Sehr schön«, lächelte er zufrieden, »ich hatte gehofft, dass Sie zusagen.«
Während Megan sich im Stillen fragte, ob es wirklich richtig gewesen war, sich darauf einzulassen, blätterte er in seinem Terminkalender.
»Ich würde gerne so schnell wie möglich damit anfangen. Wie sieht es bei Ihnen aus, haben Sie morgen schon etwas vor?«
Als sie nur stumm den Kopf schüttelte, lächelte er wieder.
»Gut, dann sehen wir uns morgen Nachmittag. Und bringen Sie etwas Zeit mit, wir werden bestimmt eine Weile brauchen.«
»Okay«, murmelte sie unbehaglich und wandte sich dann zur Tür.
»Ich freue mich schon«, hörte sie ihn noch leise sagen, dann war sie draußen im Flur.
Mit weichen Knien lehnte sie sich einen Moment gegen die Wand und atmete ein paar Mal tief durch.
Schließlich raffte sie sich auf und lief zum Fahrstuhl, machte sich dabei energisch klar, dass nichts dabei war, und es sich lediglich um eine ganz normale, zusätzliche Arbeit handelte.
Doch während sie nach Hause fuhr, sah sie wieder Davids graue Augen und seinen eindringlichen Blick vor sich, und ein seltsames Kribbeln breitete sich in ihrem Bauch aus.
»Ich gehe heute nach der Arbeit noch mit ein paar Kolleginnen zum Essen«, erklärte Megan am anderen Morgen, als Brad sie misstrauisch dabei beobachtete, wie sie sich sorgfältig zurechtmachte.
»Und dafür donnerst du dich so auf?«
Achselzuckend schaute sie an sich herunter.
»Ich weiß zwar nicht, was an einer normalen Jeans und einer Bluse so ungewöhnlich ist, aber wenn du meinst.«
Sie drehte sich wieder zum Spiegel, knöpfte ihre Bluse zu und schlüpfte dann in ihre Schuhe.
»Und wann gedenkst du, nach Hause zu kommen?«, fragte er giftig.
»Keine Sorge, ich komme nicht spät«, versuchte sie ihn zu beruhigen, und nahm sich im Stillen vor, spätestens um neunzehn Uhr das Büro zu verlassen.
Wenn sie um sechzehn Uhr anfingen, hätten sie drei Stunden, damit würde David sich zufriedengeben müssen. Dafür, dass sie bereit war, freiwillig zusätzlich zu arbeiten, konnte er nicht von ihr verlangen, dass sie sich den ganzen Abend um die Ohren schlug.
»Bis dann«, warf sie Brad noch zu, während sie ihre Tasche nahm, und verschwand dann eilig, bevor er auf die Idee
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