Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
– obwohl ich gerne noch ein wenig weitergearbeitet hätte.«
»Es tut mir leid, aber ich muss nach Hause.«
»Ja, sicher.«
Sie räumten alles zusammen und verließen dann gemeinsam das Büro.
»Wer passt eigentlich auf Ihre Tochter auf, wenn Sie hier sind?«, wollte er plötzlich wissen, als sie im Fahrstuhl nach unten fuhren, und Megan zuckte zusammen.
»Mein Mann«, murmelte sie unbehaglich, während sie krampfhaft überlegte, warum er jetzt auf einmal anfing, sie nach privaten Dingen zu fragen, die ihn nichts angingen.
Einen Augenblick schaute er sie forschend dann, dann fragte er leise: »Und das funktioniert alles gut?«
Im selben Moment wurde ihr schlagartig heiß und kalt, es war offensichtlich, dass er nicht nur von ihrer Tochter, sondern auch von ihrer Ehe sprach, und hilflos senkte sie den Kopf.
»Es muss irgendwie«, sagte sie abwehrend, und offenbar verstand er, dass sie nicht über dieses Thema sprechen wollte, denn er hakte nicht weiter nach.
Schweigend liefen sie über den Parkplatz.
»Hätten Sie diese Woche denn noch einmal Zeit für mich?«, fragte er beinahe zaghaft.
»Ich … ich weiß nicht, ich muss schauen«, erklärte sie zögernd, noch immer völlig aufgewühlt von seiner Fragerei im Fahrstuhl.
»In Ordnung, ich melde mich bei Ihnen«, nickte er, »kommen Sie gut nach Hause.«
»Bis dann«, sagte sie und stieg hastig in ihren Wagen.
Wie beim letzten Mal blieb er stehen und schaute ihr nach.
»Es ist rein beruflich«, versuchte Megan ihr wild klopfendes Herz zu beruhigen, während sie langsam davon fuhr, »rein beruflich, weiter nichts.«
     

11
    N achdem Megans Wagen verschwunden war, stand David noch eine ganze Weile bewegungslos da und starrte vor sich hin.
Dann wandte er sich um und ging langsam über den Parkplatz zurück zu seinem Auto. Automatisch ließ er den Motor an, legte den Gang ein und wollte schon losfahren, doch dann hielt er inne. Irgendwie verspürte er nicht das geringste Bedürfnis, nach Hause zu fahren, und noch weniger hatte er Lust, Cynthia zu sehen und sich wieder ihrem Gebettel nach einem Kind auszusetzen.
Nach kurzem Überlegen angelte er sein Handy aus der Jackentasche, suchte Ricks Nummer aus dem Adressbuch heraus und drückte entschlossen die Ruftaste.
»Hey, ich bin es«, sagte er erleichtert, als der Freund sich nach zweimaligem Klingeln meldete, »bist du zu Hause? Ich würde gerne auf ein Bier vorbeikommen.«
»Ja klar, aber du müsstest was zu trinken mitbringen, in meinem Kühlschrank herrscht gähnende Leere.«
»In Ordnung, mache ich«, versprach David schmunzelnd.
»Ach, und wenn du schon auf dem Weg bist – du kommst nicht zufällig an einer Pizzeria vorbei?«, fragte Rick hoffnungsvoll, und David lachte.
»Von mir aus auch das, ich weiß ja, dass du ewig hungrig und ewig abgebrannt bist. Bis gleich.«
Eine knappe halbe Stunde später stand er mit einem Sechserpack Bier und zwei Kartons mit Pizza unter dem Arm vor Ricks Wohnungstür, und kurz darauf saßen sie im Wohnzimmer der kleinen Junggesellenbude und ließen es sich schmecken.
Sie unterhielten sich einen Augenblick über alles Mögliche, dann fiel Ricks Blick auf das Kuchenpäckchen, welches David ebenfalls mit nach oben gebracht und auf den Tisch gelegt hatte.
»Was hast du denn da drin?«
»Kuchen.«
»Kuchen? Sag bloß, deine Frau entdeckt doch noch die Welt des Kochens und Backens für sich«, fragte Rick trocken.
»Das glaubst du doch wohl selbst nicht, bevor Cynthia auch nur einen Finger in der Küche krumm macht, friert eher die Hölle ein«, erwiderte David missmutig. Dann lächelte er. »Nein, den Kuchen habe ich von einer Mitarbeiterin in der Firma bekommen.«
Rick grinste. »Aha, das ging aber schnell. Kaum ein paar Wochen dort, und schon hast du die Frauen so um den Finger gewickelt, dass sie dir sogar Kuchen backen.«
Als er Davids angespanntes Gesicht bemerkte, wurde er ernst. »Oh, ich verstehe – es scheint sich wohl nicht nur um Kuchen zu handeln.«
David seufzte. »Nein, ich fürchte, es geht um wesentlich mehr als nur um Kuchen«, sagte er leise.
»Bist du etwa im Begriff, irgendwelche Dummheiten zu machen?«, fragte Rick besorgt. »Mensch, David, ich kann ja völlig verstehen, dass du mal wieder eine Frau brauchst, aber muss das ausgerechnet in der Firma sein? Wenn Cynthias Vater das rauskriegt, kommst du in Teufels Küche.«
»Es geht nicht um Sex«, erklärte David unglücklich, um seine Aussage dann mit einem schiefen Grinsen einzuschränken. »Zumindest nicht nur,

Weitere Kostenlose Bücher