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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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nicht tun würdest«, schmunzelte Julie. »Die Größe dürfte passen, und ich habe alles extra noch kurz durch die Waschmaschine gejagt.«
Mit Tränen in den Augen fiel Megan ihr um den Hals.
»Ach Julie, ich bin so froh, dass ich dich habe. Jetzt musst du mir nur noch die Daumen drücken, dass nichts schiefgeht, und ich bin glücklich.«
     
    Die Tüte mit den Dessous ganz unten in ihrer Tasche vergraben, stapfte Megan wenig später in Richtung des Bahnsteigs, und als sie dort ankam, war David bereits da und wartete auf sie.
»Guten Morgen«, begrüßte sie ihn mit klopfendem Herzen und wagte es nicht, ihn anzusehen, vor lauter Angst, er könne ihr ihre Gedanken am Gesicht ablesen.
»Guten Morgen«, wünschte er ihr lächelnd und warf dann einen kritischen Blick auf ihre Jeans.
»Nur für die Fahrt, ich dachte mir, das wäre bequemer«, erklärte sie hastig, und spürte, wie ihr bereits wieder das Blut in den Kopf stieg. »Außerdem haben Sie ja auch nur Jeans an«, fügte sie beinahe trotzig hinzu, und er grinste.
»Ich glaube, ich würde mit kurzem Rock und hohen Schuhen auch etwas seltsam aussehen.«
Im gleichen Augenblick fuhr der Zug ein; sie stiegen ein, suchten sich ihre Plätze, und es dauerte nicht lange, bis draußen die Landschaft an ihnen vorbei flog.
Einander gegenübersitzend, schauten sie eine Weile schweigend aus dem Fenster, dann packte David seinen Laptop aus.
»Vielleicht gehen wir die Präsentation gerade noch einmal durch, nur um sicher zu sein, dass wir nichts übersehen haben. Es geht um einen größeren Auftrag, und ich möchte nicht, dass irgendetwas schief geht.«
»In Ordnung«, stimmte sie zu.
Er wechselte den Platz, setzte sich neben sie, und schob den Laptop so hin, dass er zur Hälfte auf seinem Bein und mit der anderen Hälfte auf ihrem Bein lag.
Bedingt dadurch, dass er um einiges größer war als Megan, und dadurch auch etwas längere Beine hatte, war das Ganze eine recht wackelige Angelegenheit, und ohne zu zögern, griff er mit seiner Hand an ihre Seite des Laptops und hielt sie fest, während er mit der anderen Hand das Touchpad bediente.
Sein Unterarm lag locker über ihrem Oberschenkel, seine Hand berührte ihr Knie, und das Gefühl, welches von ihrem Bein aus in ihren Unterleib schoss, nahm ihr augenblicklich jede Chance, noch einen klaren Gedanken zu fassen.
»Ich … ich halte das schon«, presste sie mühsam heraus und schob seine Hand weg.
Er sagte nichts, sondern öffnete die Präsentation, und nach ein paar Minuten hatte Megan sich wieder so weit im Griff, dass sie sich halbwegs auf das konzentrieren konnte, was sich auf dem Bildschirm abspielte.
Nachdem sie alles durchgegangen waren, und zufrieden festgestellt hatten, dass alles in Ordnung war und sie bestens auf das Meeting vorbereitet waren, packte David den Laptop wieder ein, blieb aber neben ihr sitzen.
Nervös kramte sie das Buch aus ihrer Tasche, welches sie sich extra für die Fahrt eingepackt hatte, und begann zu lesen. Obwohl sie krampfhaft auf die Buchstaben starrte, gelang es ihr nicht, einen zusammenhängenden Satz zu erkennen. Seine Nähe erzeugte eine wohlige Unruhe in ihr, und sie spürte, dass er sie des Öfteren von der Seite anschaute, trotz der Tageszeitung, in die er sich scheinbar vertieft hatte.
»Wenn das so weiter geht, bin ich schon fertig mit den Nerven, bevor wir überhaupt angekommen sind«, dachte sie unglücklich, »ich werde nicht mehr in der Lage sein, dieses Meeting zu überstehen.«
Irgendwann schloss sie die Augen, versuchte nicht mehr an David zu denken, sondern sich ein wenig zu entspannen, und schließlich nickte sie tatsächlich ein.
     
    Während der letzten zwei Tage waren David mehr als einmal Zweifel gekommen, ob das mit der Geschäftsreise wirklich so eine gute Idee gewesen war. Ursprünglich hatte er die Absicht gehabt, Ricks Rat zu befolgen, und einfach mit Megan ins Bett zu gehen. Doch inzwischen hatte er diesen Gedanken wieder verworfen, er konnte sie nicht einfach so benutzen, als ob sie ihm nicht das Geringste bedeuten würde. Wenn er mit ihr schlafen würde, würde nichts mehr so sein, wie es vorher war, und obwohl er bereit war, sämtliche Konsequenzen in Kauf zu nehmen, wäre es unfair von ihm, zu riskieren, dass auch sie unter den Auswirkungen leiden musste. Also würde er sich damit begnügen, ihre Gesellschaft zu genießen, und einfach nur die gemeinsame Zeit mit ihr auszukosten. Mehr durfte nicht passieren, und mehr würde er nicht zulassen, so sehr er es sich

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