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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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wieder sinken.
Nachdem er sich eine ganze Zeit mit diesen widersprüchlichen Gefühlen herumgequält hatte, zog er sich aus, ging ins Bad und stellte sich unter die Dusche, ließ beinahe eine halbe Stunde lang eiskaltes Wasser über sich plätschern, um wieder zur Besinnung zu kommen.
Danach legte er sich ins Bett, versuchte sich auf die am nächsten Tag bevorstehenden, weiteren Verhandlungen zu konzentrieren, und sah doch immer wieder Megans Gesicht vor sich.
     
    Am anderen Morgen trafen sie sich wie verabredet um acht Uhr im Speisesaal des Hotels und frühstückten gemeinsam.
Schweigend saßen sie beide am Tisch, tranken ihren Kaffee und stocherten lustlos auf ihren Tellern herum, hingen ihren Gedanken nach.
Ab und zu trafen sich ihre Blicke, doch sofort senkten sie beide wieder die Köpfe, hilflos, verlegen, unsicher.
Im Anschluss holten sie ihr Gepäck aus ihren Zimmern und fuhren mit einem Taxi wieder zu dem Firmengebäude des potentiellen Auftraggebers; sie wussten nicht, wie lange die Gespräche noch dauern würden, bis Mittag mussten die Zimmer geräumt sein, also würden sie von hier aus gleich zum Bahnhof fahren.
Die Verhandlungen waren zäh, die Stunden schienen sich endlos dahinzuziehen, und weder Megan noch David konnten sich hundertprozentig auf ihre Arbeit konzentrieren. Am späten Nachmittag endlich hatten sie den Vertrag in der Tasche, und müde und zufrieden verabschiedeten sie sich.
Der Bahnhof war nicht weit entfernt, und nachdem sich so schnell kein Taxi finden ließ, beschlossen sie, trotz des einsetzenden, leichten Nieselregens zu Fuß zu gehen.
Stumm liefen nebeneinander durch die Straßen, gedankenversunken und ohne auf ihre Umgebung zu achten. Erst als der Regen stärker wurde und in einen heftigen Wolkenbruch überging, nahmen sie wahr, dass sie beide bereits klatschnass waren, und spontan zog David Megan in einen Hauseingang.
»Wir warten hier einen Moment, bis das Schlimmste vorbei ist, notfalls können wir ja den nächsten Zug nehmen.«
Megan nickte wortlos und schlang schützend die Arme um sich; sie war völlig durchweicht, von ihren Haaren schlängelten sich kalte Regentropfen in ihre Bluse hinunter, und sie fror erbärmlich.
Ohne zu zögern, zog David sein Jackett aus und legte es ihr um die Schultern, schob es fürsorglich zurecht. Dabei fiel sein Blick auf ihre weiße Bluse, die ihr wie eine zweite Haut am Körper klebte, nass und durchsichtig. Darunter war ein beinahe transparenter, spitzenbesetzter BH zu sehen, durch den sich mehr als deutlich ihre Brüste und die Spuren der Kälte abzeichneten, und ohne es zu wollen, krampften sich seine Hände um ihre Schultern.
Überrascht hob Megan den Kopf, schaute ihm in die Augen, bemerkte seinen Blick und augenblicklich begann ihr Puls zu rasen.
»David«, flüsterte sie hilflos, »was geschieht nur mit uns?«
Mit einer hastigen Bewegung bückte er sich und nahm ihre Taschen.
»Komm mit«, murmelte er rau, griff mit der anderen Hand nach ihrem Arm und zog sie hinter sich her in den strömenden Regen hinaus.
Zielstrebig eilte er in Richtung Bahnhof, schaute sich dabei immer wieder suchend um, und Megan hatte Mühe, seinen großen, weit ausholenden Schritten zu folgen.
Es dauerte nicht lange, bis sie an der Rezeption eines größeren Hotels standen, David sich in das Gästebuch eingetragen hatte, und sie mit einem Schlüssel in der Hand in den Fahrstuhl schob.
Schweigend standen sie sich gegenüber, ihre Blicke ineinander versunken, wissend und entschlossen.
Eilig legten sie die letzten paar Schritte über den Flur zurück, die Codekarte ratschte leise durch den Türöffner, dann klickte die Tür hinter ihnen ins Schloss, und das Gepäck fiel mit einem gedämpften Geräusch auf den Boden.
Megan ging ein paar Schritte ins Zimmer hinein, die Knie zitternd, das Herz unkontrolliert klopfend, und blieb dann stehen, heftete ihren Blick auf das breite Bett, das einladend und weich nur auf sie zu warten schien.
David war ihr gefolgt, sanft legte er seine Hände auf ihre Schultern und drehte sie zu sich herum.
Vorsichtig streifte er ihr sein Jackett ab und ließ es achtlos zu Boden fallen.
Langsam hob sie den Kopf, schaute ihm in die Augen, sah darin alles, was sie wissen wollte, und dann, endlich, spürte sie, wie sich seine Arme warm und zärtlich um sie legten.
     

29
    L ange standen sie einfach nur da, hielten sich fest, eng umschlungen, kosteten das wohltuende Gefühl aus, dem anderen endlich nahe zu sein.
Davids Hände strichen über ihr

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