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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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erwiderte Brad zynisch. »Also, wo kommst du jetzt her?«
»Von Julies Mutter, das weißt du doch«, sagte sie abweisend und wollte an ihm vorbei ins Bad gehen.
Er packte sie am Arm und drückte sie gegen die Wand.
»Erzähl mir keine Märchen, ich habe gestern Abend versucht, dich anzurufen, und du hast dich nicht gerührt. Und dann kommst du heute erst hier angetanzt, obwohl du schon gestern zurück sein wolltest, und willst mir erzählen, du warst bei Julies Mutter – vermutlich hast du dich mit irgendeinem Kerl im Bett gewälzt.«
Kurz flackerte das Bild von Davids nacktem Körper vor ihr auf, doch sofort hatte sie sich wieder unter Kontrolle.
»Lass mich in Ruhe, ich möchte meine Sachen auspacken«, sagte sie und schubste ihn weg.
»Oh, das geht schnell«, grinste er bösartig, und riss ihr die Tasche aus der Hand, leerte sie wie vor ihrer Abreise mit einem Schwung auf dem Boden aus.
Er begann in ihren Sachen herumzuwühlen, überprüfte pedantisch genau jeden Slip, und Megan war froh, dass sie die Dessous von Julie auf der Bahnhofstoilette in den Müll geworfen hatte.
»Bist du jetzt zufrieden?«, fragte sie ruhig, und wollte sich bücken, um ihre Sachen wieder einzusammeln, doch er hielt sie am Arm fest und schob sie zum Schlafzimmer.
»Noch nicht ganz«, zischte er, »erst wirst du mir zeigen, wie sehr du mich vermisst hast.«
»Nein«, schoss es ihr voller Panik durch den Kopf, »nein, das kann ich nicht. Nicht jetzt und niemals wieder, nicht nach dieser Nacht.«
»Nein«, sagte sie entschlossen und stemmte sich gegen ihn, »nein.«
Überrascht starrte er sie an, es war das erste Mal, dass sie sich so vehement gegen ihn wehrte, anstatt ihm irgendeine lahme Ausrede aufzutischen oder nachzugeben.
»Was? Was soll das denn heißen?«
»Es heißt das was ich gesagt habe: Nein.«
»Hat deine saubere Freundin dir irgendwelche Flausen in den Kopf gesetzt?«, knurrte er wütend, »Diese dämliche Schlampe, ich hätte gleich wissen müssen, dass es nicht gut ist, dich mit ihr wegfahren zu lassen. Aber ich werde dir diesen Unsinn schon austreiben. Du wirst dich jetzt dort hinlegen und tun, was ich dir sage.«
Megan wich ein paar Schritte zurück, stieß an den Türrahmen der Küchentür.
»Nein.«
»Du spinnst wohl«, tobte er, »ich habe noch nie die Hand gegen dich erhoben, aber wenn du jetzt nicht sofort da ins Schlafzimmer gehst, wird heute wohl das erste Mal sein.«
Voller Angst wich Megan immer weiter zurück, stand inzwischen in der Küche, tastete hilflos mit den Händen hinter sich, und fühlte auf einmal den Messerblock unter ihren Fingern.
Ohne lange zu überlegen, zog sie eines der langen Fleischmesser heraus und hielt es abwehrend vor sich.
»Nein«, wiederholte sie fest, »du wirst mich nicht anrühren. Weder jetzt, noch irgendwann. Du wirst mich nie wieder anrühren, hast du mich verstanden?«
Brads Augen weiteten sich ungläubig. »Das meinst du nicht ernst«, murmelte er verblüfft.
»Oh doch, das ist mein völliger Ernst. Ich habe dich lange genug ertragen, dich, deine Faulheit, deine Rücksichtslosigkeit, deine penetrante, krankhafte Eifersucht. Nimm deine Sachen und verschwinde.«
     
    Einen Moment lang starrte Brad Megan entgeistert an, dann schüttelte er den Kopf.
»Das kannst du nicht machen«, erklärte er hilflos, »wo soll ich denn hin? Denk doch an Lisa, ich habe doch nur euch beide.«
»Das hättest du dir vorher überlegen sollen«, erklärte Megan kalt, »du hattest fast elf Jahre Zeit dazu. Statt dessen hast du mich terrorisiert, mich gezwungen, dir zu Willen zu sein, und mir das Leben zur Hölle gemacht. Ich will das nicht mehr, ich will dich nicht mehr. Pack deine Sachen und geh.«
»Megan, Schatz, bitte«, redete er auf sie ein, als er merkte, dass es ihr völlig ernst war. »Ich verspreche dir mich zu ändern, es wird nicht wieder vorkommen.«
»Da hast du Recht, es wird nicht wieder vorkommen, denn unsere Wege werden sich trennen. Und deine Versprechungen kannst du dir sparen, ich bin nicht mehr sechzehn und naiv genug, um darauf hereinzufallen.«
»Du kannst mich doch nicht einfach auf die Straße setzen, ich kann doch nirgends hin. Lass mich wenigstens hierbleiben, bis ich eine Wohnung oder ein Zimmer gefunden habe«, flehte er.
Megan wollte ablehnen, doch in diesem Moment klimperte das Geräusch eines Schlüssels an der Haustür, und Sekunden später stand Lisa im Flur.
Rasch legte Megan das Messer weg, und umarmte ihre Tochter, die strahlend auf sie zueilte.
»Mom«, rief sie

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