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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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dann ab die Post.«
Lisa hopste den Gang entlang und verschwand in ihrem Zimmer, und Megan warf David einen entschuldigenden Blick zu.
»Tut mir leid, aber sie wollte unbedingt sehen, wer du bist. Jetzt komm erstmal rein.«
Sie schob ihn ins Wohnzimmer.
»Das ist meine Freundin Julie«, stellte sie vor, »Julie, das ist David.«
Die beiden begrüßten sich, und Julie lächelte.
»Ich muss Lisa zustimmen, Sie machen einen netten Eindruck. Zwar hat Megan mir auch nur Gutes von Ihnen erzählt, aber nachdem ich mich jetzt mit eigenen Augen davon überzeugt habe, ist mir doch etwas wohler.«
»Julie«, zischte Megan entsetzt, und David grinste.
Er legte kurz seinen Arm um Megans Taille und drückte ihr einen Kuss aufs Haar.
»Lass nur, ich bin froh, dass ich den Eignungstest offenbar bestanden habe.«
»Das wird sich noch herausstellen«, sagte Julie scherzend und wandte sich dann zur Tür. »Ich helfe Lisa schnell beim Packen, und dann sind wir auch gleich verschwunden, und ihr zwei seid ganz ungestört.«
Megan schaute ihr hinterher und seufzte.
»Oh Mann, du bist das erste Mal hier und wirst gleich so überfallen – hoffentlich schreckt dich das nicht gleich wieder ab.«
Die Zeitschaltuhr am Backofen piepste, und Megan nahm David an der Hand.
»Komm mit in die Küche, ich muss den Kuchen aus dem Ofen nehmen, und nach unserem Essen schauen.«
»Du hättest dir nicht so viel Mühe machen sollen«, sagte David leise, während er ihr zusah, wie sie Fleisch in der Pfanne wendete und nach zwei Topflappen griff.
»Oh, das macht mir keine Mühe«, lächelte sie, »ich koche gerne.«
Sie öffnete die Klappe des Backofens.
»Ich freue mich schon auf unseren Abend, und ich muss dir auch was erzählen«, sagte sie, und angelte vorsichtig das Backblech heraus.
»Ich muss dir auch etwas sagen«, erklärte er unbehaglich, »und ich weiß nicht, ob du danach noch in der Stimmung für einen gemütlichen Abend bist.«
Mit dem Kuchenblech in der Hand drehte sie sich langsam um. Sie hatte bereits am Vorabend während ihres Telefonats bemerkt, dass David sich ziemlich bedrückt angehört hatte, und als sie jetzt sein angespanntes Gesicht bemerkte, war ihr sofort klar, dass irgendetwas passiert sein musste.
»Was ist los?«, fragte sie ahnungsvoll.
Hilflos hob er die Hände. »Ich … ich weiß gar nicht, wie ich es dir sagen soll«, murmelte er gequält, »aber Cynthia ist schwanger.«
Das Backblech glitt Megan aus den Händen und fiel mit einem lauten Scheppern auf die Fliesen, der Kuchen verteilte sich rings um ihre Füße und verbrannte ihr fast die Haut, doch sie bemerkte es nicht, starrte ihn nur ungläubig an.
»… ich schlafe nicht mehr mit ihr, schon seit einer ganzen Weile nicht …«, hallten seine Worte durch ihren Kopf, und sofort stieg wieder ein heftiger Brechreiz in ihr auf. Mit einem Schritt war sie am Spülbecken und übergab sich, immer und immer wieder.
Irgendwann richtete sie sich auf, wischte sich mit dem Ärmel ihrer Bluse den Mund ab und drehte sich zu ihm um.
»Megan …«, sagte er unsicher und wollte einen Schritt auf sie zugehen, doch sie hob sofort abwehrend die Hände.
»Schon gut, ich habe verstanden«, erklärte sie kalt. »Du solltest dann jetzt vielleicht lieber gehen und dich um deine Frau kümmern.«
Er wollte noch etwas sagen, doch er sah, dass sie jetzt im Moment nicht bereit sein würde, noch weiter mit ihm zu reden, also nickte er resigniert und ging zur Tür.
Dort drehte er sich noch einmal um, warf ihr einen unglücklichen Blick zu, und wenig später hörte sie die Haustür ins Schloss fallen.
Langsam rutschte Megan zu Boden, saß inmitten der Kuchenstücke, und schlug weinend die Hände vors Gesicht.
»Mom, warum weinst du denn?«, hörte sie auf einmal Lisas Stimme. »Wieso ist David schon wieder gegangen? Hat er den Kuchen kaputtgemacht?«
Wie in Trance hob Megan den Kopf, starrte auf die zermatschten Brocken des Kuchens, und schaute dann ihre Tochter an.
»Nein Süße«, sagte sie leise, »Den Kuchen nicht.«
     
     

-Teil 2-
     

42
    M it einem durchdringenden Quietschen kamen die Räder des Zugs zum Stillstand. Die Türen gingen auf, Fahrgäste strömten heraus, vermischten sich mit den Wartenden auf dem Bahnsteig. Zwischen all den Umarmungen, den winkenden Händen und dem Stimmengewirr schaute Megan sich suchend um.
»Megan«, hörte sie im gleichen Augenblick auch schon Julie lauthals rufen, und Sekunden später fiel ihr die Freundin um den Hals. »Megan, es ist so schön, dass du wieder

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