Coming Home
erklärte Megan lächelnd, »Trotz aller Schwierigkeiten ist David das Beste, was mir je passieren konnte. Er ist liebevoll, behandelt mich anständig und macht mich glücklich – es wird mir nie wieder so schlecht gehen wie all die Jahre mit Brad.«
40
O bwohl Cynthia erbittert versucht hatte, ihm das auszureden, hatte David sich bei Rick einquartiert. Rick war viel unterwegs, und David nutzte diese Zeit, um mit Megan zu telefonieren. Am liebsten hätte er sie gebeten zu ihm zu kommen, doch es war nie sicher, wann Rick wieder zurück sein würde, und sie würden nicht wirklich Ruhe haben, also beschränkte er sich auf die telefonischen Gespräche mit ihr und freute sich auf das Wochenende.
Seit Sonntag war ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen, dass Megan frei war, und er hatte seither genug Muße gehabt, um sich zu überlegen, ob er nicht auch endlich seine Ehe beenden sollte, ungeachtet der Folgen.
Der Gedanke an ein gemeinsames Leben mit Megan erschien ihm verlockend, und immer wieder grübelte er hin und her, ob er Megan wirklich eine finanziell so ungewisse Zukunft zumuten sollte.
Schließlich hatte er sich dazu durchgerungen, am Wochenende mit ihr darüber zu sprechen, und wenn sie einverstanden sein würde, würde er einen Schlussstrich ziehen und Cynthia, ihren Vater und alles, was damit zusammenhing, endgültig hinter sich lassen.
Als er am Freitagmittag das Büro seines Schwiegervaters betrat, um mit ihm ein paar Dinge hinsichtlich eines größeren Auftrags zu besprechen, empfing ihn dieser freudestrahlend.
»David mein Junge, das ist ja eine tolle Neuigkeit. Ich wusste doch, dass du es hinkriegst.«
Er zwinkerte ihm vergnügt zu, und irritiert schaute David ihn an.
»Entschuldige, aber ich habe keine Ahnung, wovon du gerade sprichst.«
»Na, wovon wohl? Von meinem Enkelkind natürlich«, sagte William Benson begeistert. »Eigentlich müsste ich dir ja noch ein bisschen böse sein, dass es so lange gedauert hat, aber besser spät als nie.«
»Enkelkind«, wiederholte David verständnislos.
»Jetzt sag mir nur, Cynthia hat dir noch nichts davon erzählt«, fuhr der Alte fröhlich fort, ohne zu bemerken, wie David plötzlich blass wurde, »tut mir leid, dass ich ihr jetzt die Überraschung verdorben habe. Aber wie auch immer, mein lieber David, du siehst jetzt Vaterfreuden entgegen, und ich erwarte, dass du dich entsprechend um Cynthia und das Kind kümmerst. Keine Eskapaden mehr, deine Familie braucht dich jetzt.«
»Das ist allerdings eine Überraschung«, murmelte David ungläubig, und hatte das Gefühl, als hätte jemand einen Eimer Eiswasser über ihm ausgeleert.
Kreidebleich und mühsam beherrscht besprach er mit seinem Schwiegervater kurz die geschäftlichen Dinge, während in seinem Kopf nur noch das Wort »Kind« herumspukte.
Als sie fertig waren, verabschiedete er sich hastig und stürmte mit großen Schritten den Gang entlang in sein Büro. Er riss den Hörer vom Telefon und wählte die Nummer von Zuhause.
Es dauerte ewig, bis Cynthia sich endlich meldete, und ohne sich lange mit einer Begrüßung aufzuhalten, platzte er sofort mit seinem Ärger heraus.
»Was ist das für ein Schwachsinn? Wie kommst du dazu, deinem Vater zu erzählen, dass du ein Kind bekommst?«
»Ach Schatz, jetzt reg dich doch nicht so auf. Ich habe ihm nur die Wahrheit gesagt.« Mit beleidigtem Ton fügte sie hinzu: »Ich habe gedacht, du freust dich ein bisschen.«
»Du weißt genauso gut wie ich, dass das überhaupt nicht sein kann. Ich habe seit Wochen nicht mehr mit dir geschlafen«, fuhr er sie an.
»Das weiß ich nur zu gut«, zischte sie, »du hast es ja vorgezogen auf der Couch zu schlafen oder dich woanders herumzutreiben.« Dann wurde ihr Ton wieder freundlicher. »Aber du wirst dich doch noch an die eine Nacht vor ein paar Wochen erinnern, scheinbar hattest du dich da noch nicht woanders verausgabt.«
»Du bist geschmacklos«, sagte er kalt. »Wenn das wirklich stimmt, warum kommst du erst jetzt damit an?«
»Ich habe es selbst erst gestern erfahren. Aus irgendeinem Grund hatte ich trotzdem noch meine Periode, und ich dachte, die sporadische Übelkeit kommt vielleicht von den vielen Pralinen.«
»Das werde ich dir erst glauben, wenn ich es schwarz auf weiß gesehen habe«, sagte er wütend. »Du willst doch nur verhindern, dass ich gehe, aber das lasse ich mit mir nicht machen. Ich lasse mich von dir und deinem Vater nicht länger erpressen und als Zuchthengst benutzen, dafür werdet ihr euch in Zukunft
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