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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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setzte sich mit ihr auf die Couch.
»Lisa, bitte tu mir einen Gefallen und rühre nicht an dieser alten Geschichte herum«, bat sie eindringlich, »wie gesagt, es ist lange her, und es ist besser, diese Dinge ruhen zu lassen.«
»Also stimmt es?«, bohrte Lisa weiter, »Dieser David ist Jamies Vater?«
»Wir zwei sollten uns nicht über dieses Thema unterhalten«, mahnte Julie, doch Lisa gab nicht so schnell auf.
»Warum sind die beiden nicht mehr zusammen? Jamie fragt so oft nach seinem Dad.«
Julie seufzte. »Die Umstände, unter denen deine Mom und David sich damals kennengelernt haben, waren nicht besonders günstig«, erklärte sie leise, »Und manchmal reicht Liebe eben nicht aus.«
»David ist Sarahs Vater, und wenn Sarah genauso alt ist wie Jamie, dann hat David damals eine andere Frau gehabt«, schlussfolgerte Lisa. »Und Mom war auch noch mit meinem Dad verheiratet.«
Es klang ein wenig vorwurfsvoll, und Julie schüttelte beschwichtigend den Kopf.
»Du solltest die beiden deswegen nicht verurteilen. Solche Dinge passieren manchmal im Leben, und sie haben es sich weiß Gott nicht leicht gemacht.«
Lisa schaute sie einen Moment nachdenklich an.
»Und was machen wir jetzt?«, wollte sie dann wissen.
»Wir werden uns da auf keinen Fall einmischen«, betonte Julie ernst. »David hat seine Familie, und eure Mutter hat euch. Versprich mir, dass du weder Jamie noch sonst irgendjemandem ein Wort davon sagst, auch deiner Mutter nicht. Sie hat genug andere Sorgen und kann nicht noch mehr Aufregung gebrauchen.«
     
    Am anderen Morgen hatte Megan sich so weit gefangen, dass sie halbwegs ihren alltäglichen Aufgaben nachgehen konnte. Zwar hatte die Begegnung mit David die alten Wunden wieder aufgerissen, doch sie verbot sich, darüber nachzudenken, sie musste sich um andere Dinge kümmern.
Jamie hatte glücklicherweise nichts mitbekommen, und zu Megans Erleichterung fragte auch Lisa nicht nach, was geschehen war.
Nachdem die beiden in die Schule verschwunden waren, nahm sie den kleinen Hund, machte einen ausgedehnten Spaziergang mit ihm, und als sie wieder nach Hause zurückkehrte, hatte sie den Entschluss gefasst, es doch mit einem eigenen Architekturbüro zu versuchen.
Da die Jobsuche sich als so katastrophal erwiesen hatte, und sich allmählich die ersten Rechnungen stapelten, würde ihr nichts anderes übrig bleiben. Neben dem Wohnzimmer gab es noch einen kleinen, bisher nicht genutzten Raum, in welchem sie ihr Büro einrichten könnte, und für den Anfang würde sie nicht allzu viel benötigen, dafür würde ihr Geld gerade noch so ausreichen.
Sie rief Julie an und fragte sie, ob sie ihr Auto ausleihen könnte, um ein paar Dinge zu besorgen, und wenig später klingelte sie bei ihr, um den Wagen abzuholen.
»Geht es dir wieder besser?«, fragte Julie, während sie ihr den Schlüssel in die Hand drückte.
Megan presste die Lippen zusammen. »Ja, und ich möchte auch nicht mehr darüber reden. Ich muss mich jetzt um andere Dinge kümmern, das Letzte, was ich momentan in meinem Leben gebrauchen kann, ist David.«
»Na dann, ich freue mich auf jeden Fall, dass du dich entschieden hast, dich selbstständig zu machen, du wirst sehen, es klappt sicher besser als du denkst«, sagte Julie, obwohl sie keineswegs davon überzeugt war, dass es Megan wirklich so gut ging, wie sie vorgab.
Sie verabschiedeten sich, und Megan machte sich auf den Weg.
Den ganzen Vormittag war sie unterwegs, kümmerte sich zunächst um die notwendigen Formalitäten für die Eröffnung einer Firma, und kaufte dann Wandfarbe, Bürozubehör und ein paar andere Dinge ein.
Nachdem sie alles ins Haus getragen hatte, brachte sie Julie den Wagen zurück, und eilte wieder zurück, um das Mittagessen vorzubereiten.
Mit Jamies und Lisas Hilfe war der kleine Raum bereits gegen Abend fertig gestrichen; zusammen schleppten sie einen alten Schreibtisch vom Dachboden herunter, den Megan dort vor einer Weile entdeckt hatte, und bauten ihren PC auf, der sich immer noch in einer der Umzugskisten befunden hatte.
»Ich danke euch meine Süßen«, lächelte Megan und drückte ihre beiden Kinder nacheinander an sich, »noch ein paar Kleinigkeiten und ich kann loslegen. Hoffentlich bekomme ich dann auch bald die ersten Aufträge, damit ein bisschen Geld in die Kasse kommt.«
     
    Ein paar Tage später war der erste Elternabend in Jamies Schule, und mit gemischten Gefühlen machte Megan sich auf den Weg dorthin. Sie befürchtete, dass David vielleicht auch da sein würde,

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