Coming Home
fragte, wie lange es wohl dauern würde, bis David das auch auffallen würde.
50
A llmählich wurde es dunkel draußen, das Essen war beinahe fertig, und Megan begann, den Tisch zu decken.
Da kam auch schon Jamie hereingestürmt, gefolgt von Sarah und David.
»Mom, wir haben Hunger«, rief er bereits vom Flur aus, »wie lange dauert es noch?«
»Du kannst dir schon mal die Hände waschen, es geht gleich los.«
»Können Sarah und ihr Dad mit uns essen?«, fragte er, während er zum Spülbecken trabte und das Wasser aufdrehte.
Megan schaute kurz zu David, der sie von der Küchentür aus ebenfalls unsicher ansah.
»Bestimmt müssen die beiden nach Hause«, sagte sie hastig, und David nickte zögernd.
»Ja, eigentlich bin ich ja auch nur hergekommen, um Sarah abzuholen. Ein anderes Mal vielleicht.«
»Och, bitte«, bohrte Jamie, »schau mal, wir haben doch so viel gearbeitet da draußen.«
Auch Sarah warf ihrem Vater jetzt einen flehentlichen Blick zu. »Bitte Dad, lass uns noch zum Essen bleiben.«
Die beiden schauten so treuherzig aus der Wäsche, dass Megan schließlich schmunzelnd nachgab.
»Also gut ihr kleinen Ungeheuer, wie soll man da widerstehen können?«
Während Megan noch zwei weitere Teller auf den Tisch stellte und Besteck aus der Schublade holte, wuschen David und Sarah sich ebenfalls die Hände, und kurz darauf saßen sie zu viert an dem großen, alten Küchentisch und aßen.
Glücklicherweise plapperten Jamie und Sarah die ganze Zeit munter drauf los, sodass es nicht auffiel, dass die beiden Erwachsenen kaum etwas sprachen und sich fast ausschließlich auf ihre Teller konzentrierten.
»Als wären wir eine Familie«, ging es Megan wehmütig durch den Kopf.
Im nächsten Augenblick fragte sie sich, ob Davids Frau vielleicht auch schon zu Hause mit dem Essen auf ihn wartete, und schlagartig verging ihr jeglicher Appetit. Lustlos und nervös stocherte sie auf ihrem Teller herum, sie spürte, dass David sie ab und zu anschaute, und wünschte nur noch, das Essen möge bald vorüber sein.
Irgendwann sprang Blacky freudig bellend zur Haustür, und Sekunden später kam Lisa in die Küche.
»Hi Mom«, sie drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange, »ich wusste ja gar nicht, dass wir Besuch haben.«
»Das hat sich zufällig ergeben«, murmelte Megan, und als sie bemerkte, dass Lisa David mit unverhohlener Neugierde anstarrte, sprang sie rasch auf. »Ich hole dir einen Teller.«
»Danke Mom, nicht nötig, ich habe schon bei Alex gegessen«, wehrte Lisa ab, und reichte David die Hand. »Hi, ich bin Lisa.«
»Hallo Lisa, ich bin David.«
»Alex?«, fragte Megan gedehnt, und Lisa grinste.
»Das erzähle ich dir später. – Soll ich die beiden Zwerge«, sie deutete auf Jamie und Sarah, die fertig gegessen hatten und herumalberten, »noch ein bisschen mit nach oben nehmen, damit ihr euch ungestört unterhalten könnt?«
»Nein nicht nötig, ich denke, Sarah und ihr Vater werden gleich losfahren«, wehrte Megan hastig ab.
Lisa warf ihrer Mutter einen durchdringenden Blick zu, verkniff sich aber jeglichen Kommentar und verschwand nach oben.
David stand auf. »Soll ich dir noch beim Abwasch helfen?«, bot er an, doch Megan schüttelte den Kopf.
»Nein danke, ich mache das dann schon.«
»Na gut«, sagte er leise, und schob Sarah hinaus in den Flur.
Megan half Sarah, ihre Jacke anzuziehen, während Jamie aufgedreht herumhopste. Dann fiel ihm plötzlich etwas ein, und er hängte sich an Davids Arm.
»Wann bauen wir das Baumhaus?«
»Baumhaus?«, fragte Megan entgeistert, und Jamie nickte fröhlich.
»Ja, Sarahs Dad hat versprochen, mit mir ein Baumhaus zu bauen.«
»Aber das wollten wir doch zusammen machen, außerdem ist es jetzt schon viel zu kalt draußen, das sollten wir bis zum Frühjahr aufschieben«, versuchte Megan voller Unbehagen ihm diese Idee wieder auszureden.
»Ach Mom, als ob du Holz sägen könntest«, schnaufte Jamie, »das kann ein Mann doch viel besser.«
David grinste amüsiert und gab Jamie dann einen freundschaftlichen Klaps auf den Po.
»Das will ich jetzt aber nicht gehört haben, dafür kann deine Mom einige andere Sachen ziemlich gut.«
Megan wurde feuerrot, sie wusste genau, worauf David anspielte, und die Tatsache, dass ihr Herz dadurch für ein paar Sekunden aus dem Takt geriet, gefiel ihr überhaupt nicht.
»Du hast doch bestimmt andere Dinge zu tun«, sagte sie abwehrend zu David, in der Hoffnung, er würde das Vorhaben aufgeben.
»Nein, eigentlich nicht, zumindest nicht soviel,
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