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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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doch als sie eintraf, konnte sie zu ihrer Erleichterung weder ihn noch Cynthia dort entdecken.
Die Klassenlehrerin bat die Eltern, sich zum Zwecke des Kennenlernens auf die jeweiligen Plätze ihrer Kinder zu setzen, die mit kleinen Namensschildchen gekennzeichnet waren.
Megan suchte Jamies Tisch, und als ihr Blick auf das zweite Schild mit der Aufschrift »Sarah Warner« fiel, war sie doppelt froh, dass David nicht anwesend war.
Als erster Punkt der Tagesordnung stand die Wahl des Elternbeirats an, und nachdem sich die anderen Mütter und Väter alle zierten und sich mit vagen Gründen davor drückten, hob Megan schließlich die Hand.
»In Ordnung, wenn sonst niemand möchte, dann mache ich es eben. Ich war bei meiner älteren Tochter auch schon mal Elternbeirätin und kenne mich ein bisschen damit aus.«
Die anderen Eltern waren froh, eine Freiwillige gefunden zu haben, und die darauffolgende Abstimmung war nur noch eine Formsache.
»Aber wir brauchen leider noch eine zweite Person«, erklärte die Klassenlehrerin anschließend.
Im gleichen Augenblick ging die Tür auf, und ein atemloser David kam herein.
»Tut mir leid, aber ich hatte Schwierigkeiten mit meinem Wagen«, erklärte er entschuldigend, und die Lehrerin lächelte.
»Kein Problem, wir haben noch nicht allzu viel besprochen, Mr. …?«
»Warner, David Warner, ich bin der Vater von Sarah.«
»Dann setzen Sie sich doch bitte auf den Platz Ihrer Tochter«, forderte sie ihn auf und deutete auf den freien Stuhl neben Megan.
Alles in Megan krampfte sich zusammen, am liebsten wäre sie aufgesprungen und hinausgelaufen, doch sie bemühte sich, ruhig zu bleiben.
Mit einem leisen »Hallo Megan« ließ David sich neben ihr nieder, und sie rutschte wortlos ganz ans äußerste Ende des Tisches.
»Gut, dann machen wir mal weiter«, fuhr die Lehrerin fort und wandte sich an David. »Mrs. Turner wurde gerade zur Elternbeirätin gewählt, aber wir suchen noch einen zweiten Freiwilligen, wie wäre es denn mit Ihnen?«
Noch bevor Megan wusste wie ihr geschah, nickte David lächelnd.
»Ja sicher, warum nicht?«
     

49
    V om Rest des Elternabends bekam Megan nicht mehr viel mit; Davids Wahl zum zweiten Elternbeirat war rasch beschlossen, und diese Tatsache löste in ihr eine starke Beklommenheit aus. Außerdem machte seine Nähe sie nervös, seine Ausstrahlung wirkte auf sie trotz des größtmöglichen Abstands so intensiv, dass ihr Puls unablässig raste.
Als die Eltern anschließend beschlossen, in einer nahegelegenen Gaststätte noch etwas trinken zu gehen, um sich ein wenig kennenzulernen, lehnte Megan dankend ab.
Rasch griff sie nach ihrer Jacke, verabschiedete sich, und wollte so schnell wie möglich das Gebäude verlassen, doch David war ihr nach draußen gefolgt und hielt sie zurück.
»Hast du noch einen Moment Zeit?«
»Ich muss nach Hause, die Kinder sind alleine«, wehrte sie ab.
»Bitte, eine Minute.«
»Was willst du?«
»Ich weiß, dass die Situation nicht einfach ist, für uns beide nicht«, begann er zögernd, »aber unsere Kinder sind nun mal in einer Klasse und miteinander befreundet, also sollten wir versuchen, das Beste daraus zu machen.«
»Hast du dich deswegen gleich so bereitwillig auf diesen Elternbeiratsposten gestürzt?«, fragte sie abweisend.
»Megan, wir haben früher sehr gut zusammengearbeitet, es gibt keinen Grund, warum wir das nicht wieder tun sollten.«
»Genau«, sagte sie schroff. »Früher. Das war einmal, und was mich anbelangt, sehe ich nicht den geringsten Anlass, das zu wiederholen.«
Bevor er noch etwas darauf erwidern konnte, drehte sie sich auf dem Absatz herum und stürmte davon, ließ ihn einfach stehen, ohne zu bemerken, dass er ihr nachdenklich hinterher schaute.
     
    In den nächsten Tagen konzentrierte Megan sich auf die Eröffnung ihrer Firma und versuchte so, sich von den quälenden Gedanken in ihrem Inneren abzulenken. Obwohl sie sich all die Jahre bemüht hatte, David zu vergessen, so hatten die beiden kurzen Begegnungen mit ihm bereits ausgereicht, um die alte Wunde wieder aufzureißen.
Erschüttert musste sie sich eingestehen, dass ihre Gefühle für ihn nach wie vor unverändert waren, trotz allem was geschehen war, liebte sie ihn noch immer, und sie fragte sich unglücklich, ob sich das wohl jemals ändern würde.
Damals hatte sie Hals über Kopf die Stadt verlassen, hatte so viele Meilen wie möglich zwischen sich und David bringen wollen, um sicher zu sein, dass er niemals von Jamie erfahren würde. An jenem

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