Coming Home
ist alles in Ordnung.«
Unter seinem prüfenden Blick wurde ihr unbehaglich, und sie verabschiedete sich schnell von ihm.
»Bis dann.«
»Ich hole Jamie am Freitagabend fürs Wochenende ab«, rief er ihr noch hinterher, bevor sie im Haus verschwand.
Sie wollte nicht, dass David etwas von ihren Geldsorgen erfuhr, ihr war klar, dass er sofort alles tun würde, um sie zu unterstützen. Da er in der letzten Zeit sowieso schon ständig alles für sie und Jamie bezahlt hatte, wenn sie zusammen unterwegs gewesen waren, kam das nicht in Frage, sie wollte ihm nicht das Gefühl geben, von ihr ausgenutzt zu werden.
Auch Julie hatte ihr schon mehrfach Hilfe angeboten, doch sie tat ohnehin schon genug für Megan und die Kinder, und sie wollte die Freundschaft zu ihr nicht überstrapazieren, indem sie sie dauernd um Geld bat.
Bis zum Ende der Woche war das Heizöl restlos aufgebraucht, und Megans Zustand verschlechterte sich derart, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sie hustete fürchterlich, hatte Fieber und wurde immer wieder von Schüttelfrost überfallen.
Damit die Kinder nichts mitbekamen, verfrachtete sie Jamie am Freitagnachmittag kurzerhand zu Julie, und erlaubte Lisa, das Wochenende bei Alex zu verbringen, wo sie sich eigentlich sowieso fast nur noch aufhielt.
Völlig geschwächt kochte sie sich eine Kanne Tee, nahm ein paar Aspirin und verkroch sich dann in ihr Bett.
Nach einer Weile fiel sie trotz der Kälte in einen unruhigen Halbschlaf und schreckte hoch, als es irgendwann an der Tür klingelte.
Kraftlos wickelte sie sich in eine Decke und schleppte sich zur Tür, in der Annahme, es sei vielleicht Lisa, die ihren Schlüssel vergessen hätte.
»Ach du bist es, dich hatte ich ja total vergessen«, krächzte sie heiser, als ihr Blick auf David fiel, der zusammen mit Sarah vor der Tür stand.
»Nette Begrüßung«, schmunzelte er, »ich wollte Jamie abholen.«
Dann wurde sein Gesicht ernst. »Was ist los?«
»Jamie ist bei Julie«, brachte sie unter qualvollem Husten heraus, und kopfschüttelnd schob er sie ins Haus.
»Megan, hier ist es ja eiskalt«, entfuhr es ihm entsetzt, »was ist mit der Heizung los?«
Hilflos zuckte sie mit den Schultern.
»Das Heizöl ist alle«, gab sie verlegen zu, und nach einem kurzen Blick in ihre fiebrigen Augen packte David sie resolut am Arm.
»Sarah, setz dich ins Auto, ich bringe dich gleich zu Jamie«, befahl er seiner Tochter über die Schulter, während er Megan die Treppe hochzog. »Und du legst dich ins Bett und bleibst da liegen, ich bin sofort wieder zurück.«
Er drückte sie in die Kissen, breitete die Decken über ihr aus, und stopfte sie sorgfältig um sie herum fest. Megan schloss die Augen, und er ging nach draußen, eilte die Treppe hinunter und war kurz darauf unterwegs zu Julie.
Als er kurz darauf an ihrer Tür läutete, dauerte es nicht lange, bis sie öffnete, und ihn überrascht anschaute.
»David, was machst du denn hier?«
»Kann Sarah für eine Weile bei dir bleiben?«, fragte er ohne lange Vorrede, und als Julie sein angespanntes Gesicht bemerkte, nickte sie.
»Natürlich.«
Julie schob Sarah zu Jamie ins Wohnzimmer, schloss dann die Tür und sah David fragend an.
»Was ist denn los?«
»Kannst du mir mal verraten, warum Megan todsterbenskrank in ihrem ungeheizten Haus sitzt?«
»Was?«, entfuhr es Julie entgeistert. »Ich weiß, dass sie in letzter Zeit ein paar Geldsorgen hatte, aber davon hatte ich keine Ahnung, sie hat keinen Ton davon gesagt.«
David nickte grimmig. »Das habe ich mir schon gedacht, dieser kleine Sturkopf treibt mich noch in den Wahnsinn.«
Trotz der wenig erfreulichen Situation konnte Julie sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. »Wem sagst du das – ich glaube es wird Zeit, dass ein Mann ins Haus kommt.«
58
N achdem Julie ihm versprochen hatte, sich so lange um Jamie und Sarah zu kümmern, wie es nötig war, fuhr David im Eiltempo zu Megans Haus zurück. Unterwegs rief er vom Handy aus einen Händler für Brennstoffe an, der ihm gegen eine entsprechende Zuzahlung trotz der späten Uhrzeit zusagte, innerhalb der nächsten zwei Stunden den Tank im Haus zu befüllen.
Zurück in der Villa stürmte er sofort nach oben, um nach Megan zu sehen. Fiebrig und hustend lag sie immer noch im Bett, und ihr Anblick schnitt ihm tief ins Herz. Er schlüpfte aus seinen Schuhen, kroch zu ihr unter die Decken und zog sie an sich, versuchte, sie ein wenig zu wärmen.
»Du kleines, stures Weibsbild«, murmelte er liebevoll,
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