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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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weinte über das, was sie Jamie und David angetan hatte, und weinte darüber, dass sie David nun endgültig verloren hatte.
     

56
    E in paar Wochen vergingen, der November kam, und zwischen David und Megan herrschte absolute Funkstille. Mehr denn je kümmerte David sich um Jamie, holte ihn häufig ab, um mit ihm und Sarah gemeinsam etwas zu unternehmen, doch er vermied es stets, ins Haus zu kommen.
Bei den wenigen Begegnungen, die sich nicht umgehen ließen, benahm er sich kühl und abweisend, sprach nur das Nötigste und strahlte eine eisige Unnahbarkeit aus.
Während Megan von Tag zu Tag mehr unter der Situation litt, blühte Jamie regelrecht auf. Nach wie vor war er nur selten von Sarah loszueisen, er genoss Davids Fürsorge und sprach kaum noch von etwas anderem. Megan spürte, wie sehr er seinen Vater liebte, und je glücklicher er wurde, desto trauriger wurde sie. Sie wartete täglich darauf, dass David zu ihr kommen und ihr sagen würde, wie es weitergehen sollte, doch nichts dergleichen geschah, und sie wagte es auch nicht, ihn danach zu fragen.
Neben all ihren Selbstvorwürfen quälte sie sich nach vor damit herum, Arbeit an Land zu ziehen, doch bis auf zwei kleinere Aufträge, die kaum für das Nötigste reichten, erlebte sie auch hier eine Enttäuschung nach der anderen. Was sie auch tat, alles endete ergebnislos, und allmählich wurde das Geld knapp.
     
    An einem dieser Abende saßen David und Rick bei einem Glas Bier zusammen in ihrer Stammkneipe.
»Wie läuft es mit Jamie?«, fragte Rick interessiert, nachdem die Bedienung ihnen ihre Getränke gebracht hatte.
»Gut«, erklärte David, »wir unternehmen viel gemeinsam, er ist gerne mit Sarah zusammen, und ich glaube, er mag mich auch ein bisschen.« Nach einem kurzen Moment des Schweigens fügte er hinzu: »Ich wünschte nur, mir würde irgendein vernünftiger Weg einfallen, ihm die Wahrheit zu sagen.«
»Keine Alleingänge, du solltest das auf jeden Fall mit Megan gemeinsam tun.«
»Das weiß ich auch«, knurrte David, »und natürlich werden wir zusammen mit ihm sprechen. Aber im Moment bin ich nicht in der Lage dazu, ich würde ihr am liebsten den Hals umdrehen. Ich kann nach vor nicht verstehen, wie sie Jamie das antun konnte.«
Rick verzog das Gesicht. »Ohne dir nahetreten zu wollen, aber ich kann sie ein bisschen verstehen. Es muss damals ein ziemlicher Schock für sie gewesen sein, und ich kann mir vorstellen, wie sie sich gefühlt haben muss.«
»Das gibt ihr nicht das Recht, mir mein Kind vorzuenthalten«, sagte David schroff. »Außerdem hatte sie keinen Grund, so sauer auf mich zu sein. Wenn sie mir wenigstens noch fünf Minuten zugehört hätte, hätte sich alles geklärt. Du weißt, dass ich an jenem Abend die Absicht hatte, ihr zu sagen, dass ich Cynthia verlassen werde.«
»Dann hättest du ihr das vielleicht zuerst sagen sollen, und ihr nicht vorher die Sache mit der Schwangerschaft um die Ohren hauen sollen«, erklärte Rick trocken.
»Ja, das habe ich hinterher auch gemerkt. Es war selten dämlich von mir, aber ich war einfach zu nervös und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Ich wollte ehrlich zu ihr sein, und konnte ja auch nicht ahnen, dass sie so darauf reagieren würde.«
»Was hast du erwartet? Dass sie dir freudestrahlend um den Hals fällt?«
»Natürlich nicht, aber ich habe auch nicht damit gerechnet, dass sie einfach so spurlos verschwindet.«
Rick nahm einen Schluck aus seinem Glas und schaute seinen Freund prüfend an.
»Und wie soll es jetzt mit euch weitergehen?«
»Gar nicht. Ich werde mich um Jamie kümmern, und damit hat sich das Ganze.«
David bemühte sich um einen entschlossenen Tonfall, doch sein Freund sah ihm am Gesicht an, dass er von seinen Worten keineswegs so überzeugt war, wie er vorgab.
»Du liebst sie doch immer noch«, sagte er leise, »Rede mit ihr und erkläre ihr alles. Ich bin mir sicher, dass sich das zwischen euch wieder in Ordnung bringen lässt, und das mit Jamie wird sich dann bestimmt auch irgendwie ergeben.«
     
    In den nächsten Tagen gingen David Ricks Worte nicht mehr aus dem Kopf; obwohl er nach wie vor ziemlich verletzt war, verspürte er doch auch den Wunsch, Megan in den Arm zu nehmen und festzuhalten.
Bereits während der ersten Begegnung nach ihrer Rückkehr war ihm schmerzlich bewusst geworden, dass sie immer noch die Frau war, mit der er sein Leben verbringen wollte, und seither war kein Tag vergangen, an dem er sich nicht danach gesehnt hätte, mit ihr zusammen zu

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