Coming Home
die hochhackigen Pumps, die sie getragen hatte, als sie sich kennen gelernt hatten.
Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel, ihre Figur war immer noch makellos, doch unter ihren Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab, und seufzend ging sie nach unten.
Wenig später stand auch schon Julie vor der Tür, und kurz darauf Rick. Alex war schon den ganzen Nachmittag da gewesen, und so wartete Megan bang auf das Eintreffen von David.
Es dauerte nicht lange, bis es erneut klingelte, und voller Anspannung öffnete Megan die Tür.
»Hallo Liebling«, begrüßte David sie und küsste sie zärtlich, dann wandte er sich an seine Schwester. »Ihr beiden kennt euch ja schon«, er zwinkerte Megan kurz zu, »und das ist Alicias Mann, Lucas Randell-Warner.«
Megan gab ihm die Hand, schielte dabei jedoch unruhig zu Jamie, der sich betont abweisend hinter Davids Rücken versteckte. Nachdem sie Sarah noch liebevoll begrüßt hatte, wandte sie sich zu ihrem Sohn. »Hallo Jamie«, sagte sie leise, »ich freue mich sehr, dass du da bist.«
Er warf ihr einen unsicheren Blick zu, murmelte dann ein leises »Hi Mom«, und ohne sie weiter zu beachten, nahm er Sarah an der Hand und zog sie die Treppe hoch in sein Zimmer.
Ihr stiegen die Tränen in die Augen, und David, der es bemerkte, legte seinen Arm um sie.
»Gib ihm noch ein paar Minuten, er muss erstmal auftauen.«
Zusammen mit Alicia und ihrem Mann gingen sie ins Wohnzimmer, Megan machte sie mit Julie, Lisa und Alex bekannt, und im Nu entspann sich eine angeregte Unterhaltung, die Megan ein wenig von ihrer Sorge um Jamie ablenkte.
»Du weißt schon, dass du ziemlich fies bist, oder?«, flüsterte David ihr ins Ohr, als sie in die Küche hinübergingen, um das Essen zu holen. Als sie ihn irritiert anschaute, fügte er hinzu: »Hast du etwa gedacht, ich würde diese Bluse nicht wiedererkennen? Ich weiß noch ganz genau, wie du damals in dem Hauseingang darin ausgesehen hast, so völlig durchnässt. Und dann auch noch diese Schuhe – du kannst von Glück sagen, wenn ich es heute Abend schaffe, meine Finger bei mir zu behalten.«
68
K urz darauf saßen sie alle um den großen Esstisch im Wohnzimmer und ließen es sich schmecken. Es herrschte eine angenehme Stimmung, und irgendwann fiel Megan auf, dass Jamie sie immer wieder unauffällig von der Seite anschaute. Wenn sie ihn dann anlächelte, schaute er schnell auf seinen Teller, und sie spürte, dass er ein schlechtes Gewissen hatte und offenbar nicht so recht wusste, wie er sich verhalten sollte.
David hatte es ebenfalls bemerkt, unauffällig griff er unter dem Tisch nach Megans Hand und drückte sie. »Was um Himmels willen hast du denn zu ihm gesagt?«, fragte sie ihn leise, als die anderen alle abgelenkt waren.
Schmunzelnd flüsterte er zurück: »Die Sache mit den Krachern hat Wunder bewirkt, ich habe ihm gesagt, dass er das nur machen darf, wenn du einverstanden bist, und dass er dich vorher um Erlaubnis fragen muss.«
»Und da sagst du zu mir, dass ich fies bin«, entrüstete sie sich.
»Ich sagte dir doch, ich weiß, wie man mit kleinen Dickköpfen umgeht«, lächelte er und küsste sie sanft aufs Ohr. »Bis jetzt haben meine Methoden doch immer wunderbar funktioniert.«
Nach dem Essen halfen Julie und Lisa ihr den Tisch wieder abzuräumen, und Megan wandte sich an Sarah und Jamie. »Wie sieht es aus ihr zwei, vertragt ihr noch ein Eis?«
Ein begeistertes Nicken von Sarah war die Antwort, während Jamie sich zurückhielt, ihnen dann aber trotzdem in die Küche folgte.
Megan nahm zwei Portionen Eis aus dem Kühlschrank und reichte sie den beiden.
»Und, freut ihr euch schon aufs Feuerwerk?«, fragte sie dann beiläufig, um Jamie den Anfang ein wenig zu erleichtern.
»Dad hat Kracher gekauft«, berichtete Sarah eifrig und verschwand zufrieden mit ihrem Eis.
Unsicher blieb Jamie stehen, und scharrte verlegen mit dem Fuß über den Boden.
»Jamie«, sagte Megan liebevoll, und ging vor ihm in die Hocke. »möchtest du mich vielleicht etwas fragen?«
Er nickte zaghaft, und Megan lächelte. »Na dann raus mit der Sprache.«
»Darf ich nachher mit Dad ein paar Kracher anzünden?«, fragte er leise, und sie nickte.
»Ja, das darfst du, wenn du mir versprichst, dass du vorsichtig bist, und hörst, was dein Dad dir sagt.«
»Danke«, sagte er, sichtlich erleichtert. Er zögerte einen Moment, dann fügte er unglücklich hinzu: »Mom, es tut mir leid, dass ich zu dir gesagt habe, dass ich dich nicht mehr sehen will. Bist du noch
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