Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern
mir." Croden hielt ihm die Zettel hin, doch Hoffmann wies sie zurück.
"Sie werden Schwierigkeiten mit unseren Sicherheitsbeauftragten G. Camiel Jason bekommen", sagte er. "Wie ich gehört habe, befindet sich unser Abwehrchef zur Zeit ohnehin auf hundertachtzig." "Das ist mir egal, wenn .. ." "Ich weiß", unterbrach ihn der Major. "Wenn Sohnemann nur seine Windeln bekommt." "Das Medikament wirkt, Randy", rief Ralph Common. Er eilte aus dem Versammlungssaal, den er zusammen mit dem Commander als Lazarett eingerichtet hatte. Mittlerweile lagen über hundert Kranke darin.
Randy Perkins kam ihm mit einer Frau auf den Armen entgegen. Auch sie war bewußtlos und sah aus wie eine Greisin.
Ralph wußte jedoch, daß sie nicht älter als dreißig Jahre sein konnte, da dies die obere Altersgrenze für alle Siedler von Lightfire gewesen war.
"Sie kommen zu sich", sagte der Junge erregt. "Einige haben die Augen offen." Commander Perkins beschleunigte seine Schritte. Er trug die Frau in das Gemeindegebäude und legte sie auf ein einfaches Lager aus Decken, das Ralph vorbereitet hatte. Dann ging er zu George Croden, der auf einem der wenigen Betten ruhte. Der Junge hielt die Augen geöffnet und blickte ihn fragend an. Perkins erschrak. Unübersehbar war, daß George in den vergangenen Stunden älter geworden war. Tiefe Falten umgaben seine Augen, und die Haarwurzeln waren weiß. "Wo bin ich, Commander?" fragte er leise. "Auf Lightfire, George. Leider bist du krank geworden. Aber es wird nicht lange dauern, dann bist du wieder auf den Beinen, und wir können weitermarschieren.
Vor uns liegt noch die große Felsbarriere mit den fühlenden Bäumen, von denen ich dir erzählt habe. Du wirst selbst feststellen können, daß die Bäume ein starkes Gefühl ausströmen." George lächelte müde. "Ich fühle mich so alt", flüsterte er.
"Wie ist das möglich?" Erschöpft von dem kurzen Gespräch schloß er die Augen wieder und schlief ein.
Erschüttert zog Perkins ihm die Decke bis ans Kinn hoch.
Was war das nur für eine Krankheit, die den Alterungsprozeß in dieser Windeseile vollzog? Der Commander wandte sich ab.
Er ging zu den anderen Kranken. Er wußte nicht, was für ihren Zustand verantwortlich war. Allen hatte er ein Medikament injiziert, das kreislaufstützend wirkte. Das hatte immerhin bewirkt, daß sich die Kranken aus dem Koma lösten. Sie waren nicht mehr bewußtlos und reagierten wieder auf äußere Reize.
Den Alterungsprozeß hatte Perkins allerdings nicht aufhalten können.
"Was geschieht weiter?" fragte Ralph. "Oder wollen Sie warten, bis Hilfe von außen kommt?" Perkins blickte zum Fenster hinaus auf einen mit flammend roten Blüten bedeckten Baum. Winzige, blaue Vögel umschwirrten die Blüten und entnahmen ihnen den Nektar.
"Ich weiß es nicht", gestand er. "Ich habe noch einmal versucht, mit Lightfire-Town zu sprechen, aber dort meldet sich niemand. Man scheint entschlossen zu sein, so lange zu warten, bis es für uns zu spät ist." "Können wir meinen Vater nicht irgendwie benachrichtigen?" "Wir haben vereinbart, daß er uns absetzt und allein läßt. Wir haben vierzehn Tage Zeit, bis Lightfire-Town zu kommen. Von dort sollten wir zum Mond zurückkehren. Er ahnt nicht, wie es um uns steht, und daß man uns die Hilfe verweigert." Commander Perkins erhob sich. Ralph strich die Decke glatt, auf der er gesessen hatte.
Der Offizier zuckte zusammen.
Die Hände des Jungen waren grau und faltig wie die eines alten Mannes.
Ralphs Gesicht aber zeigte noch keine Spuren überschneller Alterung, und Ralph selbst schien noch nichts bemerkt zu haben.
Perkins gab dem Jungen zu verstehen, daß er ihm nach draußen folgen sollte.
"Ich habe eine Aufgabe für dich", sagte er. "Lightfire-Town meldet sich nicht. Nun gut. Es gibt ja noch mehr Siedler auf diesem Planeten. Du wirst die Antenne neu ausrichten und einen Notruf aussenden. Dabei wirst du Gebiete anpeilen, die weit von Lightfire-Town entfernt sind. Soweit ich weiß, sind überall Forschungsexpeditionen unterwegs. Wenn eine von ihnen unseren Notruf auffängt, ist uns auch geholfen." Plötzlich blieb der Commander stehen.
"Moment mal", sagte er überrascht. "Da schimpft doch jemand." "Ich habe es auch gehört." Perkins eilte zum Ausgang. Etwa zehn Meter von ihm entfernt standen Major Hoffmann und der Roboter KA-ZD-TR-3379. Peter Hoffmann schrie den Roboter mit
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