Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern
dem Mond ist bereits alles vorhanden, und es ist leichter, die Kranken dorthin zu bringen als die Station hier aufzubauen.
Das würde Zeit kosten, die aber haben wir nicht. Im Gegenteil.
Es kommt auf jede Minute an!" erwiderte Perkins mit großem Ernst. Er führte den Abwehroffizier ins Gemeindehaus und zeigte ihm die Kranken. Oberst Jason war sichtlich schockiert.
Mit einem derartigen Anblick hatte er nicht gerechnet, obwohl Perkins alles getan hatte, ihn darauf vorzubereiten.
"Also gut", bestimmte er. "Das Risiko hält sich unter diesen Umständen in Grenzen. Wir werden dafür sorgen, daß die Ver bindung mit Lightfire-Town sofort abgebrochen wird. Damit von dort keine Krankheitserreger auf den Mond und von dort zur Erde eingeschleppt werden." "Ich werde das Gefühl nicht los, daß es nicht nur um diese Krankheit geht", bemerkte Major Hoffmann, der sich bis dahin schweigend zurückgehalten hatte. "Ich glaube, es steckt mehr dahinter." "Haben Sie einen Grund für diese Annahme?" forschte Jason.
"Es ist ein Gefühl. Nicht mehr!" "Dann lassen wir es, Major. Für mich zählen nur Fakten. Weiter nichts!" Oberst Jason ging zu der Stelle, an der er zuvor erschienen war. Er hatte sie kaum erreicht, als das von Professor Common mit Hilfe des Dimensionsbrechers aufgebaute Erfassungsfeld wirksam wurde. Er verschwand.
"Wir bereiten den Abtransport vor", sagte Perkins. "Alle Patienten müssen nach draußen." Die beiden Männer gingen in das Gemeindehaus. Als sie in den Saal kamen, in dem Ralph lag, winkte der Junge ihnen zu.
"Ich muß mit ihnen reden, Randy", sagte er mühsam.
"Später", bat der Commander. "Wir haben jetzt keine Zeit." "Es muß sein, Randy", rief Ralph beschwörend. Perkins ging zu ihm und kniete sich neben dem Jungen nieder. Ralph lächelte.
Sein Gesicht legte sich in tausend Falten, und in seinen Augen blitzte es auf. "Wir können hoffen", sagte er flüsternd. "Versuchen Sie nicht, das Geheimnis von Lightfire zu lösen. Wir müssen weg. Alle! Ganz schnell!" Die letzten Worte kamen so leise über seine Lippen, daß Commander Perkins ihn nicht mehr verstand. Ralph verlor das Bewußtsein. Der Roboter wiederholte seine Worte.
"Was hat er wohl damit gemeint?" fragte Hoffmann.
"Ich glaube, wir sollten uns darüber nicht den Kopf zerbrechen. Ralph ist schwerkrank. Es gibt kein Geheimnis von Lightfire. Wir haben es mit einem unbekannten Krankheitserreger zu tun, den wir isolieren und bekämpfen müssen. Das ist alles." "Hoffentlich machst du es dir nicht zu leicht, Randy." Die beiden Männer und der Roboter begannen nun damit, die Kranken nach draußen zu bringen. Als sie ins Freie traten, kamen ihnen bereits einige Ärzte entgegen, von Oberst Jason geschickt.
Sie trugen Infektions-Schutzanzüge.
Die Rettungsaktion für die Siedler von Lightfire lief an. Eine Stunde später befanden sich bereits alle Patienten auf dem Mond in der Quarantänestation. Eine Spezialeinheit vernichtete die Siedlung auf Lightfire, nachdem die Wissenschaftler eine Reihe von Bodenproben genommen hatten.
Commander Perkins, Major Hoffmann und Camiel kehrten ebenfalls zum Mond zurück. Sie hielten sich dort jedoch nur kurz in der Quarantänestation auf. Dann liefen die mächtigen Generatoren wieder an, aus denen der Dimensionsbrecher seine Energien schöpfte. Tief unter der Mondbasis Delta 4 trafen Laserstrahlen auf ein Gemisch aus Deuterium und Tritium, zwei Erscheinungsformen des Wasserstoffs, und erzeugten eine Implosion.
Dabei entstand auf kleinstem Raum eine Hitze von weit über Millionen Grad Celsius. Sie reichte aus, die Wasserstoffatome zu Helium zu verschmelzen und damit Energien freizumachen, mit der die Dimensionen durchbrochen werden konnten.
Commander Perkins, Major Hoffmann und der Roboter KAZD-TR-3379 wechselten in Sekundenbruchteilen von der Mondbasis über nach Lightfire-Town. Sie traten mitten in der Stadt aus einer Dimensionslücke.
Das Rätsel von Lightfire
Die Stadt schien menschenleer zu sein. Sie bestand aus etwa fünfhundert Häusern, die an den sanft abfallenden Hängen einer Bucht errichtet worden waren. Die Sonne erhob sich blaßrot über dem Horizont.
"Es ist noch früh", stellte Camiel fest. "Die Einwohner der Stadt schlafen noch." Ein katzenähnliches Tier glitt lautlos unter einem Busch hervor und flüchtete auf einen Baum, dessen Blätter wie große Hände aussahen.
Peter Hoffmann deutete auf ein
Weitere Kostenlose Bücher