Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
schärfere Konturen. Er erkannte die ganze Tragweite der Entdeckung.
"Regen Sie sich ab, Jason", sagte er kühl, als Perkins seinen Bericht beendet hatte. "Vorläufig macht Ihnen noch keiner einen Vorwurf. Sie haben einen Fehler gemacht, aber das ist jetzt zweitrangig. Entscheidend ist, daß wir Escape retten müssen." "Sie haben doch gehört - es ist unmöglich", entgegnete der Oberst. "Ein 'schwarzes Loch' rast auf den Planeten zu und wird mit ihm zusammenprallen. Die Copaner haben ihre Drohung wahr gemacht. Sie schlagen mit aller Härte zu. Wollen Sie, daß die Copaner dahinterkommen, daß wir sie getäuscht haben? Wollen Sie ihre ganze Wut auf die Erde lenken?" "Wollen Sie die Augen zumachen und Escape untergehen lassen?" fragte Commander Perkins. "Wollen Sie, daß die Menschheit sich eine derartige Schuld auflädt?" "Wir haben uns in eine Sackgasse verrannt", stellte General Crinian fest. "Schon der Entschluß, den Copanern einen anderen Planeten als Erde anzubieten, war falsch. Wir hätten etwas unternehmen müssen, um sie zu versöhnen, aber wir hätten keinen Bluff versuchen dürfen. Die Lage wird immer schlimmer für uns." Er erhob sich und blickte sinnend auf eine Fotografie der Milchstraße an der Wand. "Nach den uns vorliegenden Informationen sind wir ein kleines, unbedeutendes Volk am Rande der Galaxis", fuhr er fort. "Im Zentrum der Galaxis gibt es vermutlich viele Völker, die uns weit überlegen sind. Und eines Tages werden wir vor ihnen stehen. Dann, Oberst Jason, möchte ich nicht sagen müssen, daß wir einen ganzen Planeten mit seiner Bevölkerung vernichtet haben! Vernichtet, um unsere eigene Haut zu retten!" General Crinian blickte Commander Perkins an. Seine Augen wurden wieder etwas heller. Er nickte kaum merklich, und der Kommandant der GA 88 66 SPACE BOY wußte, daß seine Botschaft angekommen war.
Vier-Sterne-General Crinian war eine Persönlichkeit, die wußte, was Verantwortung bedeutet.
"Ich kehre nach Escape zurück", erklärte Commander Perkins.
"Ich habe Miriam Blister noch nicht aufgegeben. Ich werde sie suchen. Außerdem ist es wohl notwendig, daß wir Kontakt zu den Wasserwesen aufnehmen." Er lächelte. "Major Hoffmann nennt sie 'Neptuner'!" schloß er seinen Bericht.
"Eine gute Idee", bestätigte Oberst Jason. "Nehmen Sie Kontakt auf. Bereiten Sie die Neptuner darauf vor, daß sie wahrscheinlich ihren Planeten verlassen müssen. Wir werden sie auf eine andere Welt bringen, auf der sie leben können." "Um damit auf dieser anderen Welt weitere Konflikte auszulösen", fügte Perkins bitter hinzu.
Oberst Jason blickte ihn feindselig an, und Commander Perkins war froh, daß er in diesem Fall nicht die alleinige Entscheidungsgewalt hatte.
Im grünen Palast
"Das habe ich befürchtet", sagte Major Hoffmann seufzend, als Commander Perkins mit dem Roboter KA-ZD-TR 3379 nach Escape zurückkehrte. Cindy Common hatte sie mit Hilfe des Dimensionsbrechers inmitten aufgestapelter Kisten und Kästen abgesetzt. "Mußtest du diese Plastik-Olive unbedingt mitbringen?" Peter Hoffmann spielte auf das olivgrüne Äußere des Roboters an, der Commander Perkins begleitete, und den er mit dem Spitznamen Camiel bedacht hatte. Camiel war auch der Vorname von Oberst Jason.
Commander Perkins ging nicht auf den Vorwurf ein. Doch der Roboter KA-ZD-TR 3379 schwieg nicht.
"Ich soll dir einen schönen Gruß von meinem edlen Schöpfer, Dr. Mario Andreotti, übermitteln, Paps", schnarrte er.
"Danke", entgegnete der Major und bemühte sich, die vertrauliche Anrede zu überhören. "Was läßt er mir ausrichten?" "Das wirst du schon noch merken." Hoffmann blickte den Roboter verblüfft an.
"Randy", sagte er anklagend. "Es geht schon los! Hättest du Andreotti nicht veranlassen können, diesen wandelnden Computer anders zu programmieren?" "Du übersiehst wieder einmal, Paps, daß ich der siebenundzwanzigsten Generation entstamme und der Individualklasse angehöre", erklärte Camiel würdevoll. "Daher wäre ich ohne weiteres in der Lage gewesen, einen entsprechenden Befehl meines Meisters als Scherz zu erkennen." "Da hörst du es, Randy", sagte Peter Hoffmann protestierend.
"Er ist übergeschnappt. Und da wir ihn unter Wasser ohnehin nicht einsetzen können, bin ich dafür, ihn sofort zum Mond zurückzuschicken." "Willst du damit andeuten, ich sei nicht ganz dicht, Paps?" fragte der Roboter. "Du irrst
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