Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
er die ganze Natur dieses Planeten umkrempeln, und wenigstens die Hälfte aller Tiere würde verhungern." Camiel hob das Pelzwesen vorsichtig hoch und drückte es sich an die Brust.
"Er ist verrückt geworden", wiederholte Peter Hoffmann. "Wir müssen aufseine Dienste verzichten, Randy." Er rutschte zur Seite und setzte sich hinter die Steuerelemente.
Er löste die Bremsen und beschleunigte voll. Der Atommotor heulte auf. Der Sand flog hinter dem Shaddy weg. Dann raste das Fahrzeug an Camiel vorbei. "Willst du ihn nicht mitnehmen?" fragte Perkins.
Peter Hoffmann grinste schadenfroh. "Grünspecht soll laufen." Er blickte auf den Tacho. Die elektronische Anzeige wies einen Wert von etwas mehr als hundert aus. Im Rückspiegel sah Hoffmann den Roboter, der hinter dem Geländewagen herlief. Camiel hielt das Pelzbündel in den Armen. Hoffmann fuhr noch ein wenig schneller.
Commander Perkins grinste. "Wie lange soll das gehen, Peter?" Der Major strich sich schmunzelnd mit dem Handrücken über das Kinn.
Dann tippte er auf das Funkgerät.
"Bis Freund Camiel uns signalisiert, daß ihm die Puste ausgeht.
Aber das wird wohl noch einige Zeit dauern." "Oder bis dir klargeworden ist, daß ein Roboter in diesem Sinne keine Puste hat?" Peter Hoffmann fluchte. Er bremste so heftig, daß Camiel beinahe gegen das Heck des Geländefahrzeugs geprallt wäre. Im letzten Moment konnte der Roboter noch zur Seite springen.
Peter Hoffmann und Randy Perkins legten die Atemschutzmasken an. Dann öffnete der Major die Tür.
"Hallo, Grünspecht", sagte er. "Komm her und steige ein. Deine sportlichen Ambitionen kannst du ein andermal befriedigen." Wortlos stieg der Roboter ein. Er setzte sich an die Tür neben Peter Hoffmann. Das winzige Pelzwesen, das er geborgen hatte, saß auf seiner Hand. Es war etwa so groß wie ein Eichhörnchen, hatte einen runden Kopf mit zwei schwarzen Augen und einer keck hervorragenden Nase. Auf dem Kopf erhoben sich zwei grüne Pelzbüschel, die nun allerdings arg zerzaust aussähen. Das Wesen hatte einen buschigen Schwanz, der länger war als es selbst. Es legte ihn sich in geradezu hoheitsvoll anmutender Bewegung um die Schultern.
"Ein Bein ist gebrochen", berichtete Camiel. "Ich habe es bereits geschient." "Wann hast du das gemacht?" fragte Perkins verblüfft.
"Als ich das Vergnügen hatte, hinter dem Shaddy herlaufen zu dürfen." "Da hast du Zeit gefunden, einen Stock zu suchen, ihn aufzunehmen, damit das Bein zu schienen und das Ganze auch noch mit dieser Pflanzenfaser zu umwickeln?" Das Pelzwesen stieß einen schrillen Schrei aus. Peter Hoffmann hielt sich die Hände an die Ohren.
"Wir werden kaum lange genug auf Escape bleiben, um das Tier ausreichend pflegen zu können", stellte Perkins fest.
"Es braucht nur ein wenig Ruhe", erwiderte Camiel. "Ich habe ihm den Namen Lucky gegeben." "Hoffentlich bleibt Lucky das einzige Wesen, das du pflegen willst", sagte Peter Hoffmann.
Das Pelzwesen begann wieder zu schreien, und Peter Hoffmann verzog das Gesicht. Die Klagelaute des Tieres waren so schrill, daß ihm die Ohren weh taten.
"Du könntest recht haben, Camiel", bemerkte Commander Perkins, der plötzlich erriet, aus welcher Überlegung heraus der Roboter das verletzte Tier aufgenommen hatte. "Wenn wir Miriam finden, und wenn sie noch lebt, dann könnte Lucky genau das richtige für sie sein. Er könnte ihr helfen, sich aus dem Schock zu lösen, den sie zweifellos erlitten hat." "Hm - das könnte sein", stimmte Hoffmann zu.
Lucky begann zu schreien, als er die Stimme des Majors hörte.
"Was ist denn los mit dem Biest?" fragte Hoffmann. "Weshalb schreit es immer, wenn ich den Mund aufmache?" Lucky schrie noch etwas lauter und noch schriller.
"Vielleicht möchte mein kleiner Freund, daß du still bist?" Camiel streichelte das Pelzwesen.
Peter Hoffmann verengte die Augen. Er wechselte mit dem Commander den Platz. Voller Argwohn blickte er den Roboter an. "So weit kommt es noch", empörte er sich. "Du sammelst eine verletzte Kreatur auf, und fortan muß ich den Mund halten. Wer erteilt hier eigentlich wem die Befehle?" "Du mir, Paps." "Dann halte dich gefälligst auch daran." Lucky schrie noch lauter. Er preßte sich die kleinen Pfötchen an die Ohren.
"Was hast du mit ihm gemacht?" fragte Peter Hoffmann.
"Nichts weiter, Paps", eröffnete Camiel ihm. "Ich habe Lucky nur ein wenig dressiert. Lucky ist
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