Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
entgegen.
Sie freute sich so, daß sie unwillkürlich die Arme ausbreitete.
Doch dann blieb sie einige Schritte vor ihm stehen und streckte ihm nur die Hand entgegen. Ihr fiel auf, daß der Offizier seine Atemschutzmaske trug, und sie erinnerte sich daran, welche Bedeutung diese hatte. Im Licht der unzähligen Kristalle, die die Höhle zu einem grünen Palast machten, sah Miriam aus, als sei sie Teil einer Pflanze. Major Hoffmann glaubte, bereits deutliche Anzeichen einer Krankheit an ihr erkennen zu können.
"Miriam - Sie leben", sagte er. "Wir haben kaum noch damit gerechnet." "Dennoch haben Sie mich gesucht?" "Das war doch selbstverständlich", entgegnete Commander Perkins, der sich nun zu ihnen gesellte. Auch er trug seine Atemschutzmaske, um sich gegen die tödlich wirkenden Mikroorganismen abzuschirmen, die es überall auf Escape gab. An seiner Seite befand sich Camiel.
"Sie ist tatsächlich so schön, wie man mir gesagt hat", erklärte der Roboter. "Ich freue mich, Sie zu sehen, Miriam." "Geben Sie nichts auf seine Worte", sagte Hoffmann. "Der Roboter hat keine Gefühle. Er kann sich gar nicht freuen." "Dennoch war nett, was er gesagt hat. Danke, Robot." Sie legte die Hände an die Wangen. Commander Perkins sah, daß sie zitterte. "Ich trage keine Maske. Ich habe sie verloren. Beim Kampf mit den Wasserwesen. Ob es die Mikroorganismen wohl auch hier in der Höhle gibt?" Camiel verneigte sich leicht.
"Mein Name ist Camiel. Bisher habe ich hier keine Mikroorganismen feststellen können. Dennoch rate ich, eine Schutzmaske anzulegen. Im Wagen ist noch eine. Ich werde sie holen.
Doch zuvor noch ein Wort. Einwände, wie sie Major Hoffmann erhoben hat, treffen mich nicht. Ich weiß, daß er eifersüchtig auf mich ist!" Miriam lachte hell auf. Sie schien vergessen zu haben, daß sie in tödlicher Gefahr schwebte. Sie wandte sich um und zeigte auf die Schuppengestalten, die sich ihnen zögernd näherten.
"Sie müssen meine Freunde begrüßen", sagte sie.
"Wieso leben Sie noch, Miriam?" fragte Perkins und wechselte einen schnellen Blick mit Hoffmann. Die beiden Offiziere wuß ten, daß Camiel die Unwahrheit gesagt hatte. Der Roboter hatte keine Untersuchung der Luft vorgenommen. Er konnte daher noch nicht wissen, ob es hier Mikroorganismen gab oder nicht.
Offensichtlich hatte er Miriam nur trösten wollen. "Wir haben gesehen, wie die Neptuner Sie in die Wellen gezogen haben. Wie sind Sie in diese Höhle gekommen? Sie können unmöglich so lange die Luft angehalten haben." Sie lachte erneut.
"Das habe ich auch nicht", erwiderte sie. "Als die Neptuner, wie Sie sie nennen, mich ins Wasser zogen, dachte ich, ich müßte ertrinken. Ich habe mich gewehrt. Ich wollte wieder nach oben.
Aber da hat mir einer von ihnen seine Lippen auf den Mund gepreßt und mir Luft hineingeblasen. Ich hatte Angst, und ich habe mich vor ihnen geekelt, aber dann merkte ich, daß ich ertrunken wäre, wenn sie mir nicht auf diese Weise geholfen hätten. Ich hatte keine andere Wahl. Sie zogen mich in die Tiefe. Ich habe schon oft getaucht, und so wußte ich, wie ich mich zu verhalten hatte. Es ging ganz schnell. Ich merkte, daß sie mich in die Tiefe schleppten. Diese Höhle hier muß sehr weit unter der Oberfläche liegen. Der Druck stieg immer mehr an, bis ich ohnmächtig wurde. Ich weiß nicht, wie lange ich bewußtlos war. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in dieser Höhle. Die Neptuner standen um mich herum und starrten mich an mit ihren seltsamen Fischaugen." Sie lachte. "Verrückt war das! Sie glotzten mich immer nur an. Ich versuchte mich mit ihnen zu verständigen, aber bisher ist mir das nicht geglückt, obwohl auch sie sich Mühe gegeben haben. Wenn ich einen elektronischen Übersetzer gehabt hätte, wäre alles viel leichter gewesen." Commander Perkins bemerkte, daß sich einige Neptuner dem Spezialfahrzeug genähert hatten und es neugierig betasteten. Die Wasserwesen wußten offensichtlich mit dem Wagen nichts anzufangen. Sie unterhielten sich. Zumindest sah es so aus. Ihre seltsamen Arme und Beine, und die kammartigen Gebilde am Kopf bewegten sich.
Camiel ging zum Shaddy.
Als er zurückkehrte, hielt er Lucky in den Händen, die er an einandergelegt und zu einer Schale geformt hatte. Er verneigte sich leicht vor der Biologin und hielt ihr das Pelzwesen hin.
"Ich habe hier einen kleinen Patienten", erläuterte er. "Wir
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