Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
zusammen war er auf Lightfire, dem heiligen Planeten der Copaner, gewesen, aber er war der einzige, der jetzt Kontakt zu Arentes besaß. Er wußte, daß dieser Kontakt wichtig war, aber er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Er war überfordert. Gar zu viel hing davon ab, welche Eindrücke Arentes von der Erde mitnahm.
Für einen kurzen Moment erfaßte Ralph die ungeheure Macht von Arentes. Mit einem einzigen Wort konnte der Copaner das Ende der Erde herbeiführen. Dagegen war die Aktion der Polizei vor dem Haus geradezu lächerlich.
Er ergriff die Hand des Außerirdischen.
Unmittelbar darauf glaubte er, in einen Abgrund zu stürzen. Es wurde schwarz um ihn, und das Gefühl des Fallens verstärkte sich so, daß er entsetzt zurückzuckte. Doch es war schon zu spät.
Arentes hatte ihn und sich Kraft seines Willens an einen anderen Ort versetzt.
Ein frischer Wind wehte ihm ins Gesicht. Er öffnete die Augen und sah, daß sie sich am Strand befanden. Zwei Möwen flogen kreischend über ihn und Arentes hinweg.
Der Strand war leer. Außer ihm und dem Copaner hielt sich niemand an ihm auf. "Was wollen Sie auf dem Mond?" fragte Ralph.
Arentes ließ sich in den Sand sinken. "Aus den Sendungen, die ich verfolgt habe, ergibt sich ganz klar, daß die Menschen der Erde uns getäuscht haben. Sie haben uns den Planeten Escape als Ersatzerde angeboten, und wir greifen nun diesen Planeten an.
Aus den vielen Sendungen, die ich gesehen habe, ergibt sich aber noch etwas anderes. Irgend etwas stimmt nicht. Und ich will herausfinden, was das ist. Du sollst mir dabei helfen." "Was soll ich tun?" "Laß mich nachdenken." Arentes griff zum Kopf und nahm das Wesen ab, das sich wie ein Ring um seinen Schädel spannte. Es schlängelte sich leise schnurrend um seine Hände. Der Copaner schloß die Augen.
Ralph setzte sich ebenfalls. Er wartete. Einige Minuten verstrichen, dann erklärte der Priester: "Wir verlassen die Erde sofort.
Wir gehen in die Mondstation Delta 4. Wirst du mir helfen, herauszufinden, was dort geschieht?" Ralph verstand ihn nicht. Fragend blickte er ihn an. "Alle Raumschiffe der terranischen Flotte fliegen zum Mond. Sie landen bei Delta 4 und bleiben dort. Das muß einen Grund haben.
Ich will ihn wissen." "Sie wollen, daß ich für Sie spioniere?" Ralph schüttelte energisch den Kopf. "Das tue ich nicht. Auf keinen Fall." "Ich weiß bereits alles, was ich wissen wollte", erwiderte der Fremde. "Nur eine kleine Information fehlt mir noch. Ich könnte sie auch selbst besorgen, aber das will ich nicht. Es geht um Escape. Irgend etwas stimmt nicht mit diesem Planeten. Ich muß wissen, was es ist." Ralph weigerte sich erneut.
Arentes streckte ihm die rechte Hand entgegen. "Komm", sagte er. "Du kannst dich später entscheiden. Wir springen erst einmal zum Mond." Ralph ergriff die Hand. Es zog ihn zum Mond. Dort wußte er seinen Vater und seine Schwester. Von ihnen erhoffte er Hilfe.
Im gleichen Augenblick wiederholte sich das Gefühl, ins Bodenlose zu stürzen.
Dann befand er sich in einer sterilen Welt. Der Geruch von nuklearen Brennstoffen stieg ihm die die Nase. Sie befanden sich in einem Raumschiffhangar auf dem Trabanten. Sie standen hinter einem Raumschiff, das offenbar entladen wurde. Ralph hörte die Stimmen von mehreren Männern.
"Du findest mich hier wieder", sagte der Copaner leise, "falls du das Bedürfnis haben solltest, noch einmal mit mir zu sprechen." Arentes legte sich das gelbe Pelzwesen um den Kopf.
Ralph drehte sich um und lief davon. Er kannte sich in der Mondstation Delta 4 aus. Mühelos wich er den Männern aus, die das Raumschiff entluden. Durch eine Schleusenkammer verließ er den Hangar.
Auf dem Weg zur Station des Dimensionsbrechers begegnete er mehreren Männern und Frauen. Alle kannten ihn, und alle grüßten ihn. Keiner von ihnen schien zu wissen, daß er eigentlich auf der Erde sein sollte. Daher stellte auch keiner Fragen.
Doch das änderte sich schlagartig, als Ralph die Station des Dimensionsbrechers betrat. Sein Vater und seine Schwester Cindy arbeiteten an dem Transportgerät. Sie verschickten große Container in die Unendlichkeit. Roboter-Maschinen fuhren die Stahlbehälter unter die transparente Haube des Dimensionsbrechers, und von dort verschwanden die Container, als hätten sie sich in Nichts aufgelöst. "Ralph", sagte Cindy überrascht. "Wieso bist du
Weitere Kostenlose Bücher