Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
blickte er zum Haus zurück.
Er war fast ein wenig enttäuscht, als er Arentes nicht sah. Der Außerirdische schien sich überhaupt nicht für seine Flucht zu interessieren.
Da die Wasserstrahlen, die die Kehrmaschine versprühte, ihn allzusehr durchnäßten, sprang er schon nach wenigen Metern wieder herab und lief zum Bürgersteig.
Auch jetzt zeigte sich Arentes nicht.
Ralph überlegte, ob er zum Haus zurückkehren sollte. Er glaubte, sicher sein zu können, daß der Außerirdische inzwischen mit Hilfe seiner besonderen Fähigkeiten geflohen war.
Vielleicht befand er sich schon gar nicht mehr in Houston, sondern schon in einer anderen Stadt? Vielleicht war er sogar schon auf dem Weg zurück in seine Heimat, um dort zu berichten, daß die Menschen der Erde die Copaner getäuscht hatten.
Ralph war sich ganz sicher, daß Arentes nach seiner Rückkehr auf seine Welt bekanntgeben würde, daß man das 'schwarze Loch' gegen die falsche Erde schleuderte. Und er zweifelte auch nicht daran, daß Arentes von den Menschen der Erde einen Bericht liefern würde, der ihrem Verhalten im Fernsehen in Spiel-, Kriminal- und Abenteuerfilmen entsprach.
Unschlüssig stieß Ralph einige Steinchen mit dem Fuß weg.
Und wieder blickte er zum Haus zurück.
An einem der Fenster bemerkte er die schattenhaften Umrisse eines Mannes! Seltsamerweise hatte er plötzlich keine Angst mehr vor dem Fremden. War er nicht mehrere Tage lang mit ihm zusammengewesen, ohne daß Arentes ihm etwas getan hatte? Der Copaner war noch nicht einmal unfreundlich gewesen. Er hatte ihm lediglich verboten, wegzulaufen oder Videogespräche zu führen.
Ralph vermutete, was in den nächsten Minuten geschehen würde. Sein Vater hatte mittlerweile längst die Polizei verständigt. Männer würden kommen und versuchen, Arentes gefangenzunehmen. Wußte der Copaner das? Arentes tat ihm plötzlich leid. Hatte er ihm nicht in gewisser Hinsicht vertraut? Ralph eilte zum Haus seines Vaters zurück. Hielt Arentes ihn, Ralph, für einen Verräter? Oder hatte der Copaner erkannt, daß er unbeabsichtigt in das Erfassungsfeld der Kamera geraten war? Der Junge stürzte durch die Tür ins Haus und rannte ins Wohnzimmer. Atemlos blickte er Arentes an, der ruhig und gelassen vor einem Fenster stand.
Zum erstenmal sah Ralph den Außerirdischen lächeln. "Warum kommst du zurück?" fragte Arentes. "Die Polizei weiß sicher, daß Sie hier sind", antwortete Ralph. Er sprach so schnell, daß sich seine Stimme überschlug. "Sie müssen weg. Man wird Sie verhaften?" "Mich verhaften? Warum?" "Weil Sie . . ." Der Junge stockte, als ihm schlagartig wieder bewußt wurde, welche Bedeutung die Anwesenheit des Außerirdischen wirklich hatte.
"Weil ich was...?" "Weil Sie die Erde vernichten wollen." Das Heulen einer Polizeisirene ertönte. Ein Streifenwagen näherte sich dem Haus.
Ralph wich vor Arentes zurück.
"Während ihr Menschen der Erde den Planeten Escape zerstören wollt", ergänzte der copanische Priester. "Und ihr glaubt auch noch, daß ihr uns damit täuschen könnt!" Reifen quietschten. Auch aus anderen Richtungen rasten Polizeiwagen heran. Die Geräusche von eiligen Schritten verrieten, daß die Beamten das Haus umstellten. Arentes streckte die Hand aus.
"Meinst du nicht, daß wir von hier verschwinden sollten?" fragte er.
Rälph schüttelte den Kopf.
"Warum bist du dann zurückgekommen?" Der Copaner lächelte erneut.
"Was wollen Sie von mir?" "Ich will, daß du mich begleitest. Ein kleines Stückchen noch.
Ich bleibe noch ein paar Stunden auf der Erde. Vielleicht auch länger. Dann werde ich mich auf den Rückweg zu meiner Welt machen, und ich werde mich zu entscheiden haben." Ralph wollte eigentlich fragen, ob Arentes schon wußte, wie seine Entscheidung ausfallen würde. Er wagte es jedoch nicht, weil er befürchtete, daß die Antwort gar zu schrecklich für die Menschen der Erde sein mußte.
"Wenn ich die Erde verlasse, werde ich zunächst zum Mond gehen", fuhr Arentes fort.
"Sie wollen zum Dimensionsbrecher!" Arentes lächelte nur. Noch immer streckte er Ralph die Hand entgegen.
"Ich glaube, es wird Zeit für uns", sagte er, als draußen einige Kommandos ertönten. "Es könnte sein, daß diese Narren das Haus stürmen." Ralph mußte mit dem Copaner gehen. Er fühlte, daß alles sinnlos für ihn sein würde, wenn er sich dem Priester nicht anschloß.
Mit vielen anderen
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