Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
aus. Dann richtete er den hinteren Teil seines Körpers auf und kroch einige Meter weit zurück.
"Sehen Sie, Sir", sagte Camiel. "Es hat begriffen, daß ich ihm überlegen bin." Er folgte dem Monster Schritt für Schritt, griff nach seinen Lefzen und grub die Finger in die grüne Haut. Dann zog er kräftig.
Das Tier richtete sich auf alle sechs Beine auf, hielt den Kopf jedoch so tief, daß der mächtige Unterkiefer den Boden berührte.
Es folgte schnaufend und ächzend dem Roboter, der seinen Griff nicht lockerte.
Das Tier hätte Camiel jetzt spielend leicht mit einer seiner Pranken treffen oder mit seinen Zähnen packen können, doch es versuchte nicht mehr anzugreifen. Es unterwarf sich dem Roboter und ließ sich wie ein Hund zum Wasser rühren.
Perkins sah, daß die drei Neptuner, die am Strand gewartet hatten, in die Wellen flüchteten und untertauchten.
Camiel führte das riesige Tier bis etwa fünfzig Meter an das Wasser heran. Dann ließ er es los und trat zur Seite. Das Untier hob den Kopf und trabte ins Wasser. Es schien froh zu sein, dem Peiniger entkommen zu sein. Bald darauf tauchte es unter und verschwand.
Camiel kehrte zu Perkins zurück.
"Glauben Sie, Sir, daß ich eben gelacht hätte, wenn mein Schöpfer und Meister mir die Fähigkeit zu lachen verliehen hätte?" fragte er.
"Bestimmt", erwiderte der Commander lachend. "Ganz bestimmt sogar." Miriam Blister, enttäuscht darüber, daß der erste Angriff der Neptuner auf das Lager der Terraner fehlgeschlagen war, gab nicht auf. Sie hatte zwar einige Mühe, die Wasserwesen davon zu überzeugen, daß weitere Angriffe auf das Lager lebenswichtig für Escape waren, aber schließlich schaffte sie es, ihre Freunde für ihren Plan zu gewinnen.
Die Biologin versuchte gar nicht erst, den Neptunern die Zusammenhänge so zu erklären, wie sie sie sah. Sie wußte, daß die Schuppenwesen sie doch nicht verstanden hätten. Wichtig war ihr nur, daß die Bewohner von Escape etwas taten, um den Terranern das Leben schwer zu machen! Die Copaner mußten merken, daß Escape der falsche Planet war!
Der Countdown läuft
Die letzten Tage vor dem Einschlag des 'schwarzen Lochs' liefen mit atemberaubender Geschwindigkeit ab. Es schien, als könnten die Terraner das ehrgeizige Ziel nicht erreichen, das sie sich gesteckt hatten.
Zehn Stunden vor der Stunde Null war es dann aber doch soweit.
Commander Perkins konnte zur Erde melden, daß der Dimensionsbrecher im Escape-System einsatzbereit war.
Major Hoffmann und die von ihm geleitete Gruppe von Wissenschaftlern und Ingenieuren hatten am Rande des Sonnen systems ein riesiges Kraftwerk gebaut, das aus achtundvierzig zusammengeschlossenen Atomreaktoren bestand. Professor Common hatte alle Teile dafür mit dem Dimensionsbrecher an Ort und Stelle gebracht. Gleichzeitig hatte Commander Perkins mit seinem Team die Rechner-Zentrale auf Escape gebaut, von der aus das 'schwarze Loch' beobachtet und der Dimensionsbrecher in allen seinen Funktionen gelenkt werden konnte.
Zehn bange Stunden blieben noch.
Professor Common brachte Major Hoffmann nach Escape und holte alle anderen Männer außer Commander Perkins, Major Hoffmann und Dr. Barlow nach Delta 4 zurück. Auf Escape blieb natürlich auch Camiel. Er hatte in den letzten Tagen mehrmals nach Miriam gesucht, ohne jedoch eine Spur von ihr zu finden.
Es war, als habe sich die junge Biologin in Luft aufgelöst. Weitere Angriffe auf das Lager waren nicht erfolgt. Es schien, als könnten die drei Männer und der Roboter ungestört arbeiten.
Perkins und Hoffmann überprüften die Apparaturen immer wieder. Nicht der kleinste Fehler durfte ihnen unterlaufen. Das Schicksal von Escape und das der Erde hing davon ab, ob der verwegene Plan gelang oder nicht.
Auf den Bildschirmen leuchtete ein roter Punkt. Er zeigte die Bewegung des 'schwarzen Lochs' an. Zahlen in den Projektionsfeldern der Videogeräte wiesen aus, wieviel Zeit noch blieb.
Die Uhren schienen immer schneller zu laufen.
Der Mediziner setzte seine Forschungsarbeiten fort. Er suchte nach einem Heilmittel gegen die tödlichen Mikroorganismen von Escape. Dabei hatte ihm Miriam, die Abwehrstoffe gebildet hatte, ungewollt wertvolle Hinweise gegeben.
Dr. Barlow verließ die Station mit dem Shaddy, um noch einmal nach Miriam zu suchen. Er war davon überzeugt, daß sie sich irgendwo in der Nähe aufhielt. Das traf auch zu. Der Arzt
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