Commander Perkins 05 - Verloren in der Unendlichkeit
sich zahlreiche leuchtende Punkte befanden.
"Das sieht aus, als wären dort Ausschnitte eines nächtlichen Himmels", sagte Peter Hoffmann.
Wie bei einem abstrakten Bild mischte sich die natürliche Landschaft mit gezackten Fetzen schwarzen Lichts. Abgründe schienen sich aufzutun, die bis an das Ende des Universums reichten, und nur wenige Meter daneben ästen gazellenähnliche Tiere, als geschehe nichts Ungewöhnliches. Tiere aber, die in die dunklen Bereiche gerieten, verschwanden im Nichts. Andere, die Randzonen berührten, stürzten sterbend zu Boden.
"Camiel, was siehst du?" fragte Perkins.
"Ich vermute, daß ich das Opfer einer optischen Täuschung bin", antwortete der Roboter, "denn das, was meine Elektronik verzeichnet, läßt sich mit keinem physikalischen Gesetz erklären." "Es ist keine optische Täuschung", behauptete Hoffmann. "Es ist..." Er schwieg, weil er keine Erklärung wußte.
"Es sieht aus, als würde eine Videokamera verschiedene Filme zusammenspielen", stellte Camiel fest. "Da wir es jedoch nicht mit einer Projektion zu tun haben, kann das nicht zutreffen. Es muß eine optische Täuschung sein." Innerhalb weniger Sekunden bildeten sich tiefschwarze Wolken. Blitze zuckten am Himmel, und krachender Donner folgte. Gleichzeitig normalisierte sich das Bild der verzerrten Landschaft. Abgründe schlossen sich in Bruchteilen von Sekunden. Die schwarzen Schatten verschwanden. Wolkenbruchartiger Regen stürzte aus den Wolken herab und verringerte die Sicht bis auf wenige Meter. Innerhalb von Sekunden waren die beiden Terraner bis auf die Haut durchnäßt.
Sie verließen den Hügel und suchten unter Bäumen Schutz.
Doch der Regen fiel zu dicht. Erst als Camiel in aller Eile einen Unterstand aus Zweigen einer großblättrigen Pflanze baute, waren sie etwas geschützt.
Mittlerweile war es so dunkel geworden, daß sie kaum noch sehen konnten.
Ihr vertrödelt eure Zeit, schoß es Perkins durch den Kopf Wenn ihr nichts sehen könnt, können die anderen es auch nicht.
Er dachte an das Bauwerk aus roten Würfeln und an die Wachmannschaften, die er dort vermutete. Zugleich sagte er sich, daß die unerklärliche Erscheinung, die sie beobachtet hatten, nur von den technischen Einrichtungen des Bauwerks ausgelöst worden sein konnte.
Die Technik der Copaner ist fremd und unserer weit überlegen, dachte er. Wer weiß, in welche Bereiche der Physik die Copaner mittlerweise vorgestoßen sind? Daß sie den Dimensions91 brecher noch nicht haben, beweist noch lange nicht, daß sie uns nicht sonst in jeder Hinsicht überlegen sind. Vielleicht greifen sie die Erde mit physikalischen Mitteln an, die wir nicht kennen.
Vielleicht waren wir Zeuge einer solchen Aktion? "Peter", sagte er laut und stieß den Freund an, der neben ihm auf dem Boden hockte und den Kopf auf die Brust hängen ließ.
Hoffmann schreckte hoch. "Was ist los?" fragte er verschlafen.
"Wir machen einen Fehler, wenn wir hier warten, bis das Unwetter vorbei ist. Wir sollten es ausnutzen, um das rote Ding anzugreifen." "Man kann keine drei Schritte weit sehen", protestierte Hoffmann. "Unter diesen Umständen erreichen wir überhaupt nichts." "Camiel wird uns tragen", entschied Perkins und stand auf "Wenn Sie es wünschen, Sir, selbstverständlich. Ich finde den Weg." Er winkelte die Unterarme an. Commander Perkins zögerte nicht. Er setzte sich auf den linken Arm des Roboters. Peter Hoffmann dagegen blieb skeptisch. Randy mußte ihn noch einmal auffordern.
"Tempo", befahl der Commander dann. "Wir wollen den Regen ausnutzen und das Gebäude erreichen, bevor die Sicht besser wird." Camiel rannte los.
Mit weiten Sätzen schnellte er voran. Die beiden Männer auf seinen Armen versuchten, etwas zu erkennen, doch die Sicht reichte keine zehn Meter weit. Der Roboter wurde dadurch nicht behindert. Unter der olivgrünen Folie seines Körpers verbargen sich unter anderem ein Radarsystem und eine Infrarotkamera, die es ihm erlaubt hätten, auch bei totaler Dunkelheit mit gleicher Geschwindigkeit weiterzulaufen.
Mühelos trug er die beiden Männer, so als sei er von Anfang an dafür vorgesehen, solche Transporte durchzuführen. Randy Perkins und Peter Hoffmann gaben es bald auf sich orientieren zu wollen. Sie kauerten auf den Roboterarmen, hielten ihre Waffen fest und warteten ab, bis plötzlich eine rote Wand vor ihnen auf92 stieg.
Camiel trug
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