Commander Perkins 05 - Verloren in der Unendlichkeit
etwas tun können. Mein Besuch bei Ihnen ist nichts weiter als ein verzweifelter letzter Versuch. Wie Sie sich denken können, haben wir unsere Arbeit mit dem Dimensionsbrecher fortgeführt." "Das überrascht mich nicht." Commander Perkins und Peter Hoffmann sollten so etwas wie diplomatischen Kontakt zum Reich der Copaner aufnehmen. Wir wollten versuchen, den regierenden Copanern klarzumachen, daß Terra und die Menschen dort keine Gefahr für das riesige Sternenreich darstellen. Darum lautete der Auftrag für die beiden Offiziere, mehr über die Copaner herauszufinden." Arentes lächelte.
"Auch das überrascht mich nicht. Damit habe ich gerechnet.
Aber nicht nur ich. Inzwischen hat die Führung des MITTLEREN AUGES Alarm geschlagen." "Was ist das MITTLERE AUGE?" "Ein Verband der Völker in dieser Galaxis. Doch bleiben wir beim Thema. Was ist geschehen?" "Commander Perkins und Major Hoffmann sind verschollen.
Sie sind nicht an ihrem Ziel angekommen, weil irgend jemand oder irgend etwas von außen den Dimensionsbrecher manipuliert hat." Arentes richtete sich steil auf In seinem Gesicht arbeitete es.
Die schwarzen Lippen preßten sich fest gegeneinander.
"Dabei haben meine Tochter und ich den Dimensionsbrecher so abgesichert, daß eine Beeinflussung gegen unseren Willen ausgeschlossen sein müßte", fuhr der Wissenschaftler fort. "Wir stehen vor einem Rätsel." "Und was habe ich damit zu tun?" Arentes ging jetzt erregt im Raum auf und ab. Er schien Mühe zu haben, sich auf seinen Besucher zu konzentrieren.
Professor Common ließ den Copaner nicht aus den Augen. Er fragte sich, ob es wirklich richtig gewesen war, Arentes zu vertrauen. Sein Verhalten hatte sich völlig geändert. Der Priester war ein Copaner, und niemand konnte von ihm erwarten, daß er andere Interessen vertrat als die des copanischen Imperiums. Verhielt er sich deshalb so merkwürdig? "Sie haben gesagt, daß man auf allen Planeten Alarm geschlagen hat. Was bedeutet das?" Arentes fuhr herum. Seine tief in den Höhlen liegenden Augen blitzten. "Überschätzen Sie sich nicht", erwiderte er mit überraschend lauter und heftig klingender Stimme. "So wichtig sind die Menschen der Erde nicht, daß wir auf allen unseren Planeten die Bevölkerung aufschrecken müßten." "Verzeihen Sie mir." Die Reaktion des Priesters erschreckte Professor Common. Er hatte den Copaner bisher als ausgeglichenen und ruhigen Mann kennengelernt. "Ich wollte keineswegs unsere Bedeutung herausstreichen. Da gibt es wohl auch nichts zu betonen. Ich halte es nur für möglich, daß die beiden Vermißten irgendwo auf einem Ihrer Planeten aufgetaucht sind und Aufmerksamkeit erregt haben. Wenn das der Fall wäre, könnte man ihnen vielleicht helfen." Arentes setzte sich wieder. Er lehnte sich jedoch nicht bequem zurück, sondern beugte sich weit nach vorn und blickte den Terraner starr an.
"Sie experimentieren mit dem Dimensionsbrecher", warf er ihm vor. "Eine große Mehrheit unseres Volkes fühlt sich dadurch herausgefordert und beleidigt. Das MITTLERE AUGE wird sich veranlaßt sehen, früher oder später entsprechend zu reagieren und Sie erwarten Hilfe.
Professor Common bereute bereits, daß er gekommen war. Er glaubte nicht mehr, daß seine Mission Erfolg haben würde, und er spürte, daß er die Schwierigkeiten unterschätzt hatte.
"Vielleicht möchte ich gar nicht einmal, daß Sie mir helfen, die beiden Männer zu finden. Ich glaube, es würde schon aus-reichen, wenn Sie mir bestätigen, daß es nicht die Copaner waren, die den Dimensionsbrecher beeinflußt haben." Arentes sprang erneut auf "Wir haben gar nicht die technischen Möglichkeiten dazu!" schrie er unbeherrscht.
Professor Common erhob sich. Erstaunt blickte er den Priester an.
Und plötzlich begriff er.
Arentes hatte Angst! Namenlose Angst.
Der Copaner fürchtete sich vor einer unermeßlichen Gefahr, vor einer Gefahr, die so groß war, daß die terranischen Experimente mit dem Dimensionsbrecher dagegen kaum mehr wie Nadelstiche waren.
"Wovor fürchten Sie sich, Arentes?" fragte er.
Fassungslos blickten Commander Perkins und Major Hoffmann auf eine Erscheinung, die sie sich nicht erklären konnten.
Die Steppenlandschaft schien sich zu verzerren und zu verbiegen, während tiefdunkle Schatten über die Ebene zuckten. An einigen Stellen brach der Boden auf und verschwand. Dafür dehnte sich etwas Schwarzes aus, in dem
Weitere Kostenlose Bücher