Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen
kommen in Teufels Küche, wenn Sie Ihre Arbeit nicht sofort abbrechen." Doch der Robotologe konnte sie nicht aufhalten.
Vielleicht hat er jemanden hierhergeschickt und will mich nur ablenken. Sie lächelte zornig. "Verraten Sie mich ruhig. Früher oder später kommt es ja heraus. Mir ist das egal." Sie schaltete ab.
"Gut so, Schwesterchen", lobte Ralph. "Und jetzt Tempo, sonst ist es vielleicht schon zu spät." Cindys Hände glitten über die Tastaturen des Hauptcomputers. Tief unter der Oberfläche des Mondes liefen die Fusionsmeiler an und setzten die Energien frei, die für den Dimensionsbrecher benötigt wurden.
Im gleichen Augenblick wurden in der Zentrale der Mondstation Delta-4 die Alarmsirenen ausgelöst und riefen den Sicherheitsdienst auf den Plan.
Die von Ralph unter der Transparentkuppel abgesetzte Kamera verschwand, als habe sie sich in Luft aufgelöst. Der Dimensionsbrecher durchbrach Zeit und Raum und erschien noch im gleichen Sekundenbruchteil auf dem fernen Planeten. Die Kameraobjektive richteten sich auf ein rotes Gebäude. Zahlreiche Maschinen waren im Einsatz, Schäden zu beseitigen, die durch Explosionen im Inneren des Gebäudes angerichtet worden waren.
Eine menschliche Gestalt mit feuerroten Haaren und einer schnabelförmigen Nase näherte sich der Kamera.
"Endlich ein Zeichen von Ihnen", sagte sie, als sie nur noch wenige Schritte von dem Objektiv entfernt war. "Sie kennen mich. Ich bin der Priester Arentes. Hier ist ein Unglück geschehen, bei dem Commander Perkins, Major Hoffmann, Professor Common und der Roboter Camiel in ein anderes Universum geschleudert wurden. Wir wissen nicht, ob sie noch leben. Suchen Sie sie. Wenn irgend jemand ihnen noch helfen kann, dann Sie. Wir haben nur Raumschiffe, mit denen wir zu Ihnen kommen, aber nicht die Dimensionen durchdringen können." Der Copaner verstummte, als die Kamera so plötzlich wieder verschwand, wie sie gekommen war. Er wußte, daß sie im gleichen Moment im Dimensionsbrecher auf dem Mond der Erde erschien.
Cindy Common atmete erleichtert auf, als die Kamera wieder unter der Transparenthaube des Dimensionsbrechers auftauchte.
Zugleich aber fiel ihr ein rotes Licht auf, das auf dem zentralen Kontrollschirm des Hauptcomputers aufleuchtete. Darunter zeichneten sich Zahlen- und Buchstabenketten ab. Die Wissenschaftlerin drückte eine Taste am Computer und sorgte damit dafür, daß alle eingehenden Daten gespeichert wurden.
Dann öffnete sich auch schon die Tür der Station, und vier Männer in den grauen Kombinationen des Sicherheitsdienstes traten ein. Ihnen folgte Oberst G. Camiel Jason.
Cindy erschrak, als sie ihn sah. Sie war davon ausgegangen, daß er sich auf der Erde aufhielt. Sofort schaltete sie den Dimensionsbrecher aus. Dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und ging zum Angriff über, bevor der Sicherheitschef von Delta-4 etwas sagen konnte. "Wollen Sie mich nun verhaften?" fragte sie und brachte sogar ein Lächeln fertig.
"Ich habe Sie gewarnt", erwiderte Oberst Jason mit schneidend scharfer Stimme. "Jetzt werden Sie die Konsequenzen tragen." "Dazu bin ich bereit, wenn Sie mir vorher erlauben, den Film anzusehen, den die Kamera aufgenommen hat. Vielleicht ist darauf eine Nachricht für uns enthalten." "Ich erlaube nicht. Die Station ist geschlossen und das bleibt sie auch. Kommen Sie." Keiner der Männer hatte auf Ralph Common geachtet, der in aller Ruhe zum Dimensionsbrecher gegangen war, die Kamera geöffnet und den Film herausgenommen hatte. Jetzt saß er vor einem Videogerät und ließ den Film ablaufen. Er schrie auf, als Arentes auf dem Bildschirm erschien. "Oberst Jason! Das müssen Sie sehen." Der Sicherheitschef drehte sich unwillig um. "Schluß jetzt", rief er zornig. "Schalte das Gerät aus." Ralph tat, als wolle er gehorchen, stellte jedoch wie aus Versehen eine größere Lautstärke ein.
Die Stimme des copanischen Priesters hallte dröhnend aus den Lautsprechern. "Hier ist ein Unglück geschehen..." Oberst Jason erbleichte. Ein vierzehnjähriger Junge wagte es, sich ihm zu widersetzen. Das konnte er auf keinen Fall durchgehen lassen. Er schob Ralphs Hände energisch zur Seite und schaltete das Videogerät aus, so daß niemand die letzten Worte des Copaners hörte, in denen er etwas andeutete, was bei Jason blankes Entsetzen ausgelöst hätte.
"Begreifen Sie denn nicht?" rief Cindy. "Wir haben endlich
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