Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen
Gesichtsausdruck seines Gegenübers keinerlei Gefühlsregungen ablesen konnte. Re-Ar machte ihn unsicher, und er überlegte sich, wie er sich im Falle eines Angriffs verteidigen sollte.
Dann aber sagte er sich, daß Camiel bei ihm war und ihm jederzeit helfen würde.
"Du solltest niemanden nach seinem Äußeren beurteilen", sagte das Insektenwesen. "Wenn es dich zu sehr belastet, werde ich mich wieder bekleiden." "Nein, nein, bleibe nur so", erwiderte der Terraner verlegen.
Dieser Re-Ar konnte viel menschlicher sein als jemand, der wie ein Mensch aussah. "Berücksichtige bitte, daß wir noch ein sehr junges Volk sind. Wir haben bisher nur wenig Kontakt mit anderen Völkern des Universums gehabt, und ich bin noch nie einem Wesen wie dir begegnet." "Nun, dann ist es schwer für dich, aber noch schwerer wird es für mich sein, dein Vertrauen zu gewinnen. Ich bin sicher, daß Utra-pi-Xtym dir Lügen über uns erzählt hat. Ich glaube daher kaum, daß du die Wahrheit erkennen wirst." "Ich könnte es versuchen." Das insektoide Wesen ging zu einer der Computerkonsolen und setzte sich in einen Sessel. "Es gibt eine Möglichkeit, die Wahrheit zu ergründen, aber dieser Weg ist dir und deinen Freunden verschlossen." "Das solltest du mir erklären." Peter Hoffmann fühlte, wie die innere Spannung allmählich von ihm wich und wunderte sich, wie schnell er sich an den Anblick dieses Wesens gewöhnte.
"Das darf ich nicht. Du würdest versuchen, die Wahrheit auf diesem Wege zu finden, aber es kostete dich den Verstand." Gar nicht schlecht, dachte der Terraner. Erst bietet er mir einen Beweis an und dann zieht er ihn wieder zurück. Mit Speck fängt man Mäuse.
"Was ist die Wahrheit?" fragte er. "Willst du sie mir nicht sagen?" "Seit Jahrtausenden kämpfen wir gegen Utra-pi-Xtym und ihr Volk, weil sie sich weigern, den Weg aller Materie anzutreten.
Utra-pi-Xtym und ihre engsten Freunde sind unsterblich. Sie wollen nicht mit diesem Universum untergehen, so wie das Gesetz der Schöpfung es befiehlt." "Für mich ist das nicht ganz unverständlich." "Du weißt nicht, daß Utra-pi-Xtym und ihr Volk das eigene Leben auf Kosten anderer immer wieder verlängert haben. Sie sind zum Fluch dieses Universums geworden, und sie werden zum Fluch eines anderen Universums werden, wenn es ihnen gelingt zu fliehen." Peter Hoffmann wußte mit den Worten Re-Ars nicht so recht etwas anzufangen. Re-Ar klagte Utra-pi-Xtym und ihr Volk an.
War es aber nicht ganz natürlich, daß jemand vor dem Ende zu fliehen versuchte? "Willst du denn mit diesem Universum untergehen?" fragte er Re-Ar.
"Warum nicht? Wir werden in einem anderen Universum neu entstehen. Das Leben wird neu beginnen, wenn dieses Universum untergegangen ist. Nichts geht verloren im ewigen Kreis lauf, keine Energie, keine Materie und auch keine Seele." "Sicher", sagte Peter Hoffmann verwirrt.
"Du weißt zu wenig von den Gesetzen der Schöpfung. Du hast noch immer nicht erkannt, was geschieht. Das ist verzeihlich, denn ihr seid ein junges Volk. Ihr kennt die kosmischen Gesetze noch nicht." "Du könntest mir auf die Sprünge helfen", lächelte Peter Hoffmann.
"Du weißt, was eine Sanduhr ist?" "Na klar." "Das Leben und Sterben der üniversen ist mit einer Sanduhr zu vergleichen. Sowie der eine Behälter sich entleert, füllt sich der andere mit Sand, ein Universum stürzt in sich zusammen, das andere dehnt sich aus." "Du meinst, dieses Universum fließt in ein anderes, das sich ausdehnt?" "So ist es. Im Mittelpunkt dieses Universums befindet sich ein Schwarzes Loch, das alle Materie in sich aufnimmt und dabei immer größer und größer wird. Doch auch ein Schwarzes Loch kann nicht uferlos wachsen. Sobald ein Schwarzes Loch eine bestimmte Größe erreicht hat, stößt es Materie aus seinem Inneren in eine andere Dimension, in ein anderes Universum ab. In diesem Universum scheint mit dem Urknall neue Materie zu entstehen und sich explosionsartig zu verbreiten. Doch diese neue Materie kommt nicht aus dem Nichts, sie stammt aus einem anderen Universum, das seine Existenz beendet hat. Der Tod des einen ist Leben für das andere." Peter Hoffmann dachte lange über diese treffende und so anschauliche Darstellung nach.
"Ja, ich verstehe. Was aber hat das mit Utra-pi-Xtym und dir zu tun?" fragte er.
"Wir sind Teil dieses Universums, und die Schöpfung hat bestimmt, daß
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