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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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beleidigte mich. ,Fettes Schwein', hat er gesagt. Hättet ihr euch, das gefallen lassen?«
    Der Mann, der hinter Penza an die Kette angeschlossen war, wich so weit zurück, wie ihm die Fesseln das erlaubten.
    »Ein fettes Schwein«, wiederholte Saratow. »Ich bin groß und breit, ja - aber nicht fett. Und schon gar kein Schwein. Also gab ich ihm einen kleinen Klaps.« Er hob eine Hand und ballte sie zur Faust. Sie war so dick wie ein Schinken. »Ich wollte ihm bloß Manieren beibringen. Und was passierte dann?«
    »Die Wachen fielen über dich her«, meinte einer der Männer an der Kette nüchtern.
    »Stimmt. Also gab ich denen auch ein paar Knüffe. Schlug allerdings schon fester zu. Sie brauchten sieben Leute, um mich festzuhalten. Und jetzt bin ich hier.«
    »In einer Strafabteilung.« Der Mann, der das gesagt hatte, blickte die Kette entlang. Fünfzig Männer waren hier aneinandergefesselt. Sie trugen alle das gleiche Drillichzeug, ein schlechter Schutz gegen den eiskalten Wind, der durch die Straßen fegte. »Arbeitslager. Das ist eine lebenslange Haftstrafe, Mister, und für dich wird sie gar nicht so lange dauern, fürchte ich. Diese Schufte halten zusammen. Wenn du einen von ihnen verletzt, lassen sie dich dafür büßen. Du kannst noch froh sein, daß sie dich nicht halbtot geschlagen haben.«
    »Sie haben es versucht«, meinte Saratow bescheiden. »Sie gaben es auf, als ich ein paar von ihnen den Arm brach.«
    »Das hast du gemacht?« fragte der Mann und grinste. »Mein Name ist Kirov Lamin. Und wie heißt du?« Er nickte, als er Penzas Namen erfuhr. »Ich habe von der Schlägerei gehört. Nur zu schade, daß die Polizei so früh zur Stelle war.«
    »Zu schade, daß sie auch jetzt noch in der Nähe sind«, sagte Saratow und blickte zu der Stelle hinüber, wo zwei Polizisten in warmen Mänteln standen, die Karabiner unter dem Arm. »Wenn wir diese Kette zerbrechen, könnten wir flüchten."»Wenn wir schneller rennen könnten als eine Gewehrkugel.«
    »Vorausgesetzt, daß - wo könnten wir uns verstecken?« Er blickte an sich hinunter. »Schließlich habe ich einen ziemlich auffallenden Corpus. Ich kann ganz gut laufen. Aber wo soll ich mich verstecken?«
    Lamin zögerte. »Es gibt Stellen«, sagte er vage. »Wenn du Geld hast, werden sie dich für eine Weile verbergen.«
    »Ich kann mir Geld besorgen.«
    »Wie?« Lamin studierte Saratows kantiges Gesicht und seine entschlossenen Augen. »Ja, ich glaube, das schaffst du. Aber was dann?«
    »Ich fliege natürlich weg von dieser ungastlichen Welt. Auf meinem Heimatplaneten würde es einen Aufstand geben, wenn man versuchte, einen Mann einzusperren, weil er sich ein kleines Wirtshausvergnügen gönnt. Auf jeden Fäll brauchen wir uns das nicht gefallen zu lassen.«
    »Ich sehe nur zwei Wächter. Wir aber sind fünfzig Leute. Fünfundzwanzig zu eins. Wie groß muß denn die Überlegenheit sein, ehe man hier zur Tat schreitet?«
    Lamin errötete trotz der Kälte. »Große Töne spucken kann jeder. Schließlich sind wir angekettet, und diese zwei Polizisten brauchen nur zu pfeifen, und schon kommt Verstärkung. Außerdem - wie sollen wir uns denn von diesen Ketten befreien?« Saratow grinste. Er griff an die Hüfte seines Vordermannes vorbei, packte die Kette und riß mit seinen starken Händen daran. Ein Kettenglied riß. Noch zweimal packte Saratow zu. Dann waren sie aus der Kette befreit. »Irgend jemand am Ende der Kette rief: »He, da brechen welche aus!«
    Der übliche Informant, der sich immer unter einer größeren Gruppe von Menschen befand. Die Wächter schwangen herum, die Karabiner schußbereit. Hätten sie jemand laufen sehen, hätten sie bestimmt geschossen. Saratows Finger schlossen sich um Lamins rechtes Handgelenk.
    »Bewege dich nicht«, raunte ihm der Riese zu, »noch nicht.«
    Er wartete so lange, bis die Wächter ganz dicht herangekommen waren. Sie waren ziemlich sorglos. Statt sich im größeren Abstand zu bewegen, gingen sie hintereinander an der Reihe der Sträflinge entlang. Als der erste der beiden die zerbrochene Kette sah, war es bereits zu spät für ihn, die Gefahr noch abzuwenden. Eine mächtige Faust hämmerte auf seinen Schädel. Als der andere Posten schoß, ging die Kugel in die Luft, als Lamin den Lauf in die Höhe stieß. Ehe er einen zweiten Schuß abgeben konnte, traf ihn Saratows Faust am Kinn.
    Lamin rannte schon. Saratow folgte ihm. »Wohin jetzt?«
    »Das mußt du selbst wissen«, knurrte Lamin. »Laufe mir nicht nach. Er

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